Handwerk im Herbst vom 11.10.2003


„Ausbildung steht für persönliche Perspektive und Wirtschaftskraft“

Interview mit HwK-Präsident Scherhag zu aktuellen Themen

Herr Scherhag, drei Themenbereiche werden derzeit im Handwerk diskutiert: die geplante Novellierung der Handwerksordnung, das Aus-bildungsengagement und die ersten Anzeichen für eine Entspannung im Herbstkonjunkturbericht. Wie fällt ihre Beurteilung aus?

Scherhag: Die Pläne der Bundesregierung zur Novellierung der Handwerksordnung beschäftigen nicht nur das Handwerk und sorgen für Diskussionsstoff. Selbst Politiker der Parteien, die diese Pläne umsetzen wollen, äußern vermehrt Zweifel an der Sinnhaftigkeit. Und schließlich spricht der Kunde des Handwerks ein wichtiges Wort mit: Niemand will auf Qualität verzichten, und die ist im Handwerk eng mit dem Meisterbrief verbunden, ob bei den handwerklichen Produkten oder der Ausbildung. Da schließt sich die Frage nach dem Ausbildungsengagement an.

Das Engagement unserer Betriebe war stets vorbildlich, um das vorwegzuschicken. Das ist auch in diesem Jahr so. Zusätzlich hat die HwK zusammen mit anderen Partnern ihre Aktivitäten, so beim Zusammenführen von Ausbildungsplatzsuchenden und Betrieben, die freie Lehrstellen bieten, verstärkt. Das wird sich für alle auszahlen.

Stichwort Wirtschaftslage...

Wir sehen nach der jüngsten Konjunkturumfrage im Handwerk einen ersten Hoffnungsschimmer. Ein Anfang, dem Kontinuität folgen muss. Das Handwerk wird dabei Verantwortung übernehmen. Die Politik muss diese, sehe ich die momentane Reformhektik, ernster nehmen.


Ausbildung als Chance nutzen

Landesweiter Aktionstag ermöglicht den Start ins Berufsleben

Am 16. Oktober stehen Jugendliche im Mittelpunkt, die noch eine Lehrstelle suchen: Beim landesweiten Aktionstag „Jetzt gilt`s! - Chancengleichheit 2003“ haben sie die Gelegenheit, mit Hilfe der Handwerkskammern, Industrie- und Handels- sowie Landwirtschaftskammern und Arbeitsämtern eine Lehrstelle zu finden.

Wer bis zum Stichtag 30. September noch keine Lehrstelle gefunden hat, erhält an diesem Tag die Gelegenheit, mit Hilfe der Experten aus allen beteiligten Organisationen und Institutionen den Start ins Berufsleben zu machen. Dies ist ohne große Wege möglich, denn die Ausbildungsbörsen finden in den Regionen vor Ort statt.

Hier finden Ausbilder und Lehrlinge von morgen ein Forum, um Wünsche und Ziele zusammen zu bringen. Im Vorfeld dieser Maßnahme waren „Lehrlingscoaches“ aus Politik und Wirtschaft im Bezirk der HwK Koblenz unterwegs. Sie haben sich bei ihren Besuchen in den Betrieben über die aktuelle Situation auf dem Ausbildungsmarkt informiert und für die Ausbildung der Fachkräfte von morgen geworben.