Handwerk Special Nr. 123 vom 9. August 2008 - page 21

Mit dem HwK-„Profiling” in den Beruf starten
Nr. 123
9. August 2008
Erlebniswelt
Das Berufsbildungszentrum der Hand-
werkskammer Koblenz in Rheinbrohl
steht auf geschichtsträchtigem Unter-
grund: Seit 1997 bildet es dort aus, wo
bereits die Römer zu Zeiten des Limes
germanische Söldner ausgebildet haben.
Diese Vergangenheit lebt bei den Lehrlingen, die
sich im Berufsbildungszentrum auf ihren Beruf
vorbereiten, weiter. Nicht zum ersten Mal helfen sie
mit ihren in denHwK-Werkstätten gebautenObjekten
mit, dass die Vergangenheit für die Zukunft erlebbar wird. Jüngste
Projektarbeit ist ein Schnittmodell des Rheinbrohler Römerturms.
Die Holzkonstruktion besteht aus Grobspanplatten und ist in der
Ausstellung „Römerwelt“ amCaput Limitis inRheinbrohl zu sehen.
Eröffnung der Erlebniswelt ist am 18. August.
Während ihrer Arbeit am Römerturm lernten die vier Tischlerlehr-
linge aus demzweitenunddemdrittenLehrjahr nicht nur etwas über
die unterschiedlichen Fertigungsverfahren, sondern auch über die
Materialien. „Mit unsererArbeit erstellenwir etwasBleibendes und
Lehrlinge bauen Römerturm
Profiling bei der HwK Koblenz
Die HwK Koblenz hat für
die Teilnehmer an berufs-
vorbereitenden Maßnah-
men ein Profiling entwi-
ckelt. Und so geht es:
Für die Einschätzung von 100
Aussagen steht eine zehnstu-
figeSkalazurVerfügung.Trifft
eine Aussage zu, wird eine
hohe Zahl angekreuzt, trifft sie
weniger zu, muss eine niedrige
Zahl gewählt werden. „Es fällt
mir leicht, einen ganzen Tag
körperlich zu arbeiten. Ich
baue gerne Sachen zusammen.
Es fällt mir leicht, auf andere
Leute zuzugehen. Statistiken
finde ich sehr interessant. Es
macht mir Spaß, Maschinen zu
bauenundzuwarten“, heißt es da
beispielsweise.DieTestswerden
von den Sozialpädagogen der
HwK ausgewertet und mit dem
Teilnehmer derMaßnahmen, die
dieHwKimAuftragderARGEN
undAgenturen für Arbeit durch-
führt, besprochen.
Weitere Profilingtests betreffen
Konzentration, räumliches Vor-
stellungsvermögen, logisches
Denken,technischesVerständ-
nis und Kommunikation. Die
Erfassung persönlicher Daten
und die Ermittlung von Kom-
petenzen geben Aufschluss
über die Person. Während der
Maßnahme erfolgt dann eine
Standortbestimmung, die vor-
handene Fähigkeiten aufzeigt
und erforderliche Fördermaß-
nahmen festlegt.
Infos bei der PA, Tel.: 0261/
398-324, Fax: -989, E-Mail:
ter-
net:
Traumberuf gefunden
„Welcher Typ sind Sie?
Der kontaktfreudige
Typ? Der Helfer, der
Künstler oder doch
ein ganz anderer?
Finden Sie heraus, was in Ihnen
steckt. Wer seine Interessen und
Fähigkeiten besser kennt, findet
leichter den passenden
Job.“ So heißt es im
Fragebogen zum
Das HwK-„Profiling” half Jean-Piere Darding beim Berufsstart
Thema Selbsteinschätzung. Je-
an-Piere Darding aus Rossbach/
Wied fand durch die Auseinan-
dersetzung mit seiner Person
mithilfedesFragebogensheraus,
dass Tischler sein Traumberuf
ist. Nach Realschulabschluss
und abgebrochener Lehre nahm
er schließlich einen neuen
beruflichen Anlauf. Im Berufs-
bildungszentrum der Hand-
werkskammer Koblenz in
Rheinbrohl wurdemit ihm
imRahmen einer Qualifi-
zierungsmaßnahme zur
Berufsvorbereitung ein
sogenanntes „Profiling“
durchgeführt.
Vom Profiling
zurTischlerlehre
Die Testergebnisse für Jean-
PiereDarding unterstrichen des-
senFaible für praktischesArbei-
ten. Er besitzt zudemräumliches
Vorstellungsvermögen und
technisches Verständnis. Eine
schnelleAuffassungsgabe sowie
Mathematik und Sozialkunde
gehören zu seinen Stärken.
SeineAntwortenzurberuflichen
Selbsteinschätzungspiegelnsein
Interesse, mit dem Werkstoff
Holz zu arbeiten, wider. Mit
diesenVoraussetzungen und der
Unterstützung der Sozialpäda-
gogen der HwK fand Jean-Piere
einen Praktikumsbetrieb in der
Nähe seines Wohnortes. Inzwi-
schen ist er im 2. Lehrjahr.
Tischlermeister Frank Hertling
ist sehr zufrieden mit Jean-
Piere. „DieEinstellung stimmt“,
lobt er. „Der gute Kontakt zur
Handwerkskammer ist eben-
falls nie abgebrochen. Regel-
mäßig hat man sich dort über
die Fortschritte und aktuellen
Projekte des jungen Mannes
informiert.“
Jean-Piere Dar-
ding hat den Ein-
stieg ins Berufs-
leben dank des
„HwK-Profilings”
geschafft.
Auf genaues Ar-
beiten kommt es
an, damit der Rö-
merturm später in
voller Pracht von
den Besuchern
bewundert wer-
den kann.
man erlebt die Römer-
welt noch
einmal“, so
Otto Jung.
Nils Schauseil
staunte nicht
schlecht, als er
die Funktion
des Römer-
turms ken-
nen lernte.
Er mauerte
allerdings
nicht wie
die Römer,
sondernbenutzte
n e u z e i t l i c h e
Fertigungsver-
fahren, um den
Holzturm in ei-
nenSteinturmzu
verwandeln.
„Di e Röme r
kannten noch
keine Putzge-
webeeckschie-
nen oder Glas-
fasergewebe,
abe r be r e i t s
vo r Ch r i s t u s
entwickelten sie
einen Zement und
waren Meister in
der Natursteinver-
arbeitung“, weiß
der Tischler-
lehrling jetzt.
Bereits 2002
habenTeilneh-
mer aus berufsvorbereitendenMaßnahmen der HwK ein römisches
Portal für die benachbarteRömerwallschule gebaut. „DieLehrlinge
sind immer begeistert bei der Sache“, sagt Walter Schmitz, Leiter
des HwK-Berufsbildungszentrums Rheinbrohl.
Informationen zu den berufsvorbereitenden Maßnahmen in
der Pädagogischen Anlaufstelle der HwK Koblenz, Tel.:
0261/ 398-324, Fax: -989, E-Mail:
Internet:
EU-Nachrichten – Neues aus Brüssel
Eurocodes: Gemeinsame
Normen für Bauwerke
DieEurocodes sindeuropaweit
vereinheitlichte Bemessungs-
regeln im Bauwesen, die
technischeHandelshemmnisse
für Bauprodukte und -dienst-
leistungeninderEUausräumen
und deren Qualität verbessern.
DieEurocodessindindentech-
nischenSpezifikationenöffent-
licher Aufträge vorzugsweise
als Referenz anzugeben.
EU-Förderprogramm
Eco-Innovation
Das EU-Förderprogramm Eco-
Innovation hat die Förderung
von innovativen, umweltfreund-
lichen Projekten bei Materialre-
cyclingundnachhaltigenMetho-
den zumZiel. Das Förderbudget
beläuft sich auf insgesamt 28
Mio. Euro. Projekte müssen aus
mindestens drei Partnerorgani-
sationen aus drei verschiedenen
Ländern bestehen.
Grenzüberschreitend
Schulden eintreiben
Die EU-Kommission hat ein
neuesGrünbuchverabschiedet,
das das Schuldnervermögen
auf europäischer Ebene trans-
parenter macht.
Infos bei der HwK-Exportbe-
ratung, Tel.: 0261/ 398-241,
Fax: -994, E-Mail: export@
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