Handwerk Special Nr. 141 vom 7. August 2010 - page 23

Die junge Seite: Mit dem Handwerk durchstarten / (e)motion
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Nr. 141
7. August 2010
Projekt (e)motion vermittelt Medienkompetenz
Wer die Chance dazu hat, kann ein Event stemmen! Das
beweisen junge Leute, die sich in verschiedenen Maßnah-
men der Pädagogischen Anlaufstelle der HwK Koblenz auf
die Berufs- und Arbeitswelt vorbereiten, immer wieder.
Ziel des vom rheinland-pfälzi-
schen Ministerium für Arbeit,
Soziales,Gesundheit,Familien
und Frauen, der Arbeitsge-
meinschaft des Landkreises
Mayen-Koblenz und Mitteln
des Europäischen Sozialfonds
geförderten Projektes ist es,
durch kulturelle Bildung eine
umfassendere Qualifizierung
von Jugendlichen zu errei-
chen. (e)motion 3 verbindet
allgemeinbildenden und be-
rufsqualifizierendenUnterricht
in den HwK-Lehrwerkstätten,
praktisches und theoretisches
Profiling und Betriebspraktika
mit kulturellen Aufgaben. Die
Vermittlung in eine betriebliche
Ausbildung oder in Arbeit steht
auch bei (e)motion obenan.
Ein Highlight im (e)motion-
Konzept 2010 ist die Arbeit
mit modernen Medien. So
erarbeiteten die Teilnehmer
unter fachkundiger Leitung
Kurzfilme mit drei Themenbe-
reichen: Alltag der Teilnehmer,
Berufsorientierung, BUGA und
die Rheinische Philharmonie.
Präsentiert werden die Ergeb-
nisse im Rahmen der BUGA
im kommenden Jahr.
„Der junge Mensch steht im
Mittelpunkt unserer pädago-
gischen Arbeit“, betont Alex­
ander Baden, HwK-Haupt-
geschäftsführer. „(e)motion
steht für die moderne Art,
junge Leute an die Berufs-
welt heranzuführen“, ergänzt
Marianne Morgenschweiß,
Geschäftsführerin der ARGE
Mayen-Koblenz.
Mehr Infos zumProjekt bei der
HwK, Tel.: 0261/ 398-324, E-
Mail:
Schlangenbändiger Michael Mintgen in der Halle sei-
nes Unternehmens an einer Dodge Viper.
Die Schlangenbändiger
Eine Knutschkugel zum Liebhaben ist dieses Fahrzeug
wirklich nicht: Aggressiv und bissig wirkt die Flunder, die
– passend – auf den Namen Viper hört. Wer den Schlan-
genbändiger sucht, trifft schnell auf Michael Mintgen.
Mintgen Motorsport aus Mayen widmet sich der Viper-Artenpflege
Es ist Artenpflege einer beson-
derenArt,wasKfz-Mechaniker-
meister Michael Mintgen und
seine Mannschaft in ihrer May-
ener Werkstatt betreiben: Das
Riesen-Terrarium ist Heimstatt
mehrerer Vipers. Angriffslustig
sehensieaus.Undwennesdarauf
ankommt, können sie blitzartig
zuschlagen. Ein Zischen oder
Klappern ist ihnen allerdings
fremd–eherblubbernsievorsich
hinundwenn siemit demGasfuß
getreten werden, dröhnen sie.
10 Zylinder, 520 PS und
Drehmoment ohne Ende ...
Was Mintgen und seine Truppe
mit Leben erfüllen, ist aus Me-
tall, Kunststoff und riecht nach
Benzin. Außerdem hat es 10
Zylinder und 520 PS – Ende der
Durchsage.Mit derDodgeViper
hat sich der Motorsportbetrieb
einer Spezies verschrieben, die
ihresgleichen sucht. Ein Lieb-
haberstück, das sich wenig als
Einkaufs- oder Familienwagen
eignet und als Benzinsparmobil
gnadenlos durchfällt. Vernünf-
tig ist dieses Auto nicht – aber
als Rennwagen mit Seele ein
Volltreffer.
Seit über 20 Jahren hinterlässt
MichaelMintgen imMotorsport
eine markante Spur – als Fahrer
wie auch als Teamchef. Beim
Langstreckenrennen oder dem
24-Stunden-Rennen auf dem
Nürburgring sind Mintgen,
seine Mannschaft und auch die
eingesetzten Fahrzeuge schon
lange nicht mehr wegzudenken.
Dabei macht der Mayener kein
Geheimnis aus seiner Liebe zu
„soliden“ Untersätzen: Rustikal
sind die Erinnerungen an den
orangenen Audi 200, der beim
Rennen rund um die Uhr seine
Fans und auch seine Erfolge hat-
te.AuchdieViperistsoeinDing:
solide und nicht kleinzukriegen.
Doch ein Blick ins Innenleben
macht klar: Alles hier ist Mo-
torsport-Technik vom Feinsten
–nur eben ausgelegt für die harte
und auch etwas längereGangart.
Spätestens,wennderV10-Block
startet und alles mit auf die Rei-
se nimmt, was an ihm dranne
hängt, ist klar: Diese Viper ist
ein astreines Rennfahrzeug und
wenn es den richtigen Schlan-
genbändiger findet, bewegt es
sichhandzahmundgeschmeidig
durch das natürliche Areal, was
bei Mintgen vorzugsweise die
Grüne Hölle in der Eifel ist.
„Das ist unser Revier“, bringt
es der Handwerksmeister auf
den Punkt, der mit seinemTeam
aber auch auf internationalen
Rennstrecken unterwegs ist.
Doch dieArbeit in derWerkstatt
widmet sich nicht nur Rennfahr-
zeugen. Seit der Gründung 1994
werdenhierauchganz„normale“
Automobilebearbeitet–ebennur
von einer rennsporterfahrenen
Crew. „Vom Reifenwechsel
bis zur Motorreparatur machen
wir alles – natürlich auch Mo-
tortuning oder Fahrwerksum-
bauten.“ Fünf Mitarbeiter zählt
der Betrieb. Geht es zu den
Rennstrecken, packen weitere
helfendeHändemitan.Esisteine
eingeschworene Mannschaft,
durch und durch Tierliebhaber
– ganz besonders, wenn es um
ihre Viper geht.
Klimaanlage? Stereoanlage? Fehlanzeige. Renn-
sport ist puristisch und an Bord ist aus Gewichts-
gründen nur das Notwendigste.
Unterwegs im Mintgen-Revier, auf dem Nürburgring
und der Traditionsrennstrecke Nordschleife.
Steckbrief: Mintgen Motorsport, Mayen
Gegr. 1994 | 5 Mitarbeiter (2 Meister) | Kfz-Reparaturen und -Um-
bauten, Motorsporteinsätze |
Fotos: Mintgen Motorsport
Schlangenfarm Nürburgring: Mit der
Viper geht es über den Grand Prix-
Kurs und durch die Grüne Hölle.
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