Handwerk Special 110 vom 04.03.2006


"Ihr seid Spitze!"

Titelbild: Die Jahrgangsbesten in ihren Berufen – Motive & Ziele

In den vergangenen zwei Jahren haben Teilnehmer aus 26 Handwerken ihre Meisterprüfung vor der HwK Koblenz erfolgreich abgelegt. Und so gab es 26 Mal einen Sieger oder eine Siegerin nach Punkten, die bei der Meisterfeier als Jahrgangsbeste in ihrem Beruf ausgezeichnet werden. Handwerk Special hat sie zum gemeinsamen Fototermin für das Titelbild dieser Ausgabe eingeladen. Wir stellen sie hier mit ihren Motiven und Zielen vor.

Einen Spitzenplatz unter den Jahrgangsbesten nimmt Gold- und Silberschmiedemeisterin Annette Aulenbacher ein, die mit 95,75 von 100 möglichen Punkten den höchsten Wert unter den 1.100 Jungmeistern erreichte. Nach ihrer Lehre bei Hans Cullmann in ihrer Heimatstadt Idar-Oberstein arbeitet sie seit 2001 für Herbert Giloy & Söhne, einem namhaften Schmuckhersteller mit 250 Mitarbeitern alleine in der Nahestadt. "Ich wollte in meinem Beruf die höchst mögliche Qualifikation erreichen", beschreibt die 29-Jährige ihr Motiv, 2004/05 abends den Meisterkurs im HwK-Zentrum für Restaurierung und Denkmalpflege in Herrstein zu besuchen. Die Jungmeisterin arbeitet heute als Modellgoldschmiedin, fertigt die Urformen und Prototypen für Schmuckstücke, die als Kleinserie aufgelegt werden. Dabei leistet sie nicht nur filigranste Handarbeit sondern nutzt auch CNC- und Lasertechnik. [Fortsetzung unter den Fotos]

Foto: Die Allerbeste unter den Jahrgangsbesten ist Gold- und Silberschmiedemeisterin Annette Aulenbacher aus Idar-Oberstein.
Die Allerbeste unter den Jahrgangsbesten ist Gold- und Silberschmiedemeisterin Annette Aulenbacher aus Idar-Oberstein.
Foto: Feinwerkmechanikermeister Lothar Bares, Ammeldingen Foto: Keramikermeisterin Susanne Bartram, Ransbach-Baumbach Foto: Augenoptikermeister Michael Dornauf, Schwalbach Foto: Stuckateurmeister Andreas Endris, Oberfell Foto: Friseurmeisterin Julia Fleiting, Waldesch
Feinwerkmechani- kermeister Lothar Bares, Ammeldingen Keramikermeisterin Susanne Bartram, Ransbach-Baumbach Augenoptikermeister Michael Dornauf, Schwalbach Stuckateurmeister Andreas Endris, Oberfell Friseurmeisterin Julia Fleiting, Waldesch
Foto: Metallbauermeister René Gerhard, Kettig Foto: Metallblasinstrumentenmachermeister Martin Gottwick, Edesheim Foto: Orgel- und Harmoniumbauermeister Markus Graser, Speyer Foto: Zimmerermeister Karsten Hahn, Neustadt Foto: Informationstechnikermeister Timo Heidrich, Betzdorf
Metallbauermeister René Gerhard, Kettig Metallblasinstru- mentenmacher- meister Martin Gottwick, Edesheim Orgel- und Harmoniumbauer- meister Markus Graser, Speyer Zimmerermeister Karsten Hahn, Neustadt Informationstechni- kermeister Timo Heidrich, Betzdorf
Foto: Maurer- und Betonbauermeister Christoph Hoß, Burgbrohl Foto: Edelsteinschleifer u. -graveurmeister Christoph Juchem, Idar-Oberstein Foto: Steinmetz- und Steinbildhauermeister Vladimir Kajukov, Siegen Foto: Elektrotechnikermeister Mark Kotterba, Kleinmaischeid Foto: Fleischermeister Michael Kühner, Kleinblittersdorf
Maurer- und Betonbauermeister Christoph Hoß, Burgbrohl Edelsteinschleifer und -graveurmeister Christoph Juchem, Idar-Oberstein Steinmetz- und Steinbildhauer- meister Vladimir Kajukov, Siegen Elektrotechniker- meister Mark Kotterba, Kleinmaischeid Fleischermeister Michael Kühner, Kleinblittersdorf
Foto: Installateur- u. Heizungsbauermeister Stephan Lippert, Andernach Foto: Tischlermeister Martin Nikolay, Dieblich Foto: Gerüstbauermeister Jürgen Raisch, Stutensee Foto: Fliesen-, Platten- und Mosaiklegermeister Arno Reif, Andernach Foto: Bäckermeister Joachim Schäfer, Sankt Sebastian
Installateur- u. Heizungsbauer- meister Stephan Lippert, Andernach Tischlermeister Martin Nikolay, Dieblich Gerüstbauermeister Jürgen Raisch, Stutensee Fliesen-, Platten- u. Mosaiklegermeister Arno Reif, Andernach Bäckermeister Joachim Schäfer, Sankt Sebastian
Foto: Gebäudereinigermeister Alexander Seyffert, Steineroth Foto: Straßenbauermeister Pascal Theisen, Brücktal Foto: Klempnermeister Nikolas Thomas, Vöhl Foto: Maler- und Lackierermeister Markus Weller, Birnbach Foto: Kraftfahrzeugtechnikermeister Manuel Winkel, Mittelhofs
Gebäudereiniger- meister Alexander Seyffert, Steineroth Straßenbauermeister Pascal Theisen, Brücktal Klempnermeister Nikolas Thomas, Vöhl Maler- und Lackierermeister Markus Weller, Birnbach Kraftfahrzeugtech- nikermeister Manuel Winkel, Mittelhofs

"Ich habe mir meinen Lebenstraum erfüllt"

So unterschiedlich die Beweggründe der Jungmeister waren, auf Meisterkurs zu gehen, ist ihnen doch gemeinsam, dass sie beruflich wie persönlich vorankommen wollten und sich bessere Zukunftsperspektiven zu schaffen. "Es ist meine persönliche Qualifikation", drückt es Metallbauermeister René Gerhard aus. "Ich habe den Meister gemacht, weil ich mehr Verantwortung übernehmen wollte", sagen Augenoptikermeister Michael Dornauf oder Zimmerermeister Karsten Hahn. Dabei spielt auch der Verdienst eine große Rolle. Metallblasinstrumentenmachermeister Martin Gottwick sieht seinen Meisterbrief als Grundbestandteil in der Firmenphilosophie seines Arbeitgebers. "Ich habe mir meinen Lebenstraum erfüllt", bringt es Installateur- und Heizungsbauermeister Stephan Lippert auf den Punkt.

Für andere wie Kraftfahrzeugtechnikermeister Manuel Winkel oder Maurer- und Betonbauermeister Christoph Hoß ist der Meisterbrief "die wichtigste Grundlage für die Selbstständigkeit" und ein "solider Abschluss der Berufsausbildung", wie es Orgel- und Harmoniumbauermeister Markus Graser formuliert. Fliesen-, Platten- und Mosaiklegermeister Arno Reif, denkt bei der Gründung seines eigenen Betriebes in Dankbarkeit an seinen früheren Arbeitgeber Fliesen-Weyand zurück, bei dem er zuvor 20 Jahre gearbeitet hat.

Zukunft für Betriebe mit langer Tradition

Bei Straßenbauermeister Pascal Theisen, Gebäudereinigermeister Alexander Seyffert sowie Edelsteinschleifer und -graveurmeister Christoph Juchem steht die spätere Weiterführung ihrer Familienbetriebe im Hintergrund. Und damit der Fortbestand einer langen Familientradition, die bei Dachdecker- und Klempnermeister Nikolas Thomas immerhin 125 Jahre zurückreicht.

Elektrotechnikermeister Mark Kotterba studiert neben seiner Tätigkeit im eigenen Betrieb Elektrotechnik. Gerüstbauermeister Jürgen Raisch kehrte nach Studium und Tätigkeit als Diplom-Informatiker in das Handwerk zurück, einerseits um einmal den Familienbetrieb weiterzuführen, andererseits, weil ihn die IT-Branche zu oft auf Reisen führte.

Engagement für den beruflichen Nachwuchs

Als ein wichtiges Motiv, sich der Meistrerprüfung zu stellen, nennt Keramikermeisterin Susanne Bartram, dass sie ihr Können und Wissen weitergeben und Lehrlinge ausbilden möchte. Von Berufs wegen leisten diese Aufgabe für den beruflichen Nachwuchs als Ausbilder und Fachlehrer der HwK Koblenz Bäcker- und Konditormeister Joachim Schäfer, Maler- und Lakierermeister Markus Weller und Stuckateurmeister Andreas Endris. Letzterer bekennt: "Mittelmaß genügt heute nicht. Der Meisterbrief verbindet die praktischen Fertigkeiten optimal mit den fachtheoretischen Kenntnissen."

Die HwK Koblenz bietet für rund 30 Handwerksberufe Meistervorbereitungskurse in Voll- oder Teilzeit an. Infos & Anmeldung bei der HwK-Meisterakademie, Tel.: 0261/ 398-415, Fax: -990, E-Mail: meister@hwk-koblenz.de, Internet: www.hwk-koblenz.de