Handwerk Special Nr. 246 vom 19.04.2024

Tobias Blüthgen ist 36 Jahre und kommt aus Bonn in Nordrhein-Westfalen. Sein Vater, ein Schlosser, brachte ihm schon in jungen Jahren viele handwerkliche Fähigkeiten bei, und so entschied er sich aufgrund seiner Vorliebe für den Werkstoff Holz für eine Lehre als Tischler. „Nach der Schule wollte ich nicht noch drei bis fünf Jahre studieren, sondern einen praktischen Beruf ausüben, bei dem man sein Tagwerk sehen kann“, erklärt er und denkt stolz an sein erstes, vollständig selbst ausgeführtes Projekt zurück: einen Dachschrägenschrank mit Dachbodentür in den Farben Gelb und Milka-Lila, von der Stückliste über die CNC-Programmierung und Lackierung bis zur Montage. Irgendwann kam beim jahrgangsbesten Tischlermeister der Wunsch Zimmerermeister Frank Vonderschen Frank Vonderschen ist 47 Jahre alt und kommt aus Neuwied. Erst vor rund fünf Jahren fiel bei ihm die Entscheidung, eine Ausbildung im Zimmererhandwerk zu beginnen. Anlass war der Kauf eines sanierungsbedürftigen Fachwerkhauses . Seitdem macht ihn „jedes aufgeschlagene Bauwerk einfach glücklich“. Mit einem Zwinkern in den Augen erinnert er sich noch gut an den flotten Spruch „Beweg deinen Hintern, das ist kein Tagwerk“ aus den ersten Tagen seiner Lehrzeit zurück. Damals wie heute bereitet ihm nicht nur das Stuckateurmeister Tim Grünewald TimGrünewald ist 27 Jahre alt und kommt ausHennweiler imLandkreis Bad Kreuznach. Nach mehreren Praktika und Ferienjobs inunterschiedlichen Berufen entschied er sich 2013füreineAusbildung zum Stuckateur: „Die Tätigkeit ist sehr abwechslungsreich und vielseitig. Am Ende des Tages sieht man die geleisteteArbeit und im besten Fall ist auch der Kunde zufrieden. ZudemwarenmirdieAufstiegsmöglichkeiten sehr wichtig.“ Die Meisterausbildung ermöglichte es ihm, sich Tischlermeister Tobias Blüthgen auf, Projekte nicht nur auszuführen, sondernsiegemeinsammit denKunden nach ihren individuellenWünschenzu planen.DreieinhalbJahre langneben einer 40-Stunden-Woche jeden Freitagabend und samstags ganztägig dieMeisterschule in Teilzeit zu besuchen, war manchmal anstrengender, als er erwartet hätte – auch wenn ihm die fachliche Seite umso leichter fiel. Aber die Mühen haben sich gelohnt, denn heute freut er sich über seine Stelle inderArbeitsvorbereitungunddarf sehr interessante Projekte leiten. Zimmererhandwerk, sondern auch das Lernen großen Spaß – letzteres mittlerweile in umgekehrter Form, denn als Dozent bei der Handwerkskammer Koblenz gibt der besteZimmerermeister des aktuellen Jahrgangs nun sein Wissen an die nächste Handwerkergeneration weiter. Neben der Lehrtätigkeit im Handwerk freut er sichmit seinemMeisterbrief auchdarauf, eigenständige Projekte wie Carports, Terrassendächer und ähnliches zu realisieren. „in allen Bereichen persönlich weiterzuentwickeln“ und „auch mehr Fachwissen zu erwerben“ –immermitdemübergeordneten Ziel vor Augen, „ein eigenes Unternehmen zu gründen.“ Der Meistervorbereitungskurs erfüllte seine Erwartungen so sehr, dasser ihnweiterempfehlen würde: „IchhabemeineGrenzen erweitert, viele Erfahrungen gesammelt und Beziehungen aufgebaut.“ Mit dem Brief in der Tasche steht dem besten Stuckateurmeister des aktuellen Jahrgangs nun nichts mehr im Wege, umerfolgreichmit einem eigenen Betrieb in die Selbständigkeit zu starten. Foto: Michael Jordan 12 Foto: Michael Jordan Foto: Michael Jordan

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