Handwerk im Herbst vom 15. September 2001 - page 1

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MAGAZIN DER HANDWERKSKAMMER KOBLENZ
15. September 2001
Ringe, Ketten, Armbänder oder so-
gar Taufbecher - in den Gold- und
Silberschmieden entstehen viele
schöne Sachen aus edlen Materiali-
en, manch zerbrochenes Stück wird
hier repariert. Dabei hilft Hightech -
ob Laser oder neue Materialien.
Schön und
schmuck
„Ewigkeit“ und
Zukunft
Modisch und
bequem
Wenn Zahlen sprechen: Zwischen ur-
alt und zukunftsorientiert sind manch
gestandene Handwerksunternehmen
unserer Region zu Hause. 375 Jahre,
200 Jahre - Betriebe, Familien dahin-
ter, Mitarbeiter und Lehrlinge prägen
ihre Geschichte.
Die neuen Frisurentrends sind da!
Doch nicht nur sie sollen modisch und
bequem sein - auch die Arbeiten der
Meisterprüfung der Raumaustatter er-
füllen diesen Zweck. Dabei setzen die
Handwerker den Zeitgeist gekonnt in
Szene.
Zum Titel
Besuch in einer der ältesten Senfmühlen Europas
Scharfe
Sache
Kurz & Knapp
Top-Meldungen des Handwerks aus dem nördlichen Rhein-
land-Pfalz
HwK weiht neues City-Büro am 2.11. ein
Mit der festlichen Einweihung ihres neuen City-Büros im
Friedrich-Ebert-Ring 34 am 2. November bietet die HwK
Koblenz Handwerksbetrieben und Handwerkern im nörd-
lichen Rheinland-Pfalz einen neuen Service: Alle Fragen
um betriebswirtschaftliche, rechtliche oder technologische
Aspekte werden hier „unter einem Dach“ beantwortet.
Das unter Denkmalschutz stehende Haus hat die HwK als
Eigentümerin modernisiert, ein gläserner Eingang spie-
gelt die Idee der Funktion wider: Transparenz und licht-
durchflutete Räume laden - auch neugierige „Nicht-
handwerker“ - zum Espresso, Kaffee und Surfen im
Internet ein. Mit verlängerten Öffnungszeiten kommt die
HwK ihren Mitgliedsbetrieben entgegen: montags bis
freitags von 8 bis 18 Uhr, samstags von 8 bis 13 Uhr.
HwK TV: Neue Staffel noch weiträumiger zu sehen
HwK TV auf TVT1 ist aus der Sommerpause zurück.
Jedes Wochenende gibt es im Stundentakt Unterhaltsa-
mes, Informatives und News in neuem „Gewand“. Das
Sendegebiet wurde vergrößert: HwK TV kann nun auch
im Westerwald und in der Eifel gesehen werden.
25. Lehrer-Infotage vom 5. bis 11. November
Die Lehrerinformationstage der HwK Koblenz sind ein
Angebot für Lehrer aller allgemeinbildenden Schulen.
Ziel der Veranstaltung ist die Berufsorientierung für
Schüler. Zum Auftakt am 5. 11. erwartet die HwK die
Ministerin für Bildung, Frauen und Jugend, Doris Ahnen.
Infos und Anmeldung: Tel. 0261/398-225
Surf-Tipps im Internet
Besuch beim Goldschmied: Zwischen Feile, Laser-
kanone, Internet und Schaufenster-TV - ab Seite 4.
Um 375 Jahre Handwerk in der Familie Kehl geht es
auf Seite 10, um 200 Jahre bei den Habigs auf Seite 5.
Handwerker nutzen das Internet nicht nur für die eigenen
Betriebsabläufe, so beim Zahlungsverkehr oder dem Kon-
takt zu Lieferanten, sie „schicken“ ihre Betriebe auch web-
wärts, um mit Produkten und Dienstleistungen beim Kon-
sumenten online zu werben. Neben den Inhalten ist dabei
auch das Erscheinungsbild wichtig. Passt alles zusammen,
macht das Surfen auf diesen Seiten richtig Spaß - und bie-
tet viel Nützliches. Einige dieser Seiten von Handwerks-
unternehmen im nördlichen Rheinland-Pfalz, die uns auf-
gefallen sind, stellen wir hier künftig vor.
Uhrmachermeister Dirk Zeitz
bietet vom Uhrenkauf über seine Reparaturleistungen eine
breite Palette - bis hin zum online-Kostenvoranschlag.
Geht es um Holz im Haus,
wird man bei Tischlermeister Jürgen Zmelty fündig. Ne-
ben Türen, Fenstern und Böden hat er sich auf die Restau-
rierung alter Holzarbeiten spezialisiert. Etwas Besonderes
ist der Entwurf eigener Türen und anschließende Preiskal-
kulation im Internet - das Ganze ist kinderleicht bedienbar.
Modische Gestaltung auf dem Kopf auf Seite 14,
moderne Einrichtung für die Wohnung auf Seite 9.
Mit fast 200 Jahren ist sie eine der ältesten
Senfmühlen Europas - mit 46 Jahren ist er
der jüngste Senfmüller in der Koblenzer
Handwerksrolle - weil er der einzige in
Rheinland-Pfalz ist: Wolfgang Steffens in
Cochem. Nur fünf handwerkliche Senf-
www.
handwerk-special.
de
mühlen gibt es in Europa, zwei in Deutschland. „Mich
fasziniert die Technik dieser alten Mühle“, erzählt der
gelernte Schlosser und Dreher, dem sein ursprünglicher
Beruf bei der Wiederherstellung des „Häuflein Elends“,
auf das er zufällig in Holland gestoßen war, sehr zu gute
kam. Über Lederbänder und Antriebsräder mit Wechsel-
mechanik bewegt ein zentraler Motor die verschiedenen
Funktionen: Das Rühren der Maische, die Pumpe zum
Mahlwerk und den mehr als 500 kg schweren oberen
Mühlstein.
„Das Besondere an meinem Gourmet-Senf ist, dass er
durch das historische Kaltmahl-Verfahren die ätherischen
Öle aus dem Senfkorn beibehält. Anders als in der indus-
triellen Fertigung brauche ich keinen Meerettich, um dem
Senf seine Schärfe wiederzugeben. Die Mühlsteine sind
so geschliffen, dass die gemahlene Maische nach außen
abläuft und gleichzeitig innen mit Luft versorgt.“
Sieben Geschmacksrichtungen hat Senfmüller Steffens
nach eigenen und mehr als 500 Jahre alten Rezepten
kreiert. In der richtigen Mischung aus gelben und brau-
nen Senfkörnern und weiteren Zutaten liegt das Geheim-
nis für den Erfolg bei Feinschmeckern - und das eigentli-
che Kapital des historischen Handwerks: „Man kann den
Beruf des Senfmüllers eigentlich nicht mehr erlernen,
sondern nur an eine Vertrauensperson vererben...“
Die HwK erteilte dem Metaller bereitwillig seine Aus-
nahme für das Handwerk des Senfmüllers, nachdem er
sich in Lebensmittelhygiene und -recht fit gemacht hatte.
Kostproben seines Könnens gibt Wolfgang Steffens bei
vier Führungen täglich und kostenloser Senfprobe - und
im Internet unter
brigens:
Metzgermeister Frank Schinnen aus Ernst moselaufwärts
kreierte eigens einen „Senf-Rohesser“, den es in der
Historischen Senfmühle gibt. Mehr dazu auf Seite 3.
Einsteiger: Vor wenigen Tagen be-
gann für mehr als 3000 Jugendliche
im Kammerbezirk mit der Lehre ihr
Berufsstart. Aufsteiger: Die besten
Nachwuchshandwerker ermitteln im
Wettbewerb ihre Sieger. Jungmeister
gründen das eigene Unternehmen.
Ein- und
Aufsteiger
Berichte über Ein- und Aufsteiger im Handwerk im In-
nenteil dieser Ausgabe.
Handwerker Wolfgang Steffens mit seiner 200 Jahre
alten Senfmühle via Internet & Co. Richtung Zukunft
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