Handwerk Special Nr. 109 vom 4. Februar 2006 - page 7

Handwerk im Mozart-Jahr / Veranstaltungen bei der HwK
4. Februar 2006
Nr. 109
Gitarrenbauer Stefan Hahl und sein Ständchen zum 250sten
Mozart meets Jazz
Mozart-Jahr 2006 - das Handwerk ist dabei
Leckerer Mozart
Mozart und Handwerk, das
mag auf den ersten Blick
nicht unbedingt zusammen-
gehören. Und doch spielt das
Handwerk, allen voran die
HwK Koblenz, eine erhebli-
che Rolle bei den zahlrei-
chen Koblenzer Veranstal-
tungen zum 250. Geburtstag
des musikalischen Meisters
in diesem Jahr. Unterstüt-
zung erfährt die HwK dabei
durch Handwerksbetriebe.
Ein Partner ist das Café Bau-
mann (Inhaber Fam. Warn-
ecke) in Koblenz.
Der Auftakt des Jubiläums-
jahres wurde im Koblenzer
Stadttheater mit der Mozart-
Oper „Die Entführung aus
dem Serail“ gefeiert. Abgerun-
det wurde das spannend-komi-
sche Geschehen um die Befrei-
ung der von Piraten geraubten
undalsSklavinverkauftenKons-
tanze, gesungen von der Sopra-
nistin Jacqueline Krohne, und
ihrer Zofe mit einem stilechten
„Mozart-Café“ vom Café Bau-
mann.KonditormeisterJeanPaul
Warnecke und seine Frau Doris,
ebenfalls Konditormeisterin,
verwöhnten die Gäste unter an-
derem mit türkischem Mokka
und verlockend süßen Mozart-
Pralinés. „DasMozartjahr ist ein
tolles Ereignis für Koblenz. Wir
freuen uns, beim großen Auf-
taktwochenende dabei zu sein!“,
so Jean Paul Warnecke begeis-
tert.
Sopranistin Jacqueline Krohne (Mitte) im Kreise
der „Baumann-Mozarts“, links Doris Warnecke,
Mitinhaberin des Koblenzer Café Baumann.
I
nfos
Mehr Infos zu den HwK-Veranstaltun-
gen im Mozart-Jahr, Tel.: 0261/398-148
Neujahrsempfang mit Köstlichkeiten vom Handwerk
Beim Neujahrsempfang
der Wirtschaft in
Koblenz, ausgerichtet
durch die HwK Ko-
blenz, fühlten sich die
Gäste wohl - nicht
zuletzt, weil das
Handwerk mit kulinari-
schen Köstlichkeiten
überzeugte.
Sie hatten ganze Arbeit geleis-
tet, die Jugendlichen und ihre
HwK-Ausbildungsmeister, die
in den HwK-Werkstätten der
Fleischer und Bäcker alles für
das leiblicheWohl der Gäste vor-
bereitet hatten. Dafür ernteten
sie reichlich Lob. Doch auch für
den passenden Wein sorgte u.a.
das Handwerk. So brachte Bäcker-
meister und Winzer Christian
Bauer aus Zell einen trockenen
Weisswein mit nach Koblenz.
Was Wolfgang Amade-
us Mozart und Stefan
Hahl verbindet, ist die
Musik. Beide schufen
bzw. schaffen Werke
zum Musizieren – der
eine auf dem Papier,
der andere aus Holz.
Stefan Hahl ist
Zupfinstrumenten-
machermeister und
baut Gitarren.
Nicht irgendwelche Gitarren,
sondern hochwertige Stücke in
reiner Handarbeit und aus be-
sonderen Hölzern. Idealerweise
wuchsen diese in einer Zeit, als
MozartMusikgeschichteschrieb.
„Wenn Hölzer gut gelagert wer-
den, sind sie aus dieser Zeit wah-
re Schätze für einen Handwer-
ker, der Instrumente baut, weil
sie sehr trocken sind“, weiß Ste-
fan Hahl, sagt aber auch, „dass
man nur sehr schwer an diese
Raritäten kommt“.
Das Instrument, das der Hand-
werksmeister und seine beiden
Lehrlinge bauen oder reparie-
ren, spielt in Mozarts Schaffen
keine Rolle: Gitarren eroberten
Wien erst im 19. Jahrhundert.
Für Stefan Hahl ist das aller-
dings kein Grund, den Werken
des Musikgenies die Einkehr in
die Werkstatt zu verweigern.
Und so bauen die Handwerker
ihre Gitarren an manchen Tagen
zudenKlängendesKlaviersoder
der Violine, entstanden durch
die Hand des Musikers, dessen
250. Geburtstag wir in diesem
Jahr feiern.
„Ich liebe Mozart“, sagt der 41-
jährige Hahl und verrät auch,
dass er alsMusiker in einer Jazz-
Band dem Jubilar ein besonde-
res Ständchen spielt. „Wir ha-
ben Teile seiner Werke bearbei-
tet. Was dabei rauskam? Mozart
meets Jazz! Das hört sich dann
ziemlich verrückt an, hat aber
was!“ Doch nicht nur ausgefal-
lene Musikideen haben bei Ste-
fan Hahl in Mudershausen bei
Limburg ihren Platz – auch und
gerade hochwertige Instrumen-
te. Wer eine Gitarre nicht von
der Stange, sondern ein sozusa-
gen „maßgeschneidertes“ Instru-
ment sucht, ist hier goldrichtig.
Hahls Profigitarren haben sich
europaweit einen Namen ge-
macht.ZurAuswahlstehenmeh-
rere Korpusgrößen, Mensuren,
Halsbreiten, Accessoires und
eine reiche Auswahl an erstklas-
sigen Tonhölzern. Stefan Hahl
verwendet Fichte und Zeder,
Palisander und Mahagoni. Na-
türlichhabendiehandgefertigten
Gitarren ihren Preis, 2.700 Euro
nennt der Meister als „untere
Grenze”. Doch für die Qualität
seiner Arbeit spricht der Auf-
tragskalender und der ist über
mehrere Wochen gut gefüllt.
gegründet 1994 Bau und Reparatur von hochwertigen Gitar-
ren 1 Handwerksmeister, zwei Lehrlinge Tel.: 06430/64 76
Steckbrief: Hahl Gitarren, Mudershausen
Handwerksmeister Stefan Hahl (2.v.l.) und seine
Mitarbeiter: Alexander Persch, Dr. Gregor Außen-
dorf (der ein Praktikum macht) und Jan Steinseifer.
I
nfos
Veranstaltungs-Tipps
Mit einer Reihe von Veranstaltun-
gen ehrt die HwK Koblenz in Zu-
sammenarbeitmitdemFreundeskreis
der Universität inKoblenz, demFör-
derkreisWirtschaftundWissenschaft,
dem Honorarkonsulat der Republik
Bulgarien in Rheinland-
Pfalz und weiteren Part-
nernWolfgang Amadeus
Mozart imJahr seines 250.
Geburtstages. Das nächste
Konzert (Violin-Sonaten)
findet am 5. März um 17
Uhr inderGalerieHandwerk
Koblenz statt.
Mehr Infos und Kartenvorverkauf bei
der HwK, Tel.: 0261/398-222
Sorgten mit ihrem Wein für das Wohl der Gäste,
unter ihnen Generalstaatsanwalt Norbert Weise
(links): Julia und Christian Bauer, Innungs-Ober-
meister aus Zell mit Sohn Julius (Mitte).
1,2,3,4,5,6 8,9,10,11,12,13,14,15,16,17,...21
Powered by FlippingBook