Handwerk Special Nr. 143 vom 2. Oktober 2010 - page 19

entfernt,inderwiraufgewachsen
sind. Da konnten wir nicht nein
sagenundhabenkurzerhandeine
Filiale eröffnet“, lacht Günter
Meurer verschmitzt.
Öfen auf 350
Quadratmetern
Nun will die Familie Meurer
mit demNeubau in der Alzeyer-
straße 36 in Bad Kreuznach
noch einmal durchstarten. Noch
beherrschen Bauarbeiter das
Bild, aber bis zum 23. Oktober
werden sie verschwunden sein.
Dann ist große Eröffnung der
neuen „Ofen-Freund“-Ausstel-
lungsräume. „Endlich haben
wir Platz, unseren Kunden die
Vielfalt an Öfen und Kaminen
vor Augen zu führen“, freut sich
die studierte Medizinerin Heike
Meurer, die Familie und Büro
organisiert und auch als Ärztin
weiterhin aktiv ist. „DieAusstel-
lungwirddurch einFarbkonzept
inNischen unterteilt. ProNische
wird ein Ofen oder Kamin fertig
aufgebaut sein“, erklärt sie.
Der Clou: Viele Öfen sind
angeschlossen und werden
abwechselnd in Betrieb genom-
men. „Die Kunden wollen nicht
nur eine Heizalternative kaufen.
Mit einem Ofen gönnt man sich
etwas, das dieWohnatmosphäre
beeinflusst. Da sollte man das
Ganze auch vorher in Aktion
gesehen haben“, ist Handwerks-
meister Günter Meurer von den
neuen Räumen überzeugt.
Die Selbstständigkeit war nicht
mein unmittelbares Ziel.“ Doch
wie das Leben so spielt, kommt
es meist anders als gedacht und
so ergab sich noch während
seiner Zeit in Büsum die Ge-
legenheit, in Bad Kreuznach
den Betrieb „Ofen-Freund“ zu
übernehmen.
„Leicht haben wir uns die
Entscheidung damals nicht
gemacht“, erinnern sich Heike
und Günter Meurer an die
intensiven Gespräche mit der
Betriebsberatung der HwK Ko-
blenz. Schließlich ließen sie sich
aber auf das „Abenteuer“ Bad
Kreuznach ein. Nach anfäng-
lichem Pendeln zwischen Bonn
und der neuen Arbeitsstätte,
verlegte die Familie schließlich
ihren Lebensmittelpunkt in die
alte Kurstadt. „Wir sind heute
an beiden Orten heimisch. Doch
Bonn ließ uns nie ganz los“,
räumt Heike Meurer ein. Und
wieder sollte es dieBonner Sack-
gasse sein, die ihremLeben eine
neueWendung gab, als 2005 ein
Brief ihrer Bonner Freunde ins
Haus flatterte. Darin ein Bericht
über die Nachfolgersuche eines
Bonner Ofenbauers, über dem
die Freunde die Frage „Günni,
wann kommst du?“ platziert
hatten. „Dieser Betrieb liegt
etwa 500 Meter von der Straße
Ofen- und Luftheizungsbauer überzeugen durch Einsatz
19
Nr. 143
2. Oktober 2010
Dem Ofenzauber erlegen
Alles begann in einer
Sackgasse: „Nicht nur be-
ruflich, auch privat hat für
mich alles in dieser einen
Straße in Bonn angefan-
gen“, erinnert sich Günter
Meurer zurück. Heute
ist er Ofen- und Lufthei-
zungsbauermeister, In-
haber zweier Filialen und
Vater von vier Kindern.
Wie es dazu kam?
Eigentlich sollte ihn seinWeg in
denPolizeidienst führen. Und so
wäre es auch gekommen, wenn
nicht am Ende der Straße, in
der sein Elternhaus stand und
in der er mit dem Nachbarskind
Heike seine heutige Ehefrau
kennen lernte, ein Ofen- und
Luftheizungsbauer gewohnt
hätte. „Dieser Beruf hat mich
magisch angezogen“, erzählt
GünterMeurer, der indenFerien
immer wieder in dem Betrieb in
der Nachbarschaft aushalf. Lan-
ge hin und her gerissen, siegte
schließlichdasHandwerkund er
begann seine Lehre zum Ofen-
und Luftheizungsbauer.
Nach Wehrdienst und Gesellen-
zeit hieß es für den gebürtigen
Rheinländer schließlich „Koffer
packen“ und ab ans nördliche
„Ofen-Freund“ aus Bad Kreuznach – Eröffnungsfeier am 23. Okt.
Steckbrief: Ofen-Freund, Bad Kreuznach
Übern. 1990 | 22 Mitarb. (2 Meister, 2 Lehrl.) | 350 qmAusstellungs-
raum, Kamin-, Pelletöfen | Tel.: 0671/ 8989890 |
Ende Deutschlands ins schles-
wig-holsteinische Büsum zur
Meisterschule. „Den Meister-
brief habe ich als Abschluss
meiner Ausbildung gesehen.
Bauen die Öfen für die Eröffnung der neuen Ausstel-
lungsräume auf: Günter Meurer und Sohn Julian.
Förderung auf breiter Front – EVM unterstützt den effizienten Einsatz von Erdgas im Alltag
Um Kunden den Umstieg
auf umweltschonendes
Erdgas zu erleichtern, bie-
tet die Energieversorgung
Mittelrhein GmbH (EVM)
verschiedene Förderpro-
gramme.
InnovativenHeiztechnikenwie
der Strom erzeugenden Hei-
zungoder der Zeolith-Gaswär-
mepumpe sowie Erdgasfahr-
zeugen räumt die EVM einen
großen Stellenwert ein. Ziel
ist es, durch die Heizungsmo-
dernisierung und -umstellung
den Kohlendioxidausstoß in
Privathaushalten deutlich zu
senken. Gleichzeitig bringen
die Förderprogramme dem
regionalen Handwerk Auf-
träge in Millionenhöhe: Von
Januar 2009 bis Ende März
2010 waren es allein 12,2
Millionen Euro. Damit ist der
Energieversorger nicht nur ein
Partner für den Klimaschutz,
sondern auch für kontinuier-
liche Wirtschaftsförderung in
der Region.
Wärme ist nicht gleich Wärme.
Den Unterschied deckt bereits
ein Blick auf die Rechnung auf.
„Wir unterstützen den Umstieg
auf Erdgas. Es ist ein günstiger
und umweltschonender Ener-
gieträger“, sagt Christopher
Dold, Energieberater bei der
EVM. Allen Modernisierern,
die auf Erdgas umstellen oder
einneuesHaus bauen, erlässt der
regionale Energieversorger jetzt
den Grundpreis für die ersten
beiden Jahre. Eine vierköpfige
Familie spart somit rund 300
Euro und ab dem dritten Jahr
erhalten diese Kunden automa-
tisch neun Prozent Rabatt auf
den Grundpreis.
Zusätzlich dazu gibt es für den
Umbau einer alten Heizungsan-
lage Fördergelder. Wurde das
Haus bishermitÖl geheizt, orga-
nisiert die EVMden Ausbau des
Tanks durch TÜV-zertifizierte
Profis. „Die Entsorgung des
Tanks unterstützen wir mit 100
Euround für das restlicheHeizöl
zahlen wir einen fairen Preis“,
so der EVM-Berater. Auch für
ausgediente Nachtspeicherhei-
zungen gibt es Zuschüsse: 50
Euro für jedes Altgerät – denn
auch hier ist die Entsorgung
kostenpflichtig. Bis zu 1.500
Euro Förderung zahlt die EVM
pro Gebäude.
Im Rahmen ihrer Klimaschutz-
initiative macht sich die EVM
zudem für innovative Heizsys­
teme stark. Zurzeit werden
Zeolith-Gaswärmepumpen von
zwei Haushalten unter verschie-
denenBedingungen erprobt. Für
den Praxistest im Bestandsbau
sucht die EVM derzeit noch
nach einem passenden Objekt.
In Frage kommen Hausbesit-
zer, die sich bei der EVM im
Beratungsgespräch oder unter
er Heizungs-
modernisierung informieren
und folgende Kriterien erfül-
len: Eine Sanierung sollte in
Planung oder bereits erfolgt
sein, eine Fußbodenheizung
installiert und dasDach für den
Betrieb einer Solaranlage ge-
eignet sein. Betrieben wird die
Zeolith-Gaswärmepumpe mit
Sonnenenergie und Erdgas.
Erdgas spielt auch beim emis-
sionsarmen Fahren eine wich-
tige Rolle. Rund 25 Prozent
weniger Kohlendioxid als bei
einem normalen Benzinmotor
und fast kein Feinstaub fallen
beim Fahren mit Erdgas an.
„Wer sich ein fabrikneues
Erdgasfahrzeug zulegt, erhält
einen Tankgutschein über
250 Kilogramm Erdgas“,
beschreibt Christopher Dold
das Förderprogramm für Erd-
gasfahrzeuge. Bei einem Ver-
brauch von fünf Kilogramm
auf 100 Kilometer reicht diese
Menge für 5.000 kostenlose
Kilometer.
Die EVM unterstützt Heizungsmodernisierungen
mit verschiedenen Förderprogrammen.
Foto: EVM
1...,8,9,10,11,12-13,14,15,16,17,18 20,21,22,23,24
Powered by FlippingBook