Handwerk Special 59 vom 28.11.1997


Handwerk aktuell

Gute Karten

Neuer Kurs gestartet: Betriebsassistent im Handwerk

Der Wecker klingelt, Samstag, 5.30 Uhr. Die Decke über den Kopf ziehen gilt für den Tischlerlehrling Marcel Roman in Idar-Oberstein nicht. Zum ersten Mal muß der 17jährige auch am Samstag früh aufstehen. Er will sich bereits während der Lehre zusätzlich qualifizieren. "Betriebsassistent im Handwerk" heißt das Ziel. Sein Chef Kurt Brust riet ihm dazu: "Wichtig ist, daß die jungen Leute zusätzlich technische, betriebswirtschaftliche und arbeitspädagogische Kenntnisse erwerben, die sie zu Führungsaufgaben befähigen."

Über 60 junge Handwerker im zweiten Lehrjahr beginnen in diesen Tagen die Zusatzqualifikation zum Betriebsassistenten. 2 1/2 Jahre büffeln sie Finanzbuchhaltung, Kosten- und Leistungsrechnung, EDV. Sie erwerben technisches Know-how in verschiedenen Fachrichtungen. "Wer das angeht und durchhält, hat später auf dem Arbeitsmarkt gute Karten", bringt der 21jährige Markus Pandorf die Motive auf den Punkt.

Der Bildungsgang wurde vor 12 Jahren von der HwK mit den zuständigen Bundes- und Landesministerien, dem Bundesinstitut für Berufsbildung, der Universität Köln und dem deutschen Handwerkskammertag entwickelt. 500 junge Leute durchliefen bisher die Betriebsassistentenausbildung. Die technischen Lehrgänge umfassen je nach Fachrichtung anerkannte Abschlüsse wie den "Kfz-Servicetechniker" oder die "CNC-Fachkraft". Auch das Fach Berufs- und Arbeitspädagogik steht auf dem Plan.

Martina Oppermann aus Urbar ist das einzige Mädchen im Kurs, in dem die Schreinerin eine "gute Vorbereitung" für ein späteres Studium sieht. Daniel Hölz, Zerspanungsmechanikerlehrling aus Heimerzheim, und Markus Pandorf, Werkzeugmechanikerlehrling aus Niederdürenbach, lernen beide in einem Industriebetrieb. "Uns faszinieren die technischen Lehrgänge, auf denen man später gut aufbauen kann."

Informationen zum Betriebsassistent im Handwerk, Tel.: 0261/398-323, Fax: -989, e-mail: aubira@hwk-koblenz.de