Handwerk Special 58 vom 07.11.1997


Handwerk aktuell: Nachrichten aus der HwK Koblenz

Herbstbefragung: Wirtschaftliche Lage im Handwerk stabil

Wenn auch von einem Umschwung noch nicht gesprochen werden kann, so gibt es doch Hinweise auf ein freundlicheres Wirtschaftsklima im Handwerk - so das Ergebnis der aktuellen Herbstbefragung durch die vier rheinland-pfälzischen Handwerkskammern. Vor allem im Bauhauptgewerbe ist eine Stabilisierung zu verzeichnen. Die Ergebnisse der Befragung liegen über den Werten des Frühjahrs 1997, wenn auch von einem Umschwung noch nicht ganz gesprochen werden kann. Die meisten Daten entsprechen bislang den Ergebnissen des Herbstes 1996. Das Geschäftsklima im Handwerk hat sich gegenüber dem vorangegangenen Frühjahr verbessert. Nur 63 Prozent der Handwerksbetriebe zeigten sich Anfang 1997 mit ihrer Situation zufrieden, jetzt äußern sich 74 Prozent der Inhaber positiv. Dieser Wert ist nahezu identisch mit der Beurteilung des Herbstes 1996 (75 Prozent).

Die durchschnittliche Auftragsreichweite von derzeit 6,7 Wochen hat sich seit Herbst 1996 und Frühjahr 1997 kaum verändert. Die aktuelle Umsatzentwicklung und die dementsprechende Betriebsauslastung verläuft parallel zum Herbst 1996. Ein Drittel der Handwerksbetriebe klagt über Umsatzeinbußen, doch jedes fünfte Unternehmen konnte im dritten Quartal 1997 seine Erlöse steigern. Zwei Drittel der Unternehmen können ihre betrieblichen Kapazitäten zur Zeit zufriedenstellend auslasten.

Positiv hebt sich die Entwicklung des Personalbestandes und in besonderem Maße die der Investitionen hervor, was auf einepositive Einschätzung der Betriebe zur wirtschaftlichen Gesamtsituation starken Einfluß ausübt. Während im dritten Quartal 1997 20 Prozent der Handwerksbetriebe neue Beschäftigte einstellten, sahen sich neun Prozent zu Entlassungen gezwungen. Im Herbst letzten Jahres mußten dagegen 11 Prozent der Unternehmen Beschäftigte freisetzen. Die Investitionsaktivitäten haben sich im Handwerk deutlich belebt. Bei einer fast unveränderten Investitionsquote von 33 Prozent stieg die durchschnittlich investierte Summe von rund 39 TDM Ende letzten Jahres auf derzeit 63 TDM. Erfreulicherweise gehen auch die Erwartungen von einem weiterhin hohen Niveau aus.

Das rheinland-pfälzische Bauhandwerk erfuhr besonders am Anfang diesen Jahres eine schmerzliche Entwicklung. Zeichen für eine einsetzende Stabilisierung dieser Branche ist die Verbesserung des Geschäftsklimas. Während diese Beurteilung im Frühjahr 1997 in dieser Branche am schlechtesten im gesamten Handwerk war, entspricht die Beurteilung in der aktuellen Befragung dem Durchschnitt.

Jeweils 78 Prozent der Betriebe der Ausbau- und Nahrungsmittelgewerbe zeigen sich momentan mit ihrer Situation zufrieden. Damit lagen diese Branchen an der Spitze. Die Betriebe im Dienstleistungsbereich, so die Friseure und Augenoptiker, sind ebenfalls optimistisch: Fast 80 Prozent äußern sich so.

Positives Fazit der Befragung: Drei Viertel aller rheinland-pfälzischen Handwerksbetriebe hoffen auf eine weitere positive Entwicklung.

Informationen: Tel.: 0261/398-248, Fax: -994, e-mail:beratung@hwk-koblenz.de