Handwerk im Herbst vom 9. September 2000 - page 4

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Herbstzeit ist Erntezeit. Saftige Pflaumen,
knackige Äpfel und aromatische Blaubeeren
warten darauf, „vernascht“ zu werden. Das
Nahrungsmittelhandwerk hat die vielfälti-
gen Möglichkeiten erkannt und bietet Süßes
und Deftiges – von Konfitüre bis Bierbrot –
rund um Herbstfrüchte an. Auch außerge-
wöhnliche Sachen wie Bier- und Weingelee
warten auf ihre kulinarische Entdeckung.
Klassische Köstlichkeiten
„Klassiker neu aufgelegt“, so könnte das Mot-
to von Konditormeister Jean-Paul Warnecke,
Eigentümer des Koblenzer Café Baumann, lau-
ten. Ein Blick in die üppig dekorierten Re-
gale zeigt, was man Leckeres aus Herbstobst
zaubern kann: da gibt es Konfitüre mit Whis-
key oder Himbeergeist abgeschmeckt, „gänz-
lich unbedenklich schon auf dem Frühstücks-
brötchen genießbar, da der Alkohol beim Ko-
chen verfliegt“, wie Warnecke versichert.
Wer auf geistreiches Aroma lieber verzichten
will, kann aus dem reichhaltigen Sortiment der
vom Koblenzer Konditormeister selbstge-
machten süßen Brotaufstriche – von Quitten-
gelee bis Weinbergpfirsich-Konfitü-
re – auswählen.
Konditoren, Bäcker und Brauer (!) „erfinden“ Leckeres rund ums Obst
Weingelee mit Rosen
Um der rheinischenWeinkultur zu „huldigen“,
hat sich Konditormeister Ernst-Georg Schaab
aus Bad Neuenahr-Ahrweiler etwas Besonde-
res einfallen lassen: Aus zweierlei Weinsor-
ten und Rosen hat er ein Gelee kreiert, daß
sich auch außerhalb des Ortes großer Beliebt-
heit erfreut. Bis November ist es in der Kon-
ditorei erhältlich. „Im Weinland Rheinland-
Pfalz istWeingelee praktisch ein Muss“, kom-
mentiert Ernst-Georg Schaab, „die Rosen sind
das geschmackliche i-Tüpfelchen“.
...und Biergelee aus Dunkelbier
Von den Weingelees inspiriert, kam Manuel
Tarrago, selbstständiger Handwerksmeister als
Brauer und Mälzer, vomBrauhaus HofAspich
in Lahnstein auf die Idee, ein Biergelee herzu-
stellen. Grundlage für die ausgefallene Krea-
tion bildet das ungefilterte, kräftige Dunkel-
bier des Brauhauses mit all seinen Vitaminen
und Nährstoffen. Seit kurzem hat man dank
des Mottos „Innovation rund ums Bier“ (Ma-
nuel Tarrago) außerdemdieMöglichkeit, „hoch-
konzentriertes Bier“ in Form eines doppelt ge-
brannten Bierschnapses zu sich zu neh-
men. Eine ideale Aufwärmung für
nass-kalte Herbstabende.
Bierbrot als Grundlage
Bei der vielfältigen Auswahl an Brotaufstri-
chen stellt sich die Frage nach der „Grundla-
ge“. Warum nicht auf das Bierbrot des Vul-
kan Brauhauses aus Mendig zurück greifen?
Gebacken wird es in der Bäckerei Lung in
Kruft. Neben dem naturtrüben, obergärigen
Bier der Brauerei finden sich darin u.a. Soja-
schrot, Sonnenblumenkerne und Leinsamen.
„Eine rundum gesunde Sache“, meint Doris
Freitag vomBrauhaus. „Das Brot zeichnet sich
durch den kräftigen Geschmack – nicht nach
Bier – aus. Zudem bleibt es lange frisch.“
Ist der Frühstückstisch mit derlei
Leckereien gedeckt, kann man
selbst verregneten Herbstta-
gen gelassen entgegen se-
hen!
Manuel Tarrago, Brauer- und
Mälzermeister auf dem Hof
Aspich in Lahnstein bietet ein
Biergelee zum Frühstück an.
Konditormeister Jean-Paul Warnecke, Inhaber des
Koblenzer Café Baumann, nutzt was der Herbst mit
seinen Früchten bietet und kreiert eine Reihe von
Gelees und Marmeladen.
Bäckergeselle Daniel Weber ist Kammersieger im Praktischen Leistungswettbewerb
DanielWeber, Bäckergeselle aus Hachenburg/
Westerwald, hatte beimPraktischen Leistungs-
wettbewerb der Handwerksjugend im nördli-
chen Rheinland-Pfalz die Nase vorn. Als In-
nungsbester qualifizierte er sich für denWett-
bewerb auf Kammerebene. Sowohl die schrift-
lichen Aufgaben, wie das Erstellen eines Re-
zepts für einen Brötchen-, Blätter- und Ku-
chenteig, als auch die praktische Ausführung
erledigte er am besten. Dabei ging es um weit
mehr als darum, kleine Brötchen zu backen.
Es wurde geflochten, garniert und verziert.
Kreativität, Augenmaß und Geschicklichkeit
waren gleichermaßen gefragt. Der 19jährige
Bäckergeselle lernte sein Handwerk bei
seinemVater, Bäckermeister Werner We-
ber in Hachenburg. Dort verbringt er auch
die Gesellenjahre. Später möchte er den
Meisterbrief erwerben und dann den el-
terlichen Betrieb übernehmen. Doch zu-
nächst wird er sein handwerkliches Können
beim Wettbewerb der Handwerksjugend auf
Landesebene in
Trier unter Be-
weis stellen.
Infos zum Prak-
tischen Lei-
stungswett-
bewerb bei
der HwK:
Tel.: 0261/
398-641,
Fax: -991.
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