Handwerk Special Nr. 80 vom 27. April 2001 - page 17

„Ich freue mich auf Koblenz
und die MESSE AM RHEIN“
Leipziger Kunsthandwerker präsentieren sich auf einem
Gemeinschaftsstand
Mit einem Firmengemein-
schaftsstand präsentieren sich
Kunsthandwerker aus Leipzig
und Umgebung auf der MES-
SE AM RHEIN: Handwerks-
messe Koblenz vom 27. April
bis 3. Mai 2001. Alle sind sie im
Verband sächsischer Kunst-
handwerker organisiert.
Bert Noack, Bronzebildgießer
und Ziseleurmeister aus Leip-
zig, möchte an die guten Erfol-
ge seiner Messeteilnahme vor
vier Jahren anknüpfen. „Ein
überdimensional großer Zahn
aus Bronze ziert jetzt die Nie-
derlassung eines Koblenzer
Zahnarztes in Wernigerode“,
erinnert er sich an einen größe-
ren Messeauftrag. Der Ziseleur
ist seit 1992 selbständig und
führt in vierter Generation den
1899 gegründeten Familienbe-
trieb. Bedeutende Denkmäler,
wie beispielsweise das Goethe-
denkmal, wurden in der Werk-
statt gegossen und bestimmen
das Stadtbild Leipzigs.
Bert Noack und seine sieben
Mitarbeiter, darunter zwei Lehr-
linge, haben sich auch in der
Restaurierung und Denkmal-
pflege einen Namen gemacht.
Historische Gusstechniken wie
Sandguss, Wachsausschmelz-
und Feingussverfahren werden
dabei besonders gepflegt. Für
das Carl-Maria von Weber-
Denkmal in Dresden bekam die
Gießerei Noack im Jahr 2000
den Denkmalpflegepreis der
Handwerkskammer Leipzig.
Mit ausgefallenen Kleinplas-
tiken möchte Bert Noack nun
die Koblenzer Messebesucher
neugierig auf sein seltenes
Handwerk machen.
Mehr zu Noacks Arbeiten unter
.
Für Gürtlermeisterin Angela
Lenk aus Liebertwolkwitz in
Sachsen ist es nach 1991 die
zweite Messeteilnahme. Sie ist
seit 1988 selbständig. ImMesse-
gepäck hat sie Schmuck, Leuch-
Informationen
zur MESSE AM RHEIN:
Handwerksmesse Koblenz,
Tel.: 0261/398-130,
Fax: -997, Email:
Internet:
Bisher nur ein Modell
aus der Noack-Werk-
statt: Denkmal für Jo-
hann Sebastian Bach aus
Cembali und Orgelpfei-
fen, symbolisch für seine
Lieblingsinstrumente.
Restaurierungsarbeit aus der Feist-Werkstatt: Eine
Glasmalerei aus dem Leipziger Musikerviertel.
her. DieTrägerinkanndann aber
sicher sein, dass es keine Dupli-
kate gibt. Mit zwei restaurierten
Kesselpauken möchte die Gürt-
lermeisterin auf ihre Tätigkeit
als Restauratorin hinweisen.
„Ich freue mich auf Koblenz“,
sagt Glasmalermeister Jürgen
Feist. Für den Leipziger, der
seinen Betrieb 1989 gegründet
hat, ist die Messeteilnahme in
Koblenz eine Premiere. Er res-
tauriert alte Bleiverglasungen
und fertigt neue nach eigenen
Ideen. Fenster und Türen in
Kirchen und Kapellen, Rathäu-
sern und Hotels tragen seine
Handschrift. In Koblenz stellt
er seinHandwerk an ausgewähl-
ten Beispielen vor. Spiegel mit
hinterleuchteter Glasmalerei
gehören ebenso dazu wie Lam-
penschirme in Tiffany-Technik
und mit Motiven versehene
Glastüren. „Ich möchte den Be-
suchern der Messe in erster Li-
nie mein Handwerk vorstellen,
wenn sich daraus dann Kun-
denkontakte entwickeln, freut
mich das natürlich besonders.“
Mehr zu seinen Arbeiten unter
.
Metallgestalter Andreas Alt-
hammer ist bereits zum vierten
Mal in Koblenz dabei. Auch in
diesem Jahr geht es ihm - wie
bereits vor 10 Jahren - darum
neue Kontakte zu knüpfen. Per-
sönliche Gespräche mit Messe-
besucher sind ihmwichtig. „Wir
haben uns in den Jahren nach
der Wende weiter entwickelt
und unsere Angebotspalette er-
weitert. Eine Auswahl werden
wir präsentieren.“ Die Möbel
aus Edelstahl und dazu passen-
de Accessoires finden mit Si-
cherheit Liebhaber.
Tischlermeister Uwe Schnabel
ist seit 1988 selbstständig. Be-
reits seit 17 Jahren arbeitet er
intensiv auf dem Gebiet der
Holzrestaurierung. Intarsien-
techniken sowie Vergoldungen
gehören zu seinem Spezialge-
biet. Er baut historisches Mobi-
liar nach und fertigt eigene klas-
sische Kreationen. Die Koblen-
zerMessemöchte er nutzen, um
seine Dienstleistung weithin
bekannt zumachen. Was er aus-
stellenwird, verrät er nochnicht.
„Es wird in jedem Fall ein Bon-
bon, ein ganz besonderer Eye-
catcher sein“, sagt er . Beispiele
.
Die Keramikerin Bärbel Mika
ist zum ersten Mal dabei. „An-
dreas Althammer hat so begeis-
tert von seinen Messeteilnah-
men in Koblenz erzählt, dass
ich die Atmosphäre selbst ein-
mal testenmöchte“, sagt sie. Sie
erzählt von ihrem Holzbrand-
ofen, in dem sie ihre Keramiken
bei 1300 Grad nach alter Tradi-
tion brennt. Mit nachgestalteter
Gebrauchskunst der Hallstadt-
kultur aus dem 6. Jahrtausend
v.Chr. spricht sie vor allem
Sammler an. Die Lichterhäuser
aus Keramik sind Ziergegen-
stände - nicht nur zur Weih-
nachtszeit.
Zum Kaffee beim Betriebsrat - IG Metall erstmals auf der Messe
Was hat eine Gewerkschaft
eigentlich zu bieten? Alle, die
eine Antwort auf diese Frage
haben wollen, sollten es nicht
verpassen, in Halle 8 im Be-
reich „Beraten, Helfen, Infor-
mieren“ vorbei zu kommen.
Dort präsentiert sich - erst-
malig auf der MESSE AM
RHEIN: Handwerksmesse
Koblenz - die IG Metall.
„Über 40 Prozent der Beschäf-
tigten in der Holz- und Kunst-
stoffbranche arbeiten inHand-
Von Tisch-
lermeister
Uwe Schna-
bel restau-
rierte De-
cken- und
Wandver-
kleidung im
ehemaligen
Reichsge-
richtsgebäu-
de Leipzig.
Sonderschauen des Kunsthandwerks aus nah und fern in Halle 4
ter, Schalen und Objekte aus
Acrylglas in Verbindung mit
Kupfer, Messing und Silber.
„Ich bin gespannt, wie die Mes-
sebesuchermeine ausgefallenen
Ideen annehmen“, sagt sie. Es
gehört etwas Mut dazu bei-
spielsweise einen extravagan-
ten Halsschmuck von Angela
Lenk zu tragen. Sie stellt ihn in
einer speziellenSchmelztechnik
werksbetrieben. Das ist der ent-
scheidende Grund, warum wir
auf der Handwerksmesse ver-
treten sind“, erklärt Reiner
Göbel, Geschäftsführer der IG
Metall Koblenz. Diesen Arbeit-
nehmern und allen anderen In-
teressierten präsentiert sich die
Gewerkschaft als „regionales
gewerkschaftlichesKompetenz-
zentrum“ (Reiner Göbel). Hin-
ter diesem Begriff verbirgt sich
das Informieren über die Ar-
beit, die Angebote und schließ-
lich die Beratung, die die Ar-
beitnehmervertretung leistet.
Mit Hilfe von Präsentationen
wird vermittelt, wie die Be-
triebsräte arbeiten und welche
Möglichkeiten der Interessen-
vertretung es im eigenen Be-
trieb gibt.
Dabei muss man nicht auf dem
„Trockenen“ sitzen bleiben:
die IG Metall bietet an ihrem
Stand Kaffee an, der dazu ein-
lädt, das ein oder andere inten-
sivere Gespräch zu führen.
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