Handwerk Special Nr. 140 vom 26. Juni 2010 - page 21

Meisterhaftes Technik-Know-how: Zwischen Hightech & Tradition
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Nr. 140
26. Juni 2010
7. Solarteurlehrgang® erfolgreich abgeschlossen
Die großen Brummer
Ein Auto wirkt neben
ihnen fast schon wie ein
Spielzeug: Die Traktoren,
die bei Ralf Stadach auf
den Hof und in seine
Werkstatt fahren, haben
eine stattliche Größe von
fünf bis sechs Metern.
So gigantisch ihr Äußeres ist, so
technisch anspruchsvoll ist auch
ihr Inneres. In die Lehre ging
RalfStadachimLandmaschinen­
unternehmen seines Großvaters
Erwin in Ochtendung. „Ich bin
mit den landwirtschaftlichen
Fahrzeugen aufgewachsen,
habe in den Ferien im Betrieb
mitgeholfen und wollte deshalb
Ralf Stadach bietet erste Hilfe für Land- und Baumaschinen
Steckbrief: Stadach Landtechnik, Ochtendung
Gegr. 2001 | 7 Mitarb. (1 Meister, 1 Lehrl.) | Verkauf, Service, Re­
paratur, Teleskopstapler | Tel.: 02625/ 953050 |
Strom erzeugende Heizung
EVM sucht Test-Haushalte – Interessenten können Anlage gewinnen
„Als regionaler Versorger sehen wir
uns in der Pflicht, unsere Kunden
beim Energiesparen und Klimaschüt-
zen zu unterstützen“, hat Christian
Schröder, Unternehmenssprecher
der Energieversorgung Mittelrhein
GmbH (EVM) zum Start einer neuen
Klimaschutz-Aktion gesagt. „Wich-
tig ist uns dabei auch, moderne,
umweltschonende Techniken voran-
zubringen und unseren Kunden zu
zeigen, welche zukunftsweisenden
Techniken es auf dem Markt gibt.“
Der kommunaleEnergieversorger för­
dert die Umstellung alter Heizanlagen
auf sparsame und umweltschonende
Systeme schon seit vielen Jahren auf
unterschiedliche Weise. Jetzt sucht
er zwei Hausbesitzer, die bereit sind,
eines der innovativsten Heizsysteme
unserer Zeit einzusetzen: eine Strom
erzeugende Heizung. Interessenten
können eine Anlage der Marke Whis­
perGen im Wert von rund 15.000
Euro bei einer Verlosung gewinnen.
Teilnahmeschluss ist der 15. Juli.
EingebautseinmüssendieAnlagenbis
30. September. Unterlagen gibt es bei
der EVM-Energieberatung unter der
Telefonnummer 0261/ 402-288.
die Auflagen der Energieeinsparverord­
nung ganz einfach erfüllen. „Wir wollen
an den zwei Demonstrationsanlagen
prüfen, bei welchen Verbräuchen und
GewohnheitendieWhisperGen-Technik
besonders wirtschaftlich arbeitet. Das
System ist zwar ausgereift und erprobt,
aber dennoch sehr neu. Wir erwarten
von den Erfahrungswerten wertvolle
Erkenntnisse für den optimalen Einsatz
der zukunftsweisenden Heizung.“
Der kommunaleVersorger investiert seit
Jahren in den Umbau der Energiever­
sorgung – durch Förderprogramme und
BeratungfürPrivat-undGewerbekunden
wie für Kommunen. Im letzten Jahr hat
die EVM 20 Solaranlagen im Wert von
insgesamt 60.000 Euro an Privatkunden
verlost. Nimmt man die Erfolge aller
Fördermaßnahmen der EVM von 1999
bis 2009 zusammen, ergibt sich eine
Senkung des jährlichen Kohlendioxid-
Ausstoßes der Region von rund 57.600
Tonnen. „Unsere Förder- und Contrac­
ting-Programme nutzen nicht nur den
VerbrauchernundderUmwelt.Siehaben
dem regionalen Handwerk im Jahr 2009
und im ersten Quartal 2010 einen Um­
satz von 12,2 Millionen Euro gebracht“,
informiert Christian Schröder.
Installiert und be­
treut werden die
Demonstrationsan­
lagenvonWhisper­
Gen-zertifizierten
Betrieben aus dem
Installateur- und
Heizungsbauer­
handwerk. „Wir
übernehmen die
Kosten für Gerät
und Installation bis
zu 15.000 Euro.
Selbst zahlen müs­
sen die Gewinner
das für den Betrieb
notwendigeErdgas
von der EVM“,
informiert Schrö­
der.Bewerbenkann
sich jeder Volljährige, der im Netzgebiet
der EVM wohnt und dessen Haus die
technischen Voraussetzungen für den
sinnvollen Betrieb einer WhisperGen-
Anlage erfüllt. Darüber hinaus müssen
die Bewerber damit einverstanden sein,
dass die EVM drei Jahre lang die Daten
der Anlage auswertet, über die Ergebnisse
berichtet und Interessenten wie Medien­
vertretern die Anlage zeigt. „Detaillierte
InformationenzudenTeilnahmevorausset­
zungenfindenInteressenten
auf unserer Webseite unter
pfiehlt
Schröder.
Eine Strom erzeugende
Heizung arbeitet nach dem
Prinzip der Kraft-Wär­
me-Kopplung mit einem
integriertenStirling-Motor.
Sie erzeugt 100 Prozent
des Wärme- und bis zu
80 Prozent des Strom­
bedarfs. Dabei emittiert
sie bis zu 40 Prozent we­
niger Kohlendioxid als
herkömmliche Systeme.
„Die Anlage ist seit die­
sem Jahr auf dem deut­
schen Markt erhältlich.
Sie ist nicht größer als eine normale Haus­
haltsspülmaschine,leise,wartungsarmund
sparsam im Verbrauch“, sagt Christian
Schröder. „Mit einer Strom erzeugenden
Heizungwirdman selbst zumWärme- und
Stromproduzenten.“ Der erzeugte Strom
kann selbst verbraucht oder ins öffent­
liche Netz eingespeist werden. Optimal
sei eine Strom erzeugende Heizung auch
als Ersatz alter Öl- und Gaskessel, führt
Christian Schröder aus. Mit ihr ließen sich
Kaum größer als eine Spül-
maschine: die Strom erzeu-
gende Erdgasheizung.
Foto: EVM
Zwölf Teilnehmer ha­
ben kürzlich ihre Prü­
fung zum Solarteur®
bei der HwK Koblenz
erfolgreich bestanden.
Ihre Zertifikate erhal­
ten sie in der Nacht der
Technik am6. Novem­
ber. NächsterKurs: 29.
Oktober inKoblenz, fr.
16.30-20.45 Uhr & sa.
8.30-12.45 Uhr. Infos,
Tel.: 0261/ 398-653.
nie etwas anderes werden als
Mechaniker für Land- und Bau­
maschinentechnik“,erinnertsich
Ralf Stadach, der seit 2001 dafür
sorgt, dass der Name „Stadach“
in Ochtendung und einem Ein­
zugsgebiet vonKöln/Düsseldorf
bis Frankfurt amMainmit bester
Land-undBaumaschinentechnik
verbunden wird. Nach seiner
Meisterprüfung im Kfz-Mecha­
nikerhandwerk 1997 startete er
vier Jahre später in die Selbst­
ständigkeit. Mittlerweile hat er
sechsMitarbeiter undalleHände
voll zu tun.
„Wenn die großen Maschinen
ihren Dienst versagen, sind wir
maschinenauchgenanntwerden,
mit ihren GPS-Empfängern und
computergesteuertenLenkungen
eher einer Einsatzzentrale glei­
chen, vermitteln die Oldtimer-
Traktoren, die in Ralf Stadachs
Garage einen Rundumcheck
genießen, einen eher idyllischen
Eindruck. „Wir sorgen nicht nur
bei den Riesen für Bewegung,
sondern kümmern uns auch
mit viel Liebe um die ältere
Generation“, so Ralf Stadach,
der zurzeit gleich drei Traktoren
aus den 50er Jahren versorgt.
Gerade dieses Nebeneinander
hochmoderner und altbetagter,
„abersoliderTechnik“fasziniere
ihn so sehr an seinem Beruf.
„In einer Kfz-Werkstatt wäre
ich nicht glücklich geworden.
Die großen Maschinen bringen
jeden Tag etwas Neues mit sich
und die Fehlersuche möchte ich
nicht missen“, ist Ralf Stadach
sicher und schon rollt der näch­
ste große „Brummer“ auf den
Werkstatthof.
mit unserem Service-Koffer
und drei Einsatzwagen schnell
zur Stelle“, so der Handwerks­
meister. Dabei sind dann auch
schon mal Strecken von bis zu
500 Kilometern drin. „Bei der
Montage von Windrädern in
Frankreich sind damals einer
deutschenFirma plötzlich einige
Maschinen ausgefallen“, erzählt
Ralf Stadach. Da im näheren
Umkreis kein französisches
Unternehmen zu finden war,
das die defektenTeleskopstapler
reparieren konnte, klingelte das
Telefon in Ochtendung.
Während die modernen Trakto­
ren oder Schlepper, wie die Zug­
Nicht nur hoch
moderne, son-
dern auch be-
tagte Traktoren
repariert Ralf
Stadach (r.) mit
seinen Mitarbei-
tern im Handum-
drehen.
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