Handwerk Special Nr. 185 vom 06.12.2014

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Handwerkspolitik: Deutschland und die EU
4 Nr. 185 6. Dezember 2014
Ein deutliches „Ja“ zur
Beibehaltung der hand-
werklichen Meisterqua-
lifikation als zentrale
Zugangsvoraussetzung
für Handwerksunterneh-
men in Deutschland! Mit
diesem klaren Bekenntnis
und einer entsprechenden
Resolution setzte die neu
gewählte Vollversamm-
lung der Handwerkskam-
mer Koblenz ein deut-
liches Zeichen. Wird es
doch in den kommenden
fünf Jahren darum gehen,
Versuche auf EU-Ebene
abzuwehren, den Großen
Befähigungsnachweis
aufzuweichen oder die
Meisterpflicht in gefahren-
geneigten Handwerken
sogar ganz abzuschaffen.
„Deutsche Handwerksmeister
genießen international höchstes
Ansehen. Dies belegen viel-
fältige Erfahrungen deutscher
Meister im Ausland, dies zeigt
das Interesse vieler Staaten
am Meistertitel“: Das ist eines
der Hauptargumente der Voll-
versammlung für den Großen
Befähigungsnachweis als an-
Konstituierende Vollversammlung der HwK Koblenz verabschiedet Resolution für Erhalt der Meisterqualifikation
Bildung schafft Aufstiegs-Chancen!
Bau und Ausbau
0261/ 398-326,
Geprüfter Polier, Gabelstapler-Führerschein, Baustellensiche-
rung, Gerüstbau, Holztreppenbau, Asbestsachkunde, Schim-
melexperte
Betriebswirtschaft
0261/ 398-322 und -325,
Geprüfter Betriebswirt HwO, Fachkauffrau/-mann, Kaufm.
Grundlagen, Ausbildung der Ausbilder, Komunikation,
Datenschutz, Qualitätsmanagement, Einnahmen/Über-
schuss-Rechnung, Lexware-Buchhalter
EDV/Netzwerktechnik
0261/ 398-325,
Fachkraft IT-Services, Excel-Grundlagen,
Netzwerktechnik, SAP-Grundlagen
Elektro/Automatisierung
0261/ 398-326,
SPS-Fachkraft, TREI-Lehrgang, Messen elektr. Anlagen
und Betriebsmittel, Elektrofachqualifikation für
festgelegte Tätigkeiten
Energie
0261/ 398-653,
Fachkr. erneuerbare Energien, Gebäudeenergieberater,
Energieberater Baudenkmale, Fachwirt Gebäudemanage-
ment, Lüftungskonzept, Baubegleitung Effizienzhaus
Ernährung
0261/ 398-322,
Catering-Manager, Vollwertige Ernährung, Verkaufs-
leiter/in, Verkaufstraining, Party-Snacks, Finger Food,
Kalte Theke, Früchte- und Gemüseschnitzen
Friseur/Kosmetik
0261/ 398-322,
Schnitt-Techniken, Trendhaarschnitte, Farbe, Make-up,
Fruchtsäure-Ausbildung, Dermazeutischer Workshop,
Haarverlängerung/Haarverdichtung
Gestaltung
0261/ 398-585,
Gestalter, Modellfertigung,
InDesign, Corel Draw,
Photoshop, Illustrator
Holz und Farbe
0261/ 398-326,
Betriebliche Auftragsabwicklung, Maschinenkurse für
Fachkräfte des Tischlerhandwerks, Oberflächengestal-
tung mit Lack
Innovatives Handwerk – Barrierefreiheit
0261/ 398-585,
0261/ 398-655,
Social Media, Moderation, Führungskompetenz, Genera-
tionenfreundliche Produkte und Betriebe, Barrierefreiheit
Kraftfahrzeugtechnik
0261/ 398-326,
Kfz-Servicetechniker, Sachkunde Klimaanlage, Airbag
und Gurtstraffer, Abgas-Untersuchung, HV-eigensichere
Systeme, GAP/GSP-Schulungen
Kunststofftechnik
0261/ 398-663,
DVS-Prüfungen, DVGW
Kunststoffschweißen
Rohrleitungssysteme
Laser
0261/ 398-541,
Lasersicherheit, Laserstrahlfachkraft,
Einsatz und Vergleich CNC-gesteuerter Konturschneid-
verfahren
Restaurierung
06785/ 9731-761,
Restaurator im Handwerk, Fachkraft Lehmbau,
Gewölbe- und Bogenbau, Energieberater
Baudenkmal
Betriebliches Gesundheitsmanagement
0261/ 398-321,
der Gesundheitstag, Ihr Gesundheits-Workshop
Sanitär, Heizung, Klima
0261/ 398-635 und -326,
Öl- und Gasfeuerung, Gasgeräte,
Hydraulischer Abgleich, Kältemittel,
Der Monteur in der Haustechnik
Sprachen
0261/ 398-321,
Business-Englisch,
Technical Englisch
Schweisstechnik
0261/ 398-521,
verschiedene Schweißverfahren und Prüfungen,
Schweißfachmann, Flammrichten,
Löten- und Löterprüfungen
CAD/CNC/Metall
0261/ 398-326,
CAD-Kurse, CAD-Fachkraft, CNC-Kurse, CNC-Fach-
kraft, Pneumatik/Hydraulik, Prüf- und Messtechnik Me-
tall, Servicetechniker für Land- und Baumaschinen
Meister
0261/ 398-312 bis -314,
Augenoptiker |Bäcker |Dachdecker |Edelsteinschleifer/-gra-
veure | Elektrotechniker | Feinwerkmechaniker | Fleischer |
Fliesen-Platten-Mosaikleger | Friseure | Gebäudereiniger |
Gerüstbauer |Gold-Silberschmiede |Informationstechniker |
Installateure-Heizungsbauer | Karosserie-Fahrzeugbauer |
Keramiker | Klempner | Konditoren | Kfz-Techniker |
Landmaschinenmechaniker | Maler-Lackierer/Fahrzeugla-
ckierer |Maurer-Betonbauer |Metallbauer |Raumausstatter |
Steinmetzen/-bildhauer | Straßenbauer | Stuckateure |
Tischler | Zimmerer
Meister: Unverzichtbar für Europa
erkanntes Siegel für die Güte
handwerklicher Produkte und
Dienstleistungen, das nicht nur
Kunden Sicherheit gibt. Auch
Jugendliche, die ins Handwerk
streben, und deren Eltern sind
in einem Meisterbetrieb auf der
sicheren Seite, weil er hand-
lungsorientiert und systematisch
ausbildet. Die Vorteile für Ar-
beitnehmer liegen ebenfalls klar
auf der Hand: Sie wissen, dass
ihrChef über unternehmerisches
Know-how verfügt.
Grundlage
des Mittelstands
Weiterheißtes:„Meistergeführte
Handwerksbetriebesindelemen-
tarer Bestandteil des deutschen
Mittelstands, dem Rückgrat der
europäischenWirtschaft.Grund-
lage des Mittelstands ist das
duale Berufsausbildungssystem
mitdenStufenLehrling,Geselle,
Meister. Nimmt man eine Stufe
aus diesem System heraus, kann
es nicht mehr funktionieren.“
Mit dieser Formel demonstriert
die Vollversammlung nicht nur
Selbstbewusstsein, sondern
weist auch auf elementare Fak-
ten hin. Denn 95 Prozent der
Auszubildenden im deutschen
Handwerk werden in Meister-
betrieben oder in Betrieben
mit gleichwertig qualifizierten
Betriebsleitern ausgebildet. Die
Ausbildungsquote imdeutschen
Handwerk ist mit knapp 8 Pro-
zent mehr als doppelt so hoch
wie in der Gesamtwirtschaft.
Damit ist die nachgewiesene
Qualifikation der Ausbilder im
Handwerk einer der Garanten
für die in Deutschland mit der-
zeit etwa 7,4 Prozent niedrigste
Jugendarbeitslosigkeit in der
Europäischen Union.
Diese Zahlen zeigen: Der qua-
lifikationsgebundene Berufszu-
gang ist Voraussetzung für ein
nachhaltiges,qualitätssicherndes
Unternehmertum imHandwerk,
zumal Betriebsgründungen im
zulassungspflichtigen Bereich
überdurchschnittlich bestands-
fest sind. „Die Negativwir-
kungen einer Deregulierung
werdendurchdieAuswirkungen
der Handwerksnovelle 2003
AnstiegderBetriebsgründungen
bei zulassungsfreien Gewerben
waren bereits 60 Prozent der
Betriebe nach fünf Jahren wie-
der vom Markt verschwunden.
Damit einher ging und geht
ein gravierender Rückgang der
AusbildungsquotenindiesenGe-
werken“, resümiert die Vollver-
sammlung in ihrer Resolution.
Sprachrohr für
19.500 Betriebe
Vor diesem Hintergrund richtet
dieVollversammlung imNamen
von19.500Handwerksbetrieben
im Kammerbezirk, die mehr als
100.000 Mitarbeiter und rund
9.000 Lehrlinge beschäftigten,
drei zentrale Forderungen an die
Landesregierung, die Bundes-
regierung sowie die EU-Kom-
mission, das EU-Parlament, den
Europäischen Rat sowie den
europäischen Wirtschafts- und
Sozialausschuss.
Wörtlich heißt es: „Wir müssen
alles unternehmen, damit die
Qualität in der Bildung die
höchsteAufmerksamkeit erfährt
undnicht dieQuote formalerAb-
schlüsse. Der weitere Auf- und
AusbaudesdualenAusbildungs-
und Qualifizierungsmodells
und der zugrundeliegenden
Strukturen muss in der Euro-
päischen Union nachdrücklich
gefördert werden. Die Vorteile
und Stärken des qualifikations-
gebundenen Berufszugangs und
der Zusammenhang zwischen
dualer Ausbildung und Regle-
mentierung müssen endgültig
anerkannt werden, um sich
einer fatalen Dequalifizierung
entgegenzustellen.“
Infos über die Qualifizierung
gibt die Meisterakademie der
Handwerkskammer Koblenz,
Tel. 0261/ 398-311, meister@
hwk-koblenz.de
HwK-Gremium
Die Vollversammlung
ist oberstes Organ
und wichtigster Ent-
scheidungsträger der
Handwerkskammer
Koblenz.
Die 48 gewählten, ehren-
amtlichen Mitglieder setzen
sich zu zwei Dritteln aus
selbstständigenHandwerkern
und zu einem Drittel aus Ar-
beitnehmern im Handwerk
zusammen.