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Digitalisierung im Handwerk

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3. September 2016

www.handwerk-special.de

So geht digitale Zukunft

Wirtschaftsminister Wissing informiert sich bei der HwK Koblenz

Mit einem Druck auf den symbolträchtigen roten Knopf gab

der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Dr. Volker Wis-

sing kürzlich die Startbahn Handwerk frei. Die Aktivbörse für

Unternehmen, die eine flächendeckende Erfassung, Digita-

lisierung und Vernetzung handwerklicher Spitzenleistungen

zum Ziel hat, ist ein Leuchtturmprojekt.

Zwar liegt der Schwerpunkt

des neuen Netzwerk-Angebots

im Hunsrück, doch verkörpert

der Service genau das, worum

es beim Schlagwort Handwerk

4.0 eigentlichgeht: dasErschlie-

ßen neuer Marktchancen und

das Überwinden eingefahrener

StrukturendurchdieZusammen-

arbeit von erfahrenen Profis und

jungen Querdenkern.

„Handwerk ist attraktiv, aber das

wissen viele nicht“, erklärte der

Minister, der im Rahmen seiner

Sommerreise in den Berufsbil-

dungszentren der Handwerks-

kammer (HwK)KoblenzStation

machteunddamit einenweiteren

Aspekt ansprach:Digitalisierung

kannHandwerksbetriebe attrak-

tiver machen und ihnen einen

Wettbewerbsvorteil in der Fach-

kräftesicherung verschaffen. Es

war deshalbnur konsequent, dass

sich Volker Wissing vor allem

auf das Kompetenzzentrum Di-

gitales Handwerk konzentrierte.

Diese Einrichtung im Zentrum

für Gestaltung, Fertigung und

Kommunikation in der Au-

gust-Horch-Straße ist eine von

vier vomBundesministeriumfür

Wirtschaft und Energie geför-

derten zentralen Anlaufstellen,

die Handwerksbetriebe auf den

Weg in die Zukunft unterstützen

sollen.

„Die Digitalisierung ist nicht

nur im Handel und in der In-

dustrie angekommen, sondern

längst auch im Handwerk“,

betonten HwK-Präsident Kurt

Krautscheid und Hauptge-

schäftsführer Alexander Baden.

Ihr gemeinsame Strategie: Das

Wachstum des Kompetenzzen-

trums vorantreiben, das schon

jetzt im Bundesvergleich viele

Alleinstellungsmerkmale hat.

Undeswird längst vonBetrieben

genutzt, die man nicht sofort mit

dem Thema Digitalisierung in

Verbindung bringt. Christoph

Krause, Leiter des Zentrums,

nannte das Beispiel Café Bau-

mann in Koblenz. Dessen Inha-

ber, Konditormeister Jean Paul

Warnecke, entwickelt Designs

mit Unterstützung des Zentrums

und setzt sie in Schokolade um.

Weitere Beispiele sind Betriebe

im Optikerhandwerk, die ihre

Fassungen selbst entwickelnund

Prototypenmitdem3-D-Drucker

fertigen. Auch in solchen Fällen

hilft das Team des Kompe-

tenzzentrums mit Rat und Tat.

Christoph Krause ermunterte

beim Ministerbesuch die Hand-

werksbetriebe inderRegion, sich

im Kompetenzzentrum beraten

zu lassen.Dennerst in10Prozent

der Betriebe ist Digitalisierung

Teil des Tagesgeschäftes.

30 Prozent der Betriebe planen

immerhin Investitionen in die-

sem Bereich, wissen aber nicht,

wo sie ihrenSchwerpunkt setzen

wollen. Der größte Teil der

Betriebe, nämlich 60 Prozent,

haben noch nicht entschieden,

wie sie ihreProdukteundDienst-

leistungen über digitale Kanäle

vermarkten können.

Drei Betriebe machten es beim

Besuch des Ministers vor, wie es

funktionierenkann. So stellte das

Unternehmen Kolarat aus Rhens

einen Online-Farbkonfigurator

vor. So etwas geht auch für den

Möbelbau. Das zeigte Julia Kas-

per.DieTochterdesTischlermei-

sters Hermann Kasper hat eben-

falls in Rhens das Unternehmen

„Holzgespür“gegründet,überdas

sie individuell hergestellteMöbel

online vermarktet.

Wie Digitalisierung in der Me-

tallverarbeitung funktioniert,

zeigte Markus Lung, Geschäfts-

führer des Handwerksbetriebs

Lungmetall in Mayen. Das

Unternehmen mit seinen 30

Mitarbeitern setzt auf neueste

Maschinengenerationen, die

ihnen bundesweit einenWettbe-

werbsvorteil verschafft.

Weitere Informationen zur

Digitalisierung in der Wirt-

schaft gibt das Kompetenz-

zentrum für Gestaltung, Fer-

tigung und Kommunikation

der HwK Koblenz, Tel. 0261/

398-582, christoph.krause@

hwk-koblenz.de,

www.hwk-

koblenz.de

Julia Kasper (links) erklärt Wirtschaftsminister Volker Wissing Möglichkeiten der On-

line-Konfiguration, über die Kunden Tische selbst gestalten und bestellen können.