Handwerk Special 112 vom 03.06.2006


Siegel mit Verpflichtung

Baugewerbeverbände zeichnen „Meisterhaft“-Betriebe aus

Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes hat eine bundesweite Qualitätsoffensive gestartet, an der sich die beiden Baugewerbeverbände Rheinland und Rheinhessen-Pfalz im Kammerbezirk Koblenz beteiligen und die jetzt die ersten Betriebe mit dem Qualitätssiegel „Meisterhaft“ ausgezeichnet haben.

Foto: Der Präsident des Baugewerbeverbandes Rheinland e.V., Harald Neubauer (Mitte), überreichte in einer Feierstunde den ersten Meisterbetrieben aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz das neue Qualitätssiegel „Meisterhaft“.
Der Präsident des Baugewerbeverbandes Rheinland e.V., Harald Neubauer (Mitte), überreichte in einer Feierstunde den ersten Meisterbetrieben aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz das neue Qualitätssiegel „Meisterhaft“.

Die Bauhandwerke stehen nicht erst seit der jüngsten Novellierung der Handwerksordnung und die damit einhergehende Abschaffung der Meisterpflicht für einen Teil der Baugewerke unter Druck. Neben der allgemeinen Konjunkturentwicklung wirkt sich auch die Erweiterung der Europäischen Union auf den Wettbewerb am Bau aus.

Mit der Qualitätsoffensive „Meisterhaft“ gibt das Deutsche Baugewerbe seinen Mitgliedern nicht nur ein Qualitätssiegel als Marketinginstrument an die Hand, es verpflichtet sie auch zur Investition in eine kontinuierliche Qualifizierung. Nur Betriebe, die Mitglied in einer Innung oder einem baugewerblichen Verband sind und als Vollhandwerk in die Handwerksrolle eingetragen sind, d.h. eine Meister- oder vergleichbare Qualifikation nachweisen, können das Qualitätszertifikat beantragen.

Die in Innungen und Verbänden organisierten Meisterbetriebe stehen für meisterhafte Qualität in jeder Hinsicht: Denn in den ausgezeichneten Betrieben arbeiten qualifizierte und motivierte Mitarbeiter auf modernstem Stand der Bau- und Materialtechnologie. Das heißt für den Kunden: geballtes Know-how und fachliche Leistung garantiert - gerade was das nachhaltige, weil ökonomisch und ökologisch vorteilhafte Bauen betrifft.

Worauf sich der Kunde verlassen kann, denn das Siegel wird ausschließlich an Fachbetriebe vergeben, die höchste Kompetenz und termingerechte und saubere Ausführung vor Ort gewährleisten. Wer sich als Privatkunde für den Bau eines Hauses oder eine größere Umbaumaßnahme entscheidet und darin investiert, hat einen hohen Absicherungsbedarf. Er sucht eine Beratungsinstanz, der er vertrauen kann, um sein Geld nicht an unseriöse Anbieter zu verlieren.

Die mit einem Meisterhaft-Siegel zertifizierten Betriebe werden von der neutralen Zertifizierungsstelle Zert-Bau (Berlin) überwacht. Ab dem Zeitpunkt der Verleihung müssen sie zum Erhalt des Qualitätssiegels innerhalb von zwei Jahren gegenüber der Zertifizierungsstelle die Teilnahme an vorgeschriebenen Fortbildungsfachveranstaltungen in den Bereichen Arbeitstechnik, Verarbeitung, Recht, Unternehmensführung, Mitarbeiterschulung sowie Sicherheit und Umweltschutz nachweisen.

Das Meisterhaft-Qualitätssiegel des deutschen Baugewerbes

Das Qualitätssiegel „Meisterhaft“ wird in drei Kategorien verliehen:

Meisterhaft - Haken:
Als Zeichen für meisterhafte Leistungen - von der kompetenten Beratung bis zur fachlich professionellen, termingerechten und sauberen Ausführung vor Ort.

Meisterhaft 4-Sterne:
Das Meisterhaft-Gütesiegel und die Auszeichnung mit 4 Sternen führen Innungs-Fachbetriebe, die in besonderer Weise Leistungs- und Weiterbildungsstandards bieten.

Meisterhaft 5-Sterne:
Die Auszeichnung mit 5 Sternen heißt höchstes Qualitätsangebot, das durch offizielle Prüfinstitutionen gewährleistet wird. Hart für die Betriebe, bestens für den Kunden.

Informationen zur Zertifizierung von Baubetrieben, zu den beteiligten Fachbereichen und Gewerken sowie zu den ausgezeichneten Betrieben in den Regionen:
www.meisterhaftbauen.de