Faszination Weltall beim Handwerk: Nacht der Technik am 7./8.11.
Nr. 132
29. August 2009
Es gilt als eines der spek-
takulärsten Manöver in der
Geschichte der Raumfahrt:
Der kontrollierte Absturz
der russischen Raumstation
„Mir“. Am 23. März 2001
stürzten die nicht verglühten
Reste des Technikkoloss
in den Pazifischen Ozean.
Tagelangwarnichtklar,obderan
Schreibtischendurchgerechnete
Wiedereintritt klappen oder der
Haufen Weltraumschrott über
bewohntem Gebiet niedergehen
würde – verbunden mit katas
trophalen Zerstörungen. Zwar
sollten drei Bremsschübe die
tonnenschwere Raumstation
in die richtige Rückkehrbahn
lenken, doch wusste niemand,
ob dieses ausschlaggebende
Manöver geklappt hatte. Und
hinfliegen, um nachzuschauen,
gingnicht.AlsoriefendieRussen
in einem geheimnisumwitterten
Stützpunkt in der Nähe Bonns
an ...
Der liegt präzise in Wachtberg,
10 Kilometer vom Bonner Zen
trum entfernt und macht seit
Jahrzehnten mit einem überdi
mensionalen Golfball auf sich
aufmerksam. Was genau in die
ser „Radom“ genannten Schutz
hülle mit einem Durchmesser
von 49 Metern vor sich geht,
darüber wurde jahrelang munter
spekuliert. Hochsicherheitszäu
ne, Kameraüberwachung und
nicht zuletzt der weiße, weithin
sichtbare Ball leisteten dabei
ihren Anteil. „Hier betreiben
wir eine der weltweit leistungs
stärksten Radaranlagen“, klärt
Dr. Ludger Leushacke, Abtei
lungsleiter „Radarverfahren für
Weltraumaufklärung“ auf.
Elektromagnetische Wellen
werdeninsWeltallgesendet,dort
vonGegenständenreflektiertund
in einem Parabolspiegel wieder
eingefangen. Der 240 Tonnen
schwere, dreh- und kippbar
montierteSpiegel liegt geschützt
unter derHülleder unheimlichen
Kugel. Spitzentechnologie, die
einiges „auf dem Kasten hat“.
In 1.000 km Entfernung können
mit der Anlage 2 cm kleine
Objekteerkanntwerden,inKom
bination mit dem Radioteleskop
Effelsberg sogar 1 cm– einmalig
in Europa. Konkret: Würde je
mandaufdemPetersdominRom
eine 1-Euro-Münze aufstellen,
könntedieWachtbergerTechnik
erkennen, ob sie mit der runden
FlächeRichtungBonn oder quer
dazu aufgestellt wurde!
Gebaut in der Zeit des Kalten
Krieges als geplante Radarsta
tion, die einen Raketenangriff
Top-Event der HwK am 7./8.11. mit Kosmonaut Sigmund Jähn und dem Blick ins All
Kosmonaut Sigmund Jähn ist
am 7.11. zu Gast bei der HwK.
des Ostblocks frühzeitig erken
nen sollte, steht die Anlage der
Forschungsgesellschaft für An
gewandte Naturwissenschaften
e.V. (FGAN) heute für „an
wendungsorientierte Forschung
im Bereich wehrtechnischer
Aufgabenstellungen“. Eine For
mulierung, diedemgroßenGolf
ball immer noch einen Hauch
Geheimhaltung beschert. Am 7.
und8.November2009stellendie
Experten der FGAN sich, ihre
Arbeit und den geheimnisvollen
Golfball auf der „Nacht der
Technik“vor –einHighlight von
vielen des Super-Events bei der
HwK Koblenz, der bundesweit
zu den herausragenden Veran
staltungen zählt, die Hightech
undUnterhaltungverbindenund
auch komplizierteste technische
Abläufe für ganz normale, große
undkleineBesucherverständlich
erläutern.
Faszination Weltraum:
Sigmund Jähn war da ...
Ein weiteres Highlight rund
ums große Thema Weltraum
in den Zentren der HwK ist der
Besuch von Sigmund Jähn, dem
ersten Deutschen im Weltraum.
Der gelernte Handwerker – er
ist Buchdrucker – startete nach
einer erfolgreichenLaufbahn als
Pilot am 26. August 1978 vom
sowjetischenWeltraumbahnhof
Baikonur ins All. Ein Erlebnis,
das sein Leben prägte. Noch
immer steht er im öffentlichen
Rampenlicht und wird auf diese
fast acht Tage im Weltraum
angesprochen, ist ein beliebter
Gesprächspartner, der besonders
durch seine bescheidene Art
Sympathien erntet. Während
der Nacht der Technik berichtet
„Nacht der Technik“
entführt ins Weltall
Neue Casting-Aktion sucht „Germany´s Power People“
Handwerk hat Power,
Handwerk steckt voller
Ideen. Und dabei sehen
die jungen Azubis, Gesel-
len und Meister oftmals
auch noch richtig gut aus!
Das zu zeigen, haben sich das
Deutsche Handwerksblatt und
die SIGNAL IDUNA Versi
cherung zum Ziel gesetzt. Mit
der Aktion „Germany’s Power
People“ suchen sie Handwer
kerInnen, die Persönlichkeit
ausstrahlen und das auf einem
Foto rüberbringen können.
Die erfolgreichsten Einsen
dungen werden zu einem
professionellenFoto-Shooting
eingeladen. Die bestenMotive
werden in einem Kalender für
2010 veröffentlicht.
Wer sich angesprochen fühlt,
kann sich jetzt unter handwerks
blatt.de mit Foto bewerben.
Bilder kann man entweder im
Internet hochladen oder per E-
Mail an GPP@handwerksblatt.
de senden. Ob das Bewerbungs
foto ein Porträt ist oder ein
Komplettbild, spielt keineRolle.
Hauptsache, es zeigt interessante
Persönlichkeiten.
„Richtig spannendwird es dann,
wenn es um die Auswahl der
Gewinner geht“, verrät Hans
Jürgen Below vom Verlag der
ausrichtenden Zeitung: „Denn
im Internet werden nicht nur die
Fotos eingestellt, hier könnendie
anderen User auch abstimmen!“
Wie bei den großen Casting-
Shows kann jeder für seinen
Favoriten voten – und das
kostenlos per Mausklick auf
handwerksblatt.de.
Das Foto-Shooting findet dann
Anfang Oktober in Düsseldorf
statt. In dieser Endrunde sucht
die Jury aus den Kandidaten
mit den meisten Punkten dann
zwölf weibliche und zwölf
männliche Hobby-Models für
die Kalendermotive. Damit
die Bilder richtig authentisch
rüberkommen, dienen die
Werkstätten imHandwerksbil
dungszentrum als Schauplatz.
Infos zu „Germany’s Power
People“ beim Deutschen
Handwerksblatt, Tel.:
0211/ 390 98-60, E-Mail:
Jähn über seine Erfahrungen als
Kosmonaut – aber auch über die
Jahre danach bis hin zur Frage:
Was macht Sigmund Jähn ei
gentlich heute? Am Abend des
7. November ist die Antwort
vorgegeben: Er ist ein gern ge
sehener Gast beim Handwerk in
Koblenz, das in die Faszination
Weltall eintauchen wird.
Infos im HwK-Metall- und
Technologiezentrum, Tel.:
0261/ 398-512, Fax: -988, E-
Mail:
Internet:
Blick ins All: am Kommandostand der
Wachtberger Radaranlage.
Geheimnisumwit-
terter Hightech-Ko-
loss mit 240 Ton-
nen Gewicht: Die
weltweit stärkste
Radaranlage steht,
geschützt unter ei-
ner weißen, runden
Hülle, in Wachtberg
bei Bonn. Ein Blick
hinter die Kulissen
des Hochsicher-
heitsbereichs ist
nur selten möglich,
doch am 7.11.
informieren die
Wissenschaftler in
Koblenz über ihre
Arbeit.
Foto: privat