Handwerk Special 110 vom 04.03.2006


Motive - Erfahrungen - Ziele

Talkrunde mit Jungmeistern bei der HwK-Meisterfeier

Fünf der Jungmeister stellen sich im Rahmen ihrer Meisterfeier der Diskussion mit den beiden SWR-Moderatoren Beatrix Reiss und Holger Wienpahl. Sie haben sich selbstständig gemacht oder arbeiten als angestellte Meister, geben Einblicke in ihre Motive für eine Meisterkarriere und Ausblicke auf ihre Ziele.

Foto: Zuvor im HwK-Meisterkurs, bei der Meisterfeier in der Talkrunde: Sabine Haupt im Dezember 2004 auf dem Titel von Handwerk Special.
Zuvor im HwK-Meisterkurs, bei der Meisterfeier in der Talkrunde: Thomas Liesenfeld (unten.) mit seinem Meisterstück im April 2004, Sabine Haupt (oben) im Dezember 2004 auf dem Titel von Handwerk Special.
Foto: Zuvor im HwK-Meisterkurs, bei der Meisterfeier in der Talkrunde: Thomas Liesenfeld (unten.) mit seinem Meisterstück im April 2004.

Pascal Theisen aus Brucktal erlernte das Straßenbauerhandwerk im Betrieb der Eltern JTB Theisen GmbH, in dem er auch heute noch als Meister mitarbeitet. Vor einem Jahr übernahm er das Unternehmen Egon Theisen eK, das inzwischen seinen Namen trägt. Durch seine überdurchschnittliche Leistung bei der Gesellenprüfung profitierte er von der Stiftung Begabtenförderung für berufliche Bildung. Pascal Theisen möchte beruflich weiter vorankommen, beständig sein Wissen erweitern. So nahm er nach seiner Meisterprüfung als Straßenbauer an der Fachhochschule Koblenz ein Bauingenieur-Studium auf und hat sich inzwischen zum Meistervorbereitungskurs im Maurer- und Betonbauerhandwerk angemeldet. Auch der "Betriebswirt des Handwerks" ist für ihn ein Ziel, das ihm für die Führung seines eigenen Betriebes wichtig ist.

Thomas Liesenfeld aus Braunshorn arbeitet auch als Meister in seinem früheren Lehrbetrieb Bauunternehmen Schmitt in Liebshausen. Bereits als Teilnehmer im Meistervorbereitungskurs der Fliesen-, Platten- und Mosaikleger machte er deutlich, dass der Meistertitel für Wertarbeit und Qualität steht. "Nachdem unser Handwerk zu den zulassungsfreien gehört, zählt die höhere Qualifikation jetzt erst recht!"

Auch Elektrotechnikermeister Ralf Brandert aus Troisdorf arbeitete bis vor kurzem in seinem früheren Lehrbetrieb, Elektro Stuch in Bonn. Jetzt steht der Schritt in die Selbstständigkeit gemeinsam mit einem Partner unmittelbar bevor. Angesichts einer älter werdenden Gesellschaft stellen sie ihren Service darauf ab, dieser Zielgruppe Hilfen anzubieten, die das Leben in den eigenen vier Wänden erleichtern und länger möglich machen.

In einem für Frauen eher untypischen Beruf, hat Sabine Haupt aus Kobern-Gondorf ihre Meisterprüfung abgelegt. Die Tischlerin arbeitet nach "Lehr- und Wanderjahren", die sie auch für 15 Monate nach Mallorca führten, wieder in ihrem Lehrbetrieb Alfons Müller in Koblenz. Für die Zukunft liegt ihr besonders die Ausbildung junger Menschen am Herzen. So würde sie gerne in einer Lehr- oder Behindertenwerkstatt arbeiten.

Foto: Die Cheerleadergruppe "Peppers" aus Buchholz im Westerwald - mit einigen Handwerkern in ihren Reihen - sorgt bei der Meisterfeier für Stimmung. Die Cheerleadergruppe "Peppers" aus Buchholz im Westerwald - mit einigen Handwerkern in ihren Reihen - sorgt bei der Meisterfeier für Stimmung.

Maler- und Lackierermeister Viktor Heidebrecht aus Boppard vervollständigt die Talkrunde. Als "Russland-Deutscher" weiß er sich am Mittelrhein zu Hause. Nachdem er als Geselle immer wieder arbeitslos geworden war, packte er die Meisterprüfung an und gründete im Sommer 2005 seinen eigenen Betrieb. Viktor Heidebrecht bildet inzwischen seinen ersten Lehrling aus, der ebenfalls aus Russland stammt und aufgrund der Sprache Schwierigkeiten in seinem ersten Ausbildungsbetrieb hatte. "Durch unsere Arbeit Kunden überzeugen und gewinnen", lautet seine Devise.