Handwerk Special Nr. 132 vom 29. August 2009 - page 23

Sowohl für Bäcker als auch
für Konditoren beginnen am
11. Januar 2010 in Koblenz
Meistervorbereitungskurse
in Teilzeitform. Sie dauern
sieben Monate.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
E-Mail:
Handwerk mit Tradition und Zukunft – heiß und kalt für Genießer
Nr. 132
29. August 2009
Seit
Jahren Sommer mit Brustolon
Meisterkurs
Bäcker & Konditoren
Info-Tel.: 0261/ 398-415
Bekömmliche Vielfalt
Es riecht verführerisch
in der Backstube von Bä-
ckermeister Hans-Werner
Degen in Nickenich in
der Vulkaneifel. Ursache
dafür ist die Vielzahl von
frischen Leckereien, die
hier täglich frisch und mit
ausgewählten Rohstoffen
hergestellt und den Kun-
den angeboten werden.
„Wir backen nach altherge-
brachten Rezepten und arbeiten
ohne Fertigprodukte“, betont
der Bäckermeister. „Wir sind
keineTütenbäcker, son-
dernbackenmitsehr
viel Liebe.Qualität
schmeckt man“,
ist der 45-Jährige
überzeugt. Die
Kunden hal-
ten ihrer
Bäckerei die
Treue und bestätigen so seine
Philosophie. Immerhin führen
Hans-Werner Degen und seine
FrauMonikadenFamilienbetrieb
schon in der vierten Generation.
Das 125-jährige Jubiläumwurde
kürzlichgefeiert, Backstube und
das helle Ladenlokal waren voll
von Menschen. „Man kann sich
über Jahrzehnte nur behaupten,
wenn das Preis-Leistungs-Ver-
hältnis stimmt und die Kunden
125 Jahre: Bäckerei Degen in Nickenich bäckt in 4. Generation
Steckbrief: Bäckerei Hans-W. Degen, Nickenich
Gegr. 1884 | 6 Mitarbeiter (1 Lehrling) | Qualität aus Meisterhand
| Tel.: 02632/ 83169 | E-Mail:
sichgutberatenfühlen.Smalltalk
imLaden über alltägliche Dinge
gehört dazu“, so Degen.
Tradition wird
groß geschrieben
„Als mein Urgroßvater vor 125
Jahren die Bäckerei eröffnete,
brachten die Bauern ihr eigenes
Mehl zumBäcker, sodass für ihn
nur ein geringer Backlohn übrig
blieb“, weiß Degen. Als zweites
Standbein diente dem Bäcker
damals die Landwirtschaft. Ob-
wohl die Bäckerei in den
Jahren mehrmals
mo d e r n i -
siert wur-
Zu den Rennern unter der viel-
fältigen Auswahl an Brotsorten
gehörtdasRoggenmischbrot,mit
Natursauerteig gebacken. „Die
Brote werden an den Längs- und
Kopfseiten aneinandergelegt.
Dadurch wird die Gleichmä-
ßigkeit des Backens optimiert“,
erklärt Degen den eineinhalb-
stündigen Backvorgang. Auch
Knäckebrot undHefekuchenaus
der Bäckerei Degen sind bei den
Kundenüberausbeliebt.„Ichho-
le das Obst seit Jahren bei einem
bestimmten Obstbauern. Die
Qualität der Backwaren hängt
nun einmal von den Zutaten
ab“, weiß der Bäckermeister.
SeineEinstellunggibt er an seine
Lehrlinge weiter. Hans-Werner
Degen bildet regelmäßig aus.
Auch 2009 wird ein junger
Mann bei ihm in die Lehre
gehen.
Frisch und lecker vom Ni-
ckenicher Bäcker (v.l.):
Meister Hans-Werner
Degen, Lehrling Daniel
Fuhrmann und Ehefrau
Monika Degen.
de, blieb der
Standort gleich.
„Tradition wird in
unserem Betrieb
groß geschrieben.
MeinVaterhatim-
mer gesagt: ‚Jung,
bleib auf dem Bo-
den, hab keine
Graupen imKopf,
sei beständig in
deiner Arbeit’.“
Prunkstück in der frühen Unterneh-
mensgeschichte: der Steinbackofen.
Steckbrief:EiscaféBrustolon,Koblenz/Neuwied
Gegr. 1934 | 29Mitarb. (9 aus der Familie in 4 Salons) | hausgemachte
Eisspezialitäten | Tel.: 0261/ 37951 |
Eiskalter Genuss
Das
Eiscafé
Brusto-
lon am
Jesui-
tenplatz
in den
späten
1930er
Jahren.
Sommer, Sonne,
Speiseeis. Der
Genuss von lecke-
rem Stracciatella,
Malaga, Amarena,
Tiramisu, Bacio
oder Mousse au
Chocolat gehört
zum Sommer wie
der Gedanke an
Urlaub, Sonnen-
baden oder Meer.
Und der Eis-
salon Brusto-
lon gehört
zu Koblenz
und zu Neu-
wied ebenso.
Bereits seit 75 Jahren sorgt
die Familie Brustolon für
Eisvergnügen par
excellence. Die
Koblenzer und
Neu-
wieder
genießen
die haus-
gemachten
italienischen
Spezialitäten
der Eismacher
übrigens auch schon
im Frühjahr, wenn die ersten Sonnenstrahlen das Ende
der kalten Jahreszeit verkünden.
„Unsere Familie stammt aus dem Zoldotal in den Do-
lomiten und ist bereits 1884 nach Österreich, Holland
und Deutschland ausgewandert. Sie gehört zu den
Pionieren der italienischen Eisverkäufer in Europa“, er-
innert Fabrizio Brustolon. Das erste italienische Eiscafé
in der Koblenzer Altstadt eröffnete Vincenzo Brustolon
1934. Heute hat schon die dritte Generation den Platz
von Vincenzo eingenommen und führt inzwischen vier
Eiscafés: in Koblenz am Jesuitenplatz, Am Plan, in der
Bahnhofsstraße und in Neuwied am Luisenplatz.
„Es kommt auf das richtige Kalkulieren an, denn Eis
vom Vortag schmeckt einfach nicht mehr so frisch“, so
Fabrizio Brustolon, der den Eissalon in der Koblenzer
Bahnhofsstraße betreibt. Täglich füllt er die Eistheke
mit 36 Sechs-Liter-Behältern. „In allen Brustolon-Eis-
cafés befindet sich eine Eisküche“, erzählt er. Er betont,
dass bei den Brustolons nach der überlieferten traditionellen Eisma-
cherkunst gearbeitet wird.
Familienrezepte finden dabei ebenso ihren Platz wie neue Krea-
tionen. So entstand zum 75-jährigen Jubiläum eine Eisvariation
aus Vanille, Milchschokolade und Cassis-Früchten. „Ich orientiere
mich an besonderen Angeboten in Supermärkten, schöpfe meine
Inspiration aber auch aus Gesprächen mit Kunden. Jeder von uns hat
sein besonderes Feeling für Eis entwickelt.“ Und jeder Eissalon hat
Stammkunden. „Einige Erwachsene kenne ich schon, seit sie Kinder
waren“, lacht der 46-Jährige, der seit 1984 in Deutschland ist.
Fabrizio Brustolon sagt, dass „das Eisgeschäft kein Selbstläufer ist“.
„Man muss sich mühen und darf sich nicht auf Lorbeeren ausru-
hen.“ Fertigprodukte oder künstliche Geschmacksverstärker gibt es
bei Brustolons nicht. Nur beste frische Zutaten werden verwendet.
Qualität, die man schmeckt, ein Gespür für Eis – und das seit Jahr-
zehnten!
Fabrizio
Brustolon er-
zählt aus der
75-jährigen
Eisgeschichte
der Familie in
Deutsch-
land.
Foto: privat
Foto: privat
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