Das Einfamilienhaus von Willi und Ursula Pöhler aus Oberwinter stand unter dem Motto: Unser zweites Haus soll etwas Besonderes werden." Nachdem die Kinder erwachsen und aus dem Reihenhaus ausgezogen waren, beschloß das Ehepaar, sich erneut in das Abenteuer Hausbau einzulassen. Bekannte verkauften ihnen in Oberwinter, Rheinhöhenweg, ein Traumgrundstück, unverbaut, in sanfter Hanglage. Ein besonderes Grundstück ist gewissermaßen eine Verpflichtung, etwas Besonders darauf zu bauen", so das Professorenehepaar. Und so reifte ihre Vision vom künftigen Heim: Es sollte angelehnt an die klassische Moderne, ein funktionales Haus mit offenen, lichtdurchfluteten Räumen werden, dabei repräsentativen Charakter und Komfort nicht vermissen lassen. In dem Andernacher Architekten Hermann Josef Käfer fanden die Bauherrn einen idealen Partner, der ihrem Wunsch durch ausgefallene Architektur Rechnung trug.
Rundherum macht das Traumhaus der eine gute Figur - von der gläsernen Südseite bis zum Eingangsbereich. |
Außen und Innen haben die Bauherren auf funktionelle Gestaltung und den Einsatz hochwertiger Baumaterialien Wert gelegt. |
Speziell für die Topographie des Grundstücks konzipierte Käfer ein Split-Level-Haus mit versetzten Ebenen. Ihr zukünftiges Haus konnten die Bauherrn am Computer dreidimensional bis ins kleinste Detail betrachten. Wir haben darüber hinaus den Lichteinfall zur jeweiligen Tageszeit und der Jahreszeit entsprechend simuliert, also mit dem Licht gebaut. Der Reiz des Wechselspiels von Licht und Schatten wurde schon in der Planung berücksichtigt. Die präzise Vorplanung ermöglicht die weitgehende Festhaltung am festgesetzten Buget", so der Architekt.
Außer dem abgesenkten, großzügigen Wohnraum und der
lichtdurchfluteten Galerie, einer Konstruktion aus Stahl mit Holzbelag, befinden
sich alle Räume auf einer Ebene. Der großzügige Wohnbereich und
der in der Höhe abgesetzte Eßbereich wird durch ein im Wohnraum
sichtbares Pultdach gegliedert. Eine fast intime Verbindung zur Natur spürt
man beim Sitzen im Wohnzimmer. Durch die raumhohen Fensterflächen schweift
der Blick zur Terrasse, zum Seerosenbecken und Garten. Die Reflexion des
Sonnenlichts, dazu die Spiegelung von blauem Himmel auf dem hellen Granitfußboden
schaffen immer wieder ein faszinierendes Raumerlebnis", schwärmt
Ursula Pöhler.
Als Baustoffe dienen traditionelle Materialien wie
Bimsmauerwerk mit Wärmedämmputz. Eine spannende Dachlandschaft rundet
die Ästhetik des Hauses ab. Das Flachdach mit massiver Brüstung ist
begrünt und liegt tiefer als das Pultdach. Klemptnermeister Dietrich
Werhand aus Neuwied hat zur Eindeckung Aluminium verwendet. An das Dach
werden architektonische, technische, wirtschaftliche und ästhetische
Anforderungen gestellt. Metalleindeckungen werden dem gerecht. So hat Aluminium
eine lange Lebensdauer, ist leicht und wirkt sehr filigran und futuristich",
sagt er.
Leuchtendes Rot, strahlendes Blau und edles Weiß sind die Farben des Hauses. Sie stehen für Freude und Lebenslust. Maurermeister Ottmar Einig aus Kruft hat dazu die Fassade mit einer Spezialmischung aus Kunstharzputz bekleidet". "Dieser Putz ist sehr elastisch, witterungsbeständig und lange haltbar. Die Farben verblassen nicht und reflektieren entsprechend der Tageszeit immer wieder anders."
Bei der Innenausstattung wurde eine intelligente Elektroinstallation"
(EIB-BUS-System: Europäischer Installationsbus) gewählt, die mit der
steuerbaren Fußbodenheizung gekoppelt ist. Elektroinstallateurmeister
Stefan Schapper von der Firma Josef Müller Söhne in Andernach erklärt
den Trick des EIB so: Das Haus ist sozusagen elektronisch vernetzt.
Einfache Chips in Schaltern und Verbrauchern nutzen die sogenannte Bus-Leitung"
als Telefon. Jeder Schalter kann mit jedem Verbraucher reden", und
man kann mit jedem Schalter alles schalten, egal wo im Gebäude. Die
Bus-Technik bietet unzählige individuelle Lösungen. Der EIB im Haus
kann jederzeit um neue Funktionen erweitert werden. Etwa 20 Prozent Aufpreis
gegenüber der konventionellen Elektroinstallation kann der Bauherr rechnen,
doch das ist seinen Preis wert.
Wir waren bereit, Energie, Zeit und
Gefühle in unser Bauvorhaben zu investieren", resümieren die
Bauherrn nach einjähriger Bauzeit. Entstanden sind 227 m² Wohnerlebnis
mit Klasse, vorgestellt zu den von der Architektenkammer Rheinland-Pfalz
organisierten ArchitekTour-Tagen in diesem Sommer.