Handwerk Special 110 vom 04.03.2006


Scharfer Blick

Augenoptikermeister Michels bietet vergrößernde Sehhilfen

Brillenträger spüren es: Trotz Sehhilfe flimmert es vor den Augen, das Fernsehschauen und Lesen oder Bearbeiten von Texten am Computer fällt schwerer. Die sich daraus logischerweise ergebende Frage, die beim Augenarzt oder Augenoptiker gestellt wird, lautet deshalb: "Können Sie mir nicht eine stärkere Brille verordnen?"

Foto: Augenoptikermeister Wolfgang Michels: "Gutes Sehen ist ein wichtiges Stück Lebensqualität!"
Augenoptikermeister Wolfgang Michels: "Gutes Sehen ist ein wichtiges Stück Lebensqualität!"

"Brillen und Kontaktlinsen können nicht jedes Sehproblem lösen", weiß Augenoptikermeister Wolfgang Michels, Inhaber von Gulisa-Optik in Koblenz-Güls. "Der Sehnerv ist das Leitungskabel zum Gehirn. Dort nehmen wir das in der Netzhaut entstandene Bild wahr. Brillen helfen, fehlerhafte Augenbrechwerte auszugleichen. Wenn die Sehschärfe allerdings durch Funktionsausfälle, beispielsweise in der Netzhaut des Sehnervbereichs, beeinträchtigt ist, lässt sich mit herkömmlichen Sehhilfen nichts ausrichten. Den sehbehinderten Menschen kann aber mit speziellen optisch vergrößernden Hilfsmitteln das Leben erleichtert werden", erklärt er.

Michels, der von der "Wissenschaftlichen Vereinigung für Augenoptik und Optometrie" anerkannter Fachberater für Sehbehinderte ist und seinen Betrieb seit 1994 führt, verweist auf Lupenbrillen und Bildschirmlesegeräte. Letztere geben einen Text, der über eine Videokamera aufgenommen wird, in 5- bis 60-facher Vergrößerung wieder. "Nicht alle Patienten kommen allerdings mit dem Bildschirmlesegerät klar. Hohe Vergrößerungen bei relativ kleinen Zeilenabschnitten erfordern eine hohe Konzentration, um nicht den roten Faden zu verlieren", weiß Michels aus Erfahrung. Verbesserung des Sehens im Nahbereich bringen unter anderem auch beid- und einäugig angepasste Lupenbrillen, Leuchtlupen und Fernrohrbrillen. "Monokulare Lupenbrillen bis gut 12-facher Vergrößerung sind eine Alternative zum Bildschirmlesegerät, weil man sie überall, so auch unterwegs, einsetzen kann", sagt Michels.

Handwerker sorgen für stressfreies Sehen

Menschen zu helfen, treibt Michels immer wieder an. Ein Praktikum in einem Blindenheim bestärkte ihn in seinem Berufswunsch, Augenoptiker zu werden. "Lässt bei Menschen die Sehkraft nach, haben sie das Gefühl, ständig in der letzten Reihe zu sitzen", sagt er. Nach Lehre- und Gesellenjahren sammelte er als Filialleiter mit Meisterbrief drei Jahre praktische Erfahrungen, bevor er sich vor 12 Jahren selbstständig machte. "Bereut habe ich diesen Schritt nicht. Man muss sich allerdings ständig weiterbilden und aktiv sein. Meine Mitarbeiter und ich stecken uns immer wieder neue Ziele, um unseren Kunden zu einem entspannten Sehen zu verhelfen", betont er.

Mit der neuartigen "Relaxed Vision Technologie" werden in seinem Geschäft die Augen umfassend vermessen. "Die erfassten Daten stellen einen detaillierten Bedarfsplan für die erforderlichen Brillengläser her. Müdigkeit der Augen oder sogar Kopfschmerzen entfallen, wenn die Brille optimal an das Auge angepasst ist und nicht das Auge an die Brille. Das Ergebnis: ein möglichst natürliches Sehen ohne Stress, trotz Brille", erklärt der 43-Jährige.

Steckbrief: Gulisa-Optik, Koblenz
1994 gegründet - Brillen, Kontaktlinsen, vergrößernde Sehhilfen - 3 Mitarbeiter -
Internet: www.gulisa-optik.de