Handwerk Special Nr. 85 vom 30. Januar 2002 - page 19

Hightech-Anwendungen im Metallbauer-Handwerk
30. Januar 2002
Nr. 85
Ob im traditionellen Schmie-
defeuer oder mit der gebündel-
ten Lichtenergie des Lasers:
Metallgestaltung Berens aus
Kaisersesch versteht sich seit
76 Jahren darauf, kunstvolle
und tragende Formen aus har-
tem Metall zu gestalten und
das in großer Vielfalt. Derzeit
arbeitet man an der Treppe für
ein Bürogebäude in Berlin.
Über zwei Etagen wird sich die
freitragende Wendeltreppe mit
einemDurchmesser von4,5Me-
tern erstrecken, verankert in
Boden und Decke und
zwei weiteren Punkten
an Edelstahlsäulen.
Die Treppenwangen
bestehen aus 8 mm starken
Stahlplatten, die Stufen werden
mit Granit belegt, die beidseiti-
gen Geländer aus Edelstahl her-
gestellt. „Diese Lösung weist
nur ein Fünftel des Gewichts
einer Betontreppe auf und
gleichzeitig eine höhere Stabi-
lität. Vor allemaber zeigt sie ein
filigraneres Erscheinungsbild“,
erläutert Metallbauermeister
Jürgen Berens.
Die Treppenwangen lässt der
Metallgestalter imHwK-Laser-
zentrum schneiden - eine her-
kömmlicheBearbeitungwäre zu
zeitintensiv und damit zu teuer.
„Eine eigene Laseranlage rech-
net sich für unseren Betrieb
nicht, da sie nicht genug ausge-
lastet wäre. Dünnbleche lasse
ich gelegentlich bei den Hand-
werker-Kollegen von ‘Helene
Dax Metallbau’ in Cochem-
Brauheck lasern. Zur Bearbei-
tung des hier verwendeten Bau-
stahls greife ich auf das Ange-
bot der Service-GmbH der
Handwerkskammer zurück, die
über die geeignete Laseranlage
verfügt“, so Jürgen Berens.
Beeindruckt zeigt er sich von
Kompetenz und Flexibilität der
HwK-Experten, die „immer be-
reit sind, Unmögliches möglich
zumachen“. Schnell und zuver-
lässig bearbeiten sie die Aufträ-
ge - zu einem fairen Preis.
Berens spricht auch an, dass
seine Lehrlinge in der überbe-
trieblichen Ausbildung bei der
HwK genau an den Maschinen
lernen, mit denen seine Aufträ-
ge bearbeitet werden, die aber
in dieser Größenordnung von
keinemHandwerksbetrieb inder
Region eingesetzt werden.
Laserstrahlschneiden, Laserstrahlschweissen, Laserstrahlgravieren
Wasserstrahlschneiden
3D-Visualisierung, Animation
Kataloge aus dem PC
Entwicklung und Konstruktion von Maschinen
Zerstörende und zerstörungsfreie Materialprüfung
Herstellung von Prototypen, Fertigung von 0-Serien
Dienstleistungen im Bereich Umwelt u. Arbeitssicherheit
Entwicklung von Schaltungen, Programmierung von SPS
Einführung von QM-Systemen
Service-GmbH der Handwerkswerkskammer Koblenz
Friedrich-Ebert-Ring 33, 56068 Koblenz
Tel.: 0261/ 398-135, Fax: -935
E-Mail:
Internet:
Fordern Sie uns:
Leistungen der Service-GmbH
@
Seit der Gründung der ersten
Schmiede 1926 in Kail durch
Schmiedemeister Jakob Be-
rens wuchs der Familienbe-
trieb kontinuierlich. Ur-
sprünglich betätigte man sich
im Hufbeschlag und Wa-
genbau. Seit Mitte der 70er
Jahre kamen Kunstschmiede-
und Schlosserarbeiten zum
Tragen.
Heute zeichnet sich das Unter-
nehmen durch moderne
Metallgestaltung von Treppen
und Geländern, Möbeln und
Einrichtungsteilen, Schmuck
und Accessoires aus.
Nach seiner Meisterprüfung
im Metallbauerhandwerk und
der Ausbildung zum Schweiß-
fachmann übernahm Jürgen
Berens 1990 in dritter Genera-
tion den Betrieb. Während die
moderne Metallwerkstatt 1999
nach Kaisersesch umzog, ver-
blieb die traditionelle Kunst-
schmiede in Kail.
Zu den 18 Mitarbeitern zählen
je zwei Metallbauer-Lehrlinge
der Fachrichtungen Metall-
gestaltung und Konstruktion.
Das
Unternehmen
ImAnschluss an den „Ausflug“
nach Koblenz bearbeiten Be-
rens’ Leute die Elemente für die
Treppenwangen in Kaisersesch
weiter. Siewerden inKreisform
gebogen, verschweißt, grundiert
und lackiert. Und dann, vor der
ReisenachBerlin, steht derTest-
lauf für dieMontage der gesam-
ten Treppenanlage in der mo-
dernen Produktionsstätte an.
Zwischen
Schmiedefeuer
und Laserstrahl
Metallgestaltung Berens nutzt Angebote der Service-GmbH der Handwerkskammer
Jürgen Berens (o.) be-
gutachtet die Treppen-
wange aus Stahl, die er
auf dem Hochleis-
tungslaser (r.) der
HwK schneiden ließ.
Die gelaserten Treppen-
wangen haben ihre Run-
dung erhalten. Jetzt wer-
den sie im Betrieb in
Kaisersesch zusammen-
geschweißt und mit dem
Unterbau für die einzel-
nen Stufen verbunden.
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