Handwerk aktuell
Meistertitel bietet gute Perspektiven
Zehn Thesen zur Meisterprüfung
Handwerk
setzt auf Meisterqualifikation. Die Meisterprüfung ist gerade in Zeiten
eines verschärften Wettbewerbs das Rüstzeug zur erfolgreichen Selbständigkeit.
Mit der Meisterprüfung erwerben die Meisterinnen und Meister jene
fachlichen, unternehmerischen und Ausbilderkompetenzen, um nicht aus der Kurve,
sprich aus dem Markt getragen zu werden. Wir haben für Sie in zehn Thesen
zusammengetragen, was für Meister anno 1998, 2 vor 2000, spricht. Am 29. März
wird in Koblenz die nächste Meisterfeier sein.
- Die Meisterbetriebe des Handwerks erweisen sich gerade in wirtschaftlich
schwierigen Zeiten und im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen als überaus
stabil. Die Zahl der Handwerksbetriebe steigt seit einigen Jahren stetig an. Die
Zahl der Betriebsschließungen im Handwerk beträgt nur einen Bruchteil
des Durchschnitts in der gewerblichen Wirtschaft.
- Die letzte Handwerkszählung hat es klar gemacht: In Zeiten eines
allgemeinen Arbeitsplätzeabbaus haben die Meisterbetriebe des Handwerks mit
ihrer Beschäftigtenzahl kräftig zugelegt, nämlich um rund 40
Prozent in den letzten zwanzig Jahren; rund sieben Millionen Beschäftigte
sind es derzeit bundesweit. Auch schaffen die jungen Handwerksmeisterinnen und
-meister in den ersten Jahren der Selbständigkeit im Schnitt vier bis fünf
neue Arbeitsplätze.
- Das Handwerk ist Spitze mit seinem Ausbildungsengagement. Auch in anderen
Teilen der Wirtschaft gibt es die fachliche Fortbildung, die Qualifikation für
wirtschaftliche Unternehmensführung und die Vermittlung der
Ausbildungseignung. Die handwerkliche Meisterprüfung umfaßt alle drei
und garantiert damit das hohe Ausbildungsengagement.
- Die Leistungen des Meisters: Produkte und/oder Dienstleistungen, sind durch
Kundennähe gekennzeichnet. Der Kunde, gerade der private, kann sich bei
Meisterbetrieben auf fachliche Kompetenzen verlassen.
- Die Gleichwertigkeit beruflicher Aus- und Fortbildung mit schulischer und
akademischer Qualifizierung wird durch ein berufliches Bildungssystem auf hohem
Niveau erleichtert, eben mit der Meisterprüfung. In Rheinland-Pfalz sehen
das Universitäts- und Fachhochschulgesetz gerade für Absolventen der
handwerklichen Meisterqualifizierung den erleichterten Studienzugang vor.
- Mit dem Qualifizierungssystem aus Lehre, Gesellenzeit und Meisterprüfungsvorbereitung
bietet das Handwerk ein Konzept, mit dem schon relativ früh eine hohe
berufliche wie unternehmerische Kompetenz erworben werden kann, um auch im
internationalen Vergleich bestehen zu können.
- 40.000 junge Handwerksmeister sowie die hohe Rate existenzgründungswilliger
junger Meister unterstreichen, daß die Meisterprüfung ein
Wirtschaftserneuerungsprogramm ist. Auf die Meisterqualifikation setzt rasch die
berufliche Weiterbildung auf.
- Das Handwerk zeichnet sich durch eine hohe Integrationskraft
unterschiedlicher sozialer Gruppen - Nationalität, Geschlecht, berufliche
Begabungen usw. - aus. Dies wird gefördert durch die Unternehmensstruktur
von Handwerksbetrieben wie auch den beruflichen Bildungsweg der
Handwerksmeister, der von der Lehre über die Tätigkeit als Geselle hin
zur Meisterqualifikation führt.
- Der Handwerksmeister ist eben nicht der "global player"der
Wirtschaft. Er sichert vielfach in seinem gesellschaftlichen Umfeld die
kulturellen Traditionen und Identitäten einer Region. Dies gilt für
die regionalen Märkte ebenso wie für das Engagement im privaten und
gesellschaftlichen Bereich.
- Die Dreifachqualifizierung zum Meister, also Fachkompetenz, Unternehmertum
und Ausbilderqualität, trägt dazu bei, daß das ehrenamtliche
Engagement von Handwerksmeistern hoch ist: Zum einen die Mitwirkung in den
Gesellen- und Meisterprüfungsausschüssen des Handwerks, zum anderen in
der Selbstverwaltung des Handwerks.