Per Satellit zur Wende
175 Staaten haben sich
im Pariser Klimaschutzab-
kommen verpflichtet, die
Erderwärmung auf „deut-
lich unter zwei Grad Celsi-
us bezogen auf vorindus-
trielle Werte“ – möglichst
sogar auf 1,5 Grad zu
beschränken. Um dieses
Ziel zu erreichen, muss ei-
ne breite Datengrundlage
geschaffen werden. Der
Einsatz von Satelliten ist
unerlässlich.
„Satelliten liefern Daten für
erneuerbare Energien“. Zu die-
sem Thema wird Dr. Stefanie
Schrader vom Raumfahrtma-
nagement imDeutschenZentrum
für Luft- und Raumfahrt e.V.
(DLR) sprechen. Die Botschaft
des Vortrages um
18.30 Uhr im
Raum 2.08 im Kompetenzzen-
trumfürGestaltung, Fertigung
und Kommunikation
: Um die
ehrgeizigenKlimaschutzziele zu
erreichen, muss der Treibhaus-
gasausstoß weiter gesenkt wer-
den. Die Vereinbarung der 175
Staaten ist auch ein völkerrecht-
liches Plädoyer zum Ausbau
erneuerbarer Energien wie der
Solar-, Wind- und Bioenergie,
aber auch der Wasserkraft und
Geothermie.
Doch wie kann dieser Ausbau
sinnvoll gelingen? lautet eine
zentraleFrage, diedieReferentin
Wie die Datengrundlage für erneuerbare Energien besser wird
Einsatz von Satelliten
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Nr. 204
2. November 2016
www.handwerk-special.deDer Einsatz von Satelliten kann die Datengrundlage für eine sinnvolle Planung im
Rahmen der Energiewende verbessern.
Foto: ESA
beantwortenwill.Klar ist:Dadie
Leistung der meisten erneuer-
baren Energieanlagen stark von
denWetterbedingungenunddem
umgebenden Gelände abhängt,
ist die Planung alternativer En-
ergiequellen schwierig.
Wird heute
sinnvoll geplant?
Bislang werden Solar- und
Windparks in der Regel her-
kömmlich geplant: Eine Fläche
wird ausgewählt. Das Gelände
wird besichtigt. Kartenmaterial
aus dem Katasteramt – und im
Idealfall Luftbilder – stehen
für die Bauplanung zur Ver-
fügung. Daten des Deutschen
Wetterdienstes (DWD) und der
Europäischen Organisation für
die Nutzung meteorologischer
Satelliten(EUMETSAT)werden
zueiner grobenEinschätzungder
Wind- undWetterverhältnissezu
Rate gezogen – und dann wird
gebaut. Doch ist die Anlage
wirklich sinnvoll geplant? Ist
für diese Fläche die gewählte
Energieformdie richtige?Würde
sich nicht eine andere Fläche in
der Gegend viel besser eignen?
Diese Fragen können aus Sicht
des DLR nur beantwortet wer-
den, wenn räumlich hochaufge-
löste, aktuelleundLangzeitinfor-
mationenüberWind- undWetter
mit indiePlanungmiteinfließen.
Hierfür sind Erdbeobachtungs-
satelliten ideal geeignet: Sie
überblickengroßflächigaus dem
Weltraumdie geplantenFlächen
und andere mögliche Standorte
in der Nähe, liefern mit Ihren
Instrumentendank ihrer kontinu-
ierlichen Überflüge regelmäßig
aktuelle Informationen, diebear-
beitet und analysiert werden und
in Formvon Karten und Vorher-
sagemodellen als Grundlage für
weiterePlanungsentscheidungen
genutzt werden können. So
lassen sich erneuerbare Ener-
gieanlagen künftig noch besser
planen und deren Potenzial voll
ausschöpfen.
Auch die Betriebsberatung
der Handwerkskammer
(HwK Koblenz) wird bei der
Nacht der Technik „live“
dabei sein. Am Infostand im
Metall- und Technologie-
zentrum werden Informa-
tionen, Planungshilfen und
Erstberatungen angeboten.
Außerdem werden unter
anderem folgende Themen
behandelt: Betriebsbörse und
Betriebsnachfolge, Gesund-
heitsmanagement im Betrieb,
Existenzgründung, Export,
Ertragsprognosen und Quali-
tätsmanagement.
Betriebsberatung
individuell und „live“
Nacht der Technik