Handwerk Special 101 vom 23.10.2004


Deutsch-bulgarische Wirtschaftspartnerschaft

Wirtschaftsminister Bauckhage informiert sich über HwK-Partnerschaftsprojekt mit Bulgarien vor Ort

Auf Einladung des bulgarischen Ministerpräsidenten trafen sich Minister Hans-Artur Bauckhage (links) und HwK-Hauptgeschäftsführer Dr. h.c. Karl-Jürgen Wilbert, Honorarkonsul von Bulgarien (rechts) mit Simeon Sachsencoburggotzki in Sofia.
Auf Einladung des bulgarischen Ministerpräsidenten trafen sich Minister Hans-Artur Bauckhage (links) und HwK-Hauptgeschäftsführer Dr. h.c. Karl-Jürgen Wilbert, Honorarkonsul von Bulgarien (rechts) mit Simeon Sachsencoburggotzki in Sofia.
In Plovdiv informierte sich Hans-Artur Bauckhage in Werkstätten, die mit Hilfe der HwK eingerichtet wurden, über die berufliche Aus- und Weiterbildung und gab den Startschuss für das neueste Projekt, eine Chocolaterie in der Altstadt.
In Plovdiv informierte sich Hans-Artur Bauckhage in Werkstätten, die mit Hilfe der HwK eingerichtet wurden, über die berufliche Aus- und Weiterbildung und gab den Startschuss für das neueste Projekt, eine Chocolaterie in der Altstadt.
Hier dekoriert
Hier dekoriert der Minister selbst! Hans-Artur Bauckhage ließ es sich in den Ausbildungswerk-
stätten nicht nehmen, zusammen mit jungen Bulgaren Torten zu gestalten.

Ein Heimspiel hunderte Kilometer von der Heimat entfernt - so umschrieb Hans-Artur Bauckhage, stellvertretender Ministerpräsident und Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau seinen Besuch im bulgarischen Plovdiv.

Auf Einladung des bulgarischen Honorarkonsulats in Rheinland-Pfalz kam Bauckhage nach Plovdiv, um sich dort gemeinsam mit HwK-Hauptgeschäftsführer Dr. h.c. Karl-Jürgen Wilbert in den Ausbildungswerkstätten wie auch dem Zentrum für Restaurierung „Dantschov´s Haus“ über Projekte der HwK Koblenz in Aus- und Weiterbildung zu informieren.

Eine Überraschung erlebte der Wirtschaftsminister und Bäckermeister in der Ausbildungswerkstatt für Bäcker und Konditoren: In typischer Berufsbekleidung und dem gestickten Schild „Minister Bäckermeister Hans-Artur Bauckhage“ auf der Brust des Bäckerkittels wurde Bauckhage zum Mitdekorieren von Torten eingeladen. Dieser nahm dankend an und bewies, dass er auch nach vielen Jahren politischer Arbeit sein Handwerk nicht verlernt hatte.

In den Ausbildungswerkstätten, die mit Unterstützung der HwK Koblenz eingerichtet wurden, holte sich Bauckhage „berufsübergreifend“ außerdem bei den Tischlern, Friseuren und Goldschmieden Informationen über den Ausbildungsalltag aus erster Hand. Dabei zeigte sich der Rheinland-Pfälzer begeistert von der Herzlichkeit, die ihm bei seinem Besuch entgegengebracht wurde. „Hier spürt man: Man ist nicht nur unter Handwerkern, man ist unter Freunden.“

Deutsche Erfahrungen geschätzt

Einen Grund dafür machte der Minister im Engagement der Handwerkskammer Koblenz auf dem Balkan aus. „Das, was hier im Partnerschaftsprojekt wie auch dem Mittelstandsbüro Balkan in den vergangenen Jahren geschaffen wurde, sucht seinesgleichen. Dabei wird deutlich, dass die Experten der HwK nicht gekommen sind, um ihre deutschen Modelle 1:1 einzuführen, sondern um mit den bulgarischen Partnern gemeinsam einen Weg zu finden, um den Mittelstand als wichtigsten Wirtschaftsfaktor in Bulgarien zu stärken. Diese Arbeit trägt heute ihre Früchte, davon konnte ich mich überzeugen“, so Bauckhage. Nach dem Gespräch mit den Jugendlichen und ihren Ausbildern besuchten Bauckhage und Wilbert das Restaurierungszentrum in der Altstadt von Plovdiv. Hier hat die HwK in Kooperation mit der Gemeinde Plovdiv vor Jahren eine Anlaufstelle für die Erhaltung wertvoller Bausubstanz eingerichtet - und davon gibt es gerade in der Altstadt reichlich. Ein Grund, warum für die gesamte Altstadt der Eintrag als Weltkulturerbe gestellt wurde.

Mit ihrem Know-how ist die HwK Handwerkern und Bewohnern vor Ort kompetenter Ansprechpartner beim Erhalt. An der gleichen „Kreuzung“, an der das Beratungszentrum mit finanzieller Hilfe des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eingerichtet wurde, weihten Bauckhage und Wilbert ein neues Projekt ein: Hier wird eine Chocolaterie entstehen. Partner sind das Bundesland Rheinland-Pfalz, das das Projekt über das Mainzer Wirtschaftsministerium fördert, sowie die Gemeinde Plovdiv und die Handwerkskammer Koblenz.

Ausbildung wird sich in der Praxis bewähren

„Wir wollen nicht nur zeigen, wie gut die Ausbildung in den Berufsbildungszentren funktioniert, sondern auch den Beweis in der Praxis antreten, dass eine solche Einrichtung mit dem richtigen Konzept und gut ausgebildeten Mitarbeitern eine Erfolgsstory schreiben kann und wird“, machte HwK-Hauptgeschäftsführer Mut für die neue Aufgabe, die mit einer kompletten Gebäudesanierung starten wird.


Interesse an deutschen Ausbildungsstandards

Deutsches Know,how in der beruflichen Bildung und der Einsatz von Hochtechnologien interessierten die hochrangige Delegation aus Brunei bei der HwK.
Deutsches Know,how in der beruflichen Bildung und der Einsatz von Hochtechnologien interessierten die hochrangige Delegation aus Brunei bei der HwK.

Eine Delegation aus Brunei unter der Leitung des stellvertretenden Bildungsministers Dato Paduka Haji Suyoi und des bruneiischen Botschafters Dato Adnan Buntar besuchte das Metall- und Technologiezentrum der HwK Koblenz. Sie informierten sich über die Bedeutung von Handwerk und Handwerkskammer, Aktivitäten im Bereich der beruflichen Bildung sowie über die internationalen Projekte der Koblenzer Kammer. Die ausländischen Gäste überzeugten sich von der technischen Kompetenz des Metall- und Technologiezentrums. Sie waren sehr interessiert an dem System der beruflichen Ausbildung und der fortlaufenden technischen Weiterbildung (einschließlich Technologietransfer) gerade im Hinblick auf kleine und mittlere Unternehmen. Abschließend fragten sie nach Möglichkeiten der Qualifizierung auf dem Gebiet moderner Metall- und Elektrotechniken oder Schweißtechniken für Teilnehmer aus Brunei.