Handwerk Special Nr. 123 vom 9. August 2008 - page 31

Titel: Licht wie Glas im Bunker – Fliesen: FarbenFugenFormate
Nr. 123
9. August 2008
Vom Hygienemuffel zum Designfreak
Sonderausstellung: „FarbenFugenFormate. 60 Jahre Faszination Fliesen“
„Seit Beginn der siebziger Jahre hat sich die Einstellung der Menschen zum Bad verändert. Der Aufenthalt im intimsten Raum der Wohnung hat nicht nur hygienische Funktion,
sondern auch einen hohen Stellenwert für die Lebensqualität. Die Zeiten, da das Bad eher einer freudlosen nüchternen Nasszelle glich, in der man zum Hygienemuffel werden
konnte, sind vorbei“, so Kreishandwerksmeister Dipl.-Ing. Detlef Börner. Die außergewöhnliche Sonderausstellung „FarbenFugenFormate. 60 Jahre Faszination Fliesen“, die am
28. August in der Kirche der Festung Ehrenbreitstein eröffnet wird, macht den Wandel deutlich. Bis zum 5. Oktober, täglich von 9.30 bis 17.00 Uhr, wird der Besucher auf eine
Zeitreise in die Welt der Fliesen entführt.
Die Präsentation des Landesmuseums Koblenz versteht sich als Ergänzung der Ausstellung „Meisterschaft! Handwerk und Hightech“, die seit zwei Jahren als Kooperationsprojekt
von Kammer und Museum erfolgreich läuft. Nun zeigen beide Institutionen in Zusammenarbeit mit der Fliesenleger-Innung Mittelrhein die Faszination dieses Baustoffs über
sechs Jahrzehnte.
„Fliesen haben sich vom Gebrauchsgegenstand der 50er Jahre bis zum Designobjekt der Gegenwart entwickelt. Die Farben, Formen und Größen haben sich je nach Modetrends
verändert“, so Börner, der auch Obermeister der Fliesenleger-Innung Mittelrhein ist. Das Schattendasein, das die Badezimmer lange Zeit in unseren Wohnungen geführt haben,
wird in der Ausstellung „FarbenFugenFormate. 60 Jahre Faszination Fliesen“ noch einmal vor Augen geführt. Auch Schmunzeln ist angesagt. So erinnern z. B. bunte, grell ge-
flammte Fliesen an die wilden 70er Jahre, die gegenwärtig - leicht abgewandelt - ein Comeback erleben.
Meisterbrief garantiert Facharbeit
„Auch das kleinste Bad kann zur Visitenkarte der Wohnung werden. Als attraktives Gestaltungsmittel wird die Fliese jedoch nicht nur für Bäder verarbeitet; auch Treppen, Ter-
rassen, Balkone und Hausfassaden werden mit Fliesen, Platten und Natursteinen belegt“, so Detlef Börner. „Mehr denn je ist die Leistung des Fachmanns beim ‘Veredeln mit
Fliesen’, wichtig”, betont er. „Ein guter Fliesenleger besitzt handwerkliches Geschick, Farbgefühl und arbeitet sehr genau. Vor jeder Arbeit sind Berechnungen über den Fliesen-
bedarf der jeweiligen Verlegetechnik anzustellen. Unentbehrlich sind Kenntnisse über Wärme-, Schall- und Feuchtschutz, Farblehre und Gestaltung, Herstellen von Estrichen und
Unterputzen, Betonbett- und Dickbettmethoden. Der Meisterbrief in unserem Handwerk bleibt die Krone und garantiert Facharbeit“, so sein Plädoyer.
Ein Titel wird Programm:
Vom 7. August bis 6. September zeigt die Galerie Handwerk Koblenz zusammen mit dem Metall- und Technologiezentrum und dem Kompetenzzentrum für Gestaltung,
Fertigung und Kommunikation der Handwerkskammer Koblenz ungewöhnliche Objekte aus Glas, außerdem Glas-Licht-Kombinationen und Assemblagen von Glaskünstlern
aus Deutschland. U. a. von Anne Hein, Winfried Heinrichs, Claudia Heinzler, Magdalena Maihoefer, Maria Michaela Möller, Steffen Orlowski, Helga Reay-Young, Katja
Schetting und Carolin Schwarz, Alf Setzer und Jörg Zimmermann.
Dass sich die Wirkung von Glas nur durch Licht entfalten kann, zeigt sich besonders auch bei den Design-Leuchten von Matteo Thun, Louise Campbell und Ben Wirth. Neben
den Unikaten der Glaskünstler zeigt eine Präsentation mit verschiedensten Leuchtmitteln, entworfen und realisiert durch das Metall- und Technologiezentrum in Zusammen-
arbeit mit demKompetenzzentrum der Handwerkskammer Koblenz, neuartigeWege und energietechnische Lösungen in der Lichtgestaltung. Gemeinsammit den künstlerischen
Objekten bringen diese im wahrsten Sinne des Wortes „Licht ins Dunkel“. „Erhellende“ Momente an einem besonderen Ort: Mit dieser Ausstellung wird erstmalig in Koblenz
eine Veranstaltung in einer Bunkeranlage aus dem Zweiten Weltkrieg stattfinden. Der Schutzbunker C6, der an den Garten der HwK Koblenz grenzt, ist sowohl vom Friedrich-
Ebert-Ring 31 als auch von der Galerie Handwerk in der Rizzastraße 24 - 26 zugänglich.
Ö f f n u n g s z e i t e n :
7. August bis 6. September 2008, Mo bis Fr 12.00 bis 17.00 Uhr, Sa und So 11.00 bis 17 Uhr.
In der 8. Langen Museumsnacht am Sa, 6. September bleibt die Ausstellung in der Bunker-
anlage bis Mitternacht geöffnet.
Infos unter Telefon 0261/ 398-277, E-Mail
Informieren Sie sich unter
ch zu spannenden
Kursen und Informationsveranstaltungen zur Lichtenergie und Lichtgestaltung.
Ausstellung
„Licht wie Glas – im Bunker“
1...,21,22,23,24,25,26,27,28,29,30 32
Powered by FlippingBook