Handwerk Special 112 vom 03.06.2006


Werk von Generationen

Klempnerhandwerk hat seit 75 Jahren bei Krahe's festen Platz

Als Klempnermeister Albert Krahe 1931 in Remagen eine Werkstatt für Klempnerei und Installation eröffnete, konnte er kaum ahnen, dass sein Sohn Eduard die Meisterwerkstätte bis zum heutigen Tag führt. Mit dem 32-jährigen Gas- und Wasserinstallateurmeister Alexander, der den Betrieb im Januar nächsten Jahres von seinem Vater übernehmen wird, steht die dritte Generation der Krahes in den Startlöchern.

Foto: Eduard Krahe (l.) mit Ehefrau Doris, Sohn Alexander (r.) und Mitarbeitern.
Eduard Krahe (l.) mit Ehefrau Doris, Sohn Alexander (r.) und Mitarbeitern.

Damit bei einer Betriebsübergabe alles reibungslos klappt und jeder weiß, worauf es besonders ankommt, hat die Betriebsberatung der Handwerkskammer Koblenz entsprechende Materialien entwickelt. Ein Anruf genügt und die Berater stehen mit Rat und Tat zur Seite.

Veränderungen in Aufgabenbereich und Berufsbild

„Wer in unserem Handwerk erfolgreich sein will, muss sich immer wieder auf veränderte Marktgegebenheiten und Gesetzmäßigkeiten einstellen“, ist Eduard Krahe, der drei Meistertitel - Klempner, Gas- und Wasserinstallateur sowie Zentralheizungs- und Lüftungsbauer - erworben hat, überzeugt. Der 59-Jährige, der über 10 Jahre als Fachgruppenleiter „Klempnertechnik“ im Landesfachverband Rheinland-Reinhessen tätig war, erinnert sich noch gut an die Zeit, als jährlich einige 100 Gas-Wasserthermen für Wartungsarbeiten demontiert und anschließend wieder montiert werden mussten.

„Mit der großen Handkarre wurden die Geräte zur Wartung in die Werkstatt gebracht, um dort eingemessen zu werden. Das sind Arbeiten, die man nicht vergisst“, erzählt er.

„Auch das Berufsbild rund um Gas und Wasser hat sich gewaltig geändert“, betont Krahe. „Wo früher Koks und Kohle dominierten, bestimmen heute modernste Gas- und Ölbrennwerttechniken, alternative Heiztechniken wie beispielsweise Holzpellets, Erdwärme und Solartechnik sowie Umweltfragen die Aufgaben des Installateurs und Heizungsbauers.“ Jungen Leuten den Start in die berufliche Zukunft zu ermöglichen, ist ein Anliegen von Eduard Krahe, der auch im Meisterprüfungsausschuss der HwK Koblenz für das Klempnerhandwerk aktiv ist. 36 Lehrlinge wurden bislang im Familienunternehmen Krahe ausgebildet und haben die Gesellenprüfung abgelegt.

Auf Tugenden besinnen, Erfahrungen austauschen

Als Mitglied der Sanitär-Heizung-Klimatechnik-Innung Ahrweiler verweist er auf den „sehr wertvollen Erfahrungsaustausch“ unter Fachkollegen und „das über die Belange des eigenen Betriebes hinausschauen“. „Die Mitarbeiter müssen mitziehen“, sagt er. Und er nennt Tugenden des Handwerks wie Gründlichkeit, Zuverlässigkeit und Freundlichkeit, die immer wieder auf dem Prüfstand stehen.

„Es ist die Pflicht eines jeden Menschen, sich an Ordnung zu gewöhnen. Es gibt keine Entschuldigung für stümperhafte Arbeit irgendwelcher Art.“ Diesen Spruch hat schon der Firmengründer vor einem Dreivierteljahrhundert mit großen Buchstaben auf die Innenwand der Werkstatt gemalt.

Sowohl private als auch gewerbliche Auftraggeber gehören heute zu den Kunden des mittelständischen Betriebes, der in der Altbausanierung wie beim Neubau zu den Topadressen seines Handwerks in Remagen und Umgebung gehört.

Steckbrief: Fa. Krahe, Remagen
Gegr.: 1931 | Sanitär-Heizung-Klimatechnik, Altbausanierung, Neubau | 5 Mitarbeiter, 1 Lehrling | Tel.: 02642/ 23491