Handwerk Special 97 vom 07.02.2004


Die Allrounder im Kammerdienst

DDie Hausmeister und Fahrer der HwK Koblenz


Sie sind Allrounder im Dienst der HwK Koblenz: Die Hausmeister und Fahrer.

Sie sind alle Handwerker. Ihr Job ist sehr abwechslungsreich. Langeweile ist für sie ein Fremdwort. Kein Tag gleicht dem anderen. Oft passiert etwas, was sich schlecht voraussehen lässt. Dann wird spontanes Reagieren von ihnen erwartet. Es heißt, Nerven behalten und Ruhe bewahren, auch wenn es, besonders vor großen Veranstaltungen, und davon gibt es nicht wenige, manchmal sehr stressig ist. Dann sind sie nicht selten die gute Fee und richten noch nachts, was tagsüber bestaunt wird. Sie machen ihre Arbeit engagiert – die Hausmeister und Fahrer der Handwerkskammer Koblenz.

Gas- und Wasserinstallateur Hubert Okos ist der Dienstälteste unter ihnen. Seit 1980 sorgt der 49-Jährige dafür, dass in seinem Revier, dem HwK-Berufsbildungszentrum in der St.-Elisabeth-Straße 2, Sitz der Pädagogischen Anlaufstelle, PA; alles wie am Schnürchen läuft. In den Werkstätten finden die überbetrieblichen Lehrgänge für die zukünftigen Fleischer, Bäcker und Konditoren statt. Auch die Verkäuferinnen aus dem Nahrungsmittelhandwerk in spe werden hier geschult. Hubert Okos ist für die Wartung und Instandsetzung des Inventars verantwortlich. Und, wenn die Heizung ausfällt oder etwas mit dem Strom nicht klappt, ist er der erste Ansprechpartner vor Ort. „Der tägliche Umgang mit den jungen Leuten hält mich fit“, betont er. Über mangelnde Höflichkeit und Hilfsbereitschaft der Jugendlichen kann er sich nicht beklagen. Er hält es mit dem Sprichwort, wie es in den Wald hinein schallt, hallt es zurück.

Rainer Hehn, 43 Jahre, Kfz-Mechanikermeister, ist seit 17 Jahren bei der HwK. Hier hat er auch den Meisterbrief in seinem Handwerk erworben. Sein Revier ist das Metall- und Technologiezentrum, in der August-Horch-Straße 6, die Aus- und Weiterbildungsstätte. für den Metall-, Kfz- und Elektrobereich. „Er ist freundlich und findet stets den richtigen Ton. Er ist immer gutgelaunt und herzlich, hat aber auch keine Bedenken, seine Meinung zu äußern und zu vertreten, selbst, wenn es für ihn unbequem ist“, sagen seine Kollegen von ihm. Auch für Rainer Hehn ist die gute Zusammenarbeit mit den Arbeitskollegen sehr wichtig. „Wenn man gern zur Arbeit kommt, wirkt sich das positiv auf die Leistung aus.“ Sein handwerkliches Geschick kommt dem Vater von drei Kindern auch bei seinem Hobby, dem Modellbau, zugute.

Paul Wydymanski, 36 Jahre, Elektromechaniker, ist seit zwei Jahren als Hausmeister bei der HwK angestellt. Er kommt aus Polen und lebt seit 1988 in Deutschland. Das Verwaltungsgebäude im Friedrich-Ebert- Ring ist sein Revier. Die Galerie Handwerk in der Rizzastraße profitiert von seinen handwerklichen Fähigkeiten. Beim Aufbau der Ausstellungen ist er besonders gefragt. Hier beweist er immer eine ruhige Hand. Wenn etwas fertig werden muss, schaut er nicht auf die Uhr. Paul Wydymanski ist ein lustiger Mensch, der auch mal über sich selbst lachen kann. Privat spielt er die Bassgitarre in einer Band. Oldies und Rockmusik gehören zum Repertoire.

„In der Ruhe liegt die Kraft“, ist das Motto von Hans-Peter Antweiler. Der 62-jährige gelernte Klemptner und Heizungsbauer arbeitet seit 21 Jahren als Hausmeister bei der Handwerkskammer. Sein Revier sind das Bauzentrum und das Zentrum für Umwelt und Arbeitssicherheit. Wenn er morgens kurz nach 6 Uhr hier die Tore öffnet, ist von dem lebhaften Treiben und Schaffen der Lehrlinge und Lehrgangsteilnehmer noch nichts zu spüren. Tagsüber gibt es für ihn in den 11 Hallen und zahlreichen Unterrichtsräumen ständig etwas zu tun. Wenn der Alltag sich nach 21Uhr dem Ende neigt, ist Hans-Peter Antweiler wieder allein auf dem Gelände. Er sorgt dafür, dass in den Räumen alles in Ordnung ist und schließt die Türen. In seiner Freizeit entspannt sich Antweiler am besten bei der Gartenarbeit.

Axel Marx, 43 Jahre, Kfz-Mechaniker, ist seit 1984 Fahrer von Hauptgeschäftsführer Karl-Jürgen Wilbert. 60.000 Kilometer fährt er im Jahr. Obwohl er versucht, sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung zu halten, bleibt es manchmal nicht aus, dass er schneller fährt, als das Gesetz es erlaubt. Eine Geldbuße ist schon mal drin, den Punktestand in Flensburg hat er aber im Griff. Unbedingte Loyalität und Vertrauen sind für ihn die Basis seiner Arbeit. „Die Chemie zum Chef muss stimmen, sonst wird man bei dieser Aufgabe nicht froh“, schätzt er ein. „Fahrer sind viel unterwegs, der Beruf hat Priorität und erfordert ein großes Maß an Flexibilität und Verständnis von Seiten der Familie. Jeder, der diesen Job macht, muss das wissen“, betont Marx. Beim Laufen findet er in seiner Freizeit den notwendigen Ausgleich.

Norbert Börner, 37 Jahre, Fliesen-, Platten und Mosaikleger fährt den Präsidenten der Handwerkskammer Koblenz, Karl-Heinz Scherhag zu seinen zahlreichen Terminen. Er ist seit knapp zwei Jahren in dieser Funktion bei der HwK tätig. Auch für ihn gilt, was sein Kollege Marx als Basis für diese Tätigkeit hervorhebt. In seiner Freizeit steigt er vom Auto aufs Rennrad um.