Handwerk Special Nr. 149 vom 14. Mai 2011 - page 11

... und Steinbildhauer: Teil-
zeit-Meisterkurs ab 3. Sep-
tember, fr, 16-20.15 Uhr &
sa, 8-15 Uhr in Koblenz.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
E-Mail:
Wege der Trauerverarbeitung: individuelle Grabsteingestaltung
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Nr. 149
14. Mai 2011
Kirchhof ist 1a-Fachwerkstatt: Kreuznacher Betrieb von Fachverlag prämiert
Meisterkurs
Steinmetze
Info-Tel.: 0261/ 398-415
Symbole für das Leben
Es sind Lebensge-
schichten, die Jochen
Barth in seinen Steinen
festhält. Sie erzählen
nicht von Verlust und
Trauer sondern von be-
sonderen Menschen und
dem, was sie auszeich-
nete. Dafür ist nicht nur
handwerkliches Können,
sondern auch großes Ein-
fühlungsvermögen nötig.
Vor zwei Jahren übernahm
Jochen Barth den Steinmetz-
betrieb Jokel in Simmertal in
der Nähe von Kirn. Auf einer
Ausstellungsfläche von 2.000
Quadratmeternpräsentierterdort
seine außergewöhnlichenArbei-
Jochen Barths individuelle Grabmäler erzählen Geschichten
Steckbrief:SteinbildhauerBarth/Jokel,Simmertal
Übern. 2009 | 4Mitarb. (2Meister) | individuelle Grabmäler, Garten-
skulpturen | Tel.: 06754/ 307 | E-Mail:
ten, die neben Gartenskulpturen
und Sandstein-Restaurationen
hauptsächlichdieGestaltungvon
Grabmälern umfassen.
„Mein Ziel ist es, Grabsteine
zu fertigen, die zeigen, wie der
Verstorbene gelebt hat, welche
Spuren er in dem Leben anderer
hinterlassen und was er ihnen
bedeutet hat. Dazu unterhalte
ich mich mit den Angehörigen
im Vorfeld eines Auftrags
ganz intensiv. Natürlich muss
das ganz behutsam geschehen,
denn für die Hinterbliebenen
ist jede Erinnerung erstmal sehr
schmerzhaft“, ist sich der junge
Steinmetzmeister seiner schwie-
rigen Aufgabe bewusst.
Der heute 31-Jährige errang im
Jahr 2000 den Landessieg beim
Leistungswettbewerb des Deut-
schen Handwerks und wurde
sogar Vierter auf Bundesebene.
Damit sicherte er sicheinStipen-
dium, das er umgehend zumBe-
suchderMeisterschuleeinsetzte.
„Den Meisterbrief zu erwerben,
war mir sehr wichtig. Gerade als
Selbstständiger profitiere ich
täglich von dem zusätzlichen
Wissen“, betont er.
TatkräftigeUnterstützung erhält
er von seiner Frau Susanne, die
ihm immer mit Rat und Tat zur
Seite steht. „Wir planen, unsere
Ausstellung demnächst anders
zu organisieren. Unsere Aus-
stellungsstücke sollenTafeln er-
halten, auf denen die Gedanken,
die hinter den Entwürfen stehen,
erklärtwerden“, verdeutlicht der
Steinmetzmeister das geplante
Konzept. Die handwerkliche
Arbeit des Steinmetz solle klar
im Vordergrund stehen und den
Besuchern veranschaulichen,
dass auchGrabmäler individuell
gestaltet werden können. „Viele
sinderstmalüberrascht,wennich
sie frage, ob sie einen individuell
geformtenSteinmöchten“, weiß
Jochen Barth aus Erfahrung.
BUGA und andere
Ausstellungen
Auchbei derAusstellung„Grab-
gestaltung und Denkmal“ im
RahmenderBundesgartenschau
in Koblenz ist Jochen Barth
mit zwei Grabmälern vertre-
ten. „Es gibt für Steinmetze
und Steinbildhauer nur wenige
Plattformen, auf denen wir
unsere Arbeiten präsentieren
können. An denen, die es gibt,
nehme ich teil“, so der enga-
gierte Handwerksmeister, der
vor zwei Jahren bereits eine
eigene Ausstellung im HwK-
Zentrum für Restaurierung und
Denkmalpflege in Herrstein auf
dieBeinestellte.Sehrerfolgreich
– sogar aus Koblenz konnte er
neue Kunden gewinnen.
Doppel-
grab „Kie-
selstein“
(r.): Die
Säule aus
aufein­
ander
gesetzten
Kieselstei-
nen steht
sinnbild-
lich für
die Natur-
liebe der
Verstor-
benen. Die
schwarzen
Stelen
umrahmen
die Säule
und zeigen
die Ver-
bunden-
heit des
Paares.
Steinmetzmeister Jochen Barth fängt die Lebensgeschichten
der Verstorbenen in seinen Steinen ein. Eine schwierige Auf-
gabe, die der junge Handwerksmeister mit viel Einfühlungs-
vermögen in menschlicher und handwerklicher Hinsicht löst.
Ein nach individu-
ellen Wünschen
gestalteter Barth-
Grabstein.
Foto: privat
Persönlicher Kundenkontakt,
kompetente Leistung, gute Pro-
duktqualität, seriöse Preise – dafür
steht die Auszeichnung „1a-Fach-
werkstatt“ und „1a-Fachhändler“
des „marktintern“ Fachverlags,
die Kreishandwerksmeister Jürgen
Günster (l.) der Fernsehzentrale
Bad Kreuznach überreichte: „Ra-
dio- und Fernsehtechnikermeister
Hans Peter Kirchhof (M.) steht
nicht nur für hochqualifizierte Be-
ratung und Dienstleistung, sondern
gehört auch seit Jahrzehnten zu den
ehrenamtlichen Motoren der Bad
Kreuznacher Innung.“
Foto: KHS RNH
Auf der BUGA
Vom 22. bis 26. Mai er-
wartet die Besucher des
Pavillons des Handwerks
(Basilika St. Kastor) eine
Ausstellung der Schön-
stätter Marienbrüder.
Gezeigt werden fili-
grane Goldschmiedear-
beiten unterschiedlicher
Stilepochen. In einer
Lebenden Werkstatt
führen die Marienbrü-
der Ziertechniken ihrer
traditionellen Hand-
werkskunst vor.
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