Handwerk Special 57 vom 11.09.1997


Volle Fahrt voraus

Thomas Kaspers gründet Kfz-Meisterbetrieb

Kfz-Meister Thomas Kaspers

Noch ist alles Baustelle im Industriegebiet von Kaisersesch, aber mit jedem Tag geht’s voran und wird erkennbar, was hier entsteht. Kfz-Meister Thomas Kaspers aus Kaperich baut hier seine Werkstatt mit Ausstellungsraum, denn den PKW-Verkauf bezieht er in seine Existenzgründung mit ein. Seit einem Jahr ist er an den Überlegungen dran, im Mai ‘97 trat er in die Bauphase ein, die Eröffnung ist für November geplant. Bis zur Fertigstellung wird er rund 1,3 Mio. Mark investiert haben. Kaspers schloß 1985 seine Lehre als Kfz-Mechaniker in Daun ab, bevor er für vier Jahre zum Bund ging. Nach dem Grundwehrdienst war er bei der Kfz-Instandsetzungsstaffel in Büchel stationiert. Dort nutzte er die Weiterbildungsmöglichkeiten über den Berufsförderungsdienst der Bundeswehr und machte eine zweite Lehre als Kfz-Elektriker. 1990 besuchte er dann in Vollzeit die Meistervorbereitung bei der HwK Koblenz. Bis in diesen Sommer arbeitete er sieben Jahre als Kundendienstmeister in einem Dauner Kfz-Betrieb.

Im zurückliegenden Jahr hat er sich intensiv auf seine Selbständigkeit vorbereitet. Zusammen mit der HwK-Betriebsberatung nahm er die Markt- und Standortanalyse vor: danach gibt es in der ländlich geprägten Verbandsgemeinde Kaisersesch bisher nur zwei Vertragswerkstätten, da ist also noch Luft drin. Auch die Zulassungszahlen der einzelnen Marken nahmen sie unter die Lupe, eine wichtige Entscheidungshilfe für die Gespräche mit den Autofirmen. Mit dem neu gegründeten Betrieb schafft Kaspers Arbeitsplätze im Büro und in der Werkstatt, und für ihn ist klar: "Ich werde auch ausbilden!" Seine Werkstatt will der Existenzgründer für alle Marken offen halten: "Das Know how ist durch Lehre und Arbeit in verschiedenen Betrieben vorhanden. Die Technik in den Autos wird ja immer komplizierter, aber das ist dann auch wieder das Plus für den Meisterbetrieb." Den schon vor mehr als 15 Jahren angekündigten revolutionären Entwicklungen im Straßenverkehr bis zur Jahrtausendwende sieht er gelassen entgegen: "Gerade auf dem Land ist das Privatauto noch lange nicht wegzudenken." Was zusätzlich für die Zukunftsfähigkeit seines Betriebes spricht.

Bei der Bauplanung versucht er ein ansprechendes Äußeres, Funktionalität und die Kosten in ein ausgewogenes Verhältnis zu bringen. Mancher Kubikmeter Erdreich muß noch bewegt, viele Hand(werker)griffe noch getan werden, bis der Betrieb "auf der grünen Wiese" auch wieder schön begrünt ist. Vieles erbringt Kaspers in Eigenleistung, für die Facharbeiten hat er bevorzugt Betriebe aus der Umgebung mit der Umsetzung seiner Pläne beauftragt. Das Miteinander in der Eifelregion gehört auch zu seinem Unternehmenskonzept.

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