Handwerk im Herbst vom 14. September 2002 - page 5

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Märchenschloss soll in neuem Glanz erstrahlen: Die Restaurierung von
Schloss Stolzenfels hat begonnen
Kur
für alte Mauern
Aktuelle HwK-Weiterbildung: Restaurator im Handwerk ab sofort in
Herrstein / Infos: HwK Koblenz,
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Als Kronprinz FriedrichWilhelm
von Preußen 1815 den Rhein be-
fuhr, war er überwältigt von der
Schönheit seiner Ufer, gekrönt von
mittelalterlichen Burgen. Die Ko-
blenzer schenkten dem „Romanti-
ker“ auf Preußens Thron 1823 die
Ruine der im 13. Jahrhundert
errichteten Burg Stolzenfels.
Zwölf Jahre später entschloss sich
der Kronprinz nach Plänen Karl-
Friedrich Schinkels zu ihrem Aus-
bau, der aus der mittelalterlichen Ru-
ine ein neogotisches Schloss mach-
te. Im September 1842 bezog der
mittlerweile zum preußischen König
Gekrönte sein Schloss.
Mehr als eineinhalb Jahrhunderte ha-
ben seitdem ihre Spuren an demBau-
werk hinterlassen. Bereits abge-
schlossen ist die detaillierte Bauauf-
nahme, die Untersuchung beispiels-
weise der an den nördlichenAußen-
mauern des Pergolagartens sicht-
baren statischen Probleme. Wie
lange die Restaurierung dau-
ern wird, ist-
allerdings
schwer zu sa-
gen. Zum
einen hängt
dies davon
ab, ob man
die Arbei-
ten bei lau-
fendemBe-
s i c h t i -
g u n g s b e -
trieb aus-
f ü h r e n
wird, zum
a n d e r e n
muss man
bei derlei Projekten immer wieder
mit positiven oder negativen Überra-
schungen rechnen. Restauratoren,
Handwerker mit entsprechenden Er-
fahrungen wie Maurer, Tischler oder
Stuckateure, haben in Stolzenfels
ebenso schwierige wie reizvolleAuf-
gaben zu bewältigen.
Die Restaurierung der etwas unter-
halb des Schlosses gelegenen Klau-
se ist bereits in vollem Gange. Sie
wurde im Stil englischer
Spätgotik errichtet. Die
Restaurierung der
Dienerschaftswohnungen, der Remi-
sen und der Pferdeställe ist fast ab-
geschlossen. Der Saal mit seiner
Holzdecke ein Stockwerk darüber
wurde von dem traditionsreichen
Betrieb HolzbauWagner in Braubach
restauriert und soll später für Veran-
staltungen genutzt werden.
Ein Schwerpunkt des von Rai-
mund Spriestersbach geführten
Unternehmens HolzbauWagner
ist die Restaurierung.
Steckbrief: Holzbau Wagner, Braubach
80 Prozent seiner Kunden sind
Behörden. Sie zieht er sozusagen
an, dass heißt, er strickt ihre
Dienstkleidung. Jörg Krischer aus
Thörlingen im Hunsrück,
Industriemeister, Fachrichtung
Textil, gleichwohl im Handwerk
eingetragen, und seine Mitarbeiter
fertigen Pullover, Westen, Hosen,
Röcke für Mitarbeiter der Post,
Polizei, Bundesgrenzschutz. Und
auch der öffentliche Nahverkehr ist
in Krischer-Kleidung unterwegs.
20 Prozent der Fertigung sind Auf-
träge von Privatkunden aus der Re-
gion. 80 Teile verlassen pro Tag die
Werkstatt des Familienbetriebes.
Während Jörg Krischer die Stricke-
rei leitet, ist seine Mutter Ellen für
die Konfektion zuständig. Ehefrau
Nicole kümmert sich um Endkon-
trolle, Büro und Versand. Die Wolle
wird von vollautomatischen Strick-
maschinen verarbeitet. Die Großtei-
le aus der Maschine werden von
Hand gebügelt und zugeschnitten
und von Näherinnen an der Nähma-
Stricker Jörg Krischer strickt alles,
was anzieht
Die
Modemasche
Familienbetrieb seit 1975 6 Mitarbeiter und 4 Teilzeit-Kräfte spezialisiert auf
die Herstellung von Kleidung für Post, Polizei und Nahverkehr Tel.: 06746/681
Steckbrief: Krischer Strickmoden, Thörlingen
Handarbeit
bei der Kon-
fektionierung
und die Un-
terstützung
von Maschi-
nen beim
Fertigen des
Gewebes
ergänzen sich
beim Hand-
werk des
Strickers.
Nachgefragt:
Das Strickerhandwerk
In Deutschland liegen die An-
fänge der handwerklich-gewerb-
lichen Strickwarenherstellung im
Mittelalter. Wurden zunächst nur
wollene Strümpfe gestrickt,
brachte die Weiterentwicklung
von Maschinen auch die Erwei-
terung des Warensortiments mit
sich. Heute arbeitet der Stricker
sowohl auf modernen Hand-
strickmaschinen als auch an
vollautomatischen Strickmaschi-
nen für die Serienproduktion.
Mit geschickten Händen, kreati-
ven Ideen und einer Nase für
Trends können die Handwerker
kräftig an der Mode “mit-
stricken”. 6 Strickereibetriebe
sind in der Handwerksrolle der
Handwerkskammer Koblenz
eingetragen.
Familien-
sache: Jörg
Krischer,
seine Mutter
Ellen und
Ehefrau Ni-
cole ziehen
Behörden an.
schine konfektioniert. Gegründet
wurde die Strickerei 1975 von Stri-
cker Herman Krischer. Sohn Jörg er-
innert sich, dass er bereits als 10-Jäh-
riger an der Strickmaschine gestan-
den hat. „Ich bin im Familienbetrieb
groß geworden“, sagt er. Trotzdem
hat er sich zunächst für eine Schlos-
serlehre entschieden.
Nach dem plötzlichen Tod desVaters
übernahm er 1998 den Betrieb. „Das
Bedienen der Strickmaschinen ver-
langt vor allem technisches Know-
how für die Programmierung. Bei der
Wartung kommen mir meine Kennt-
nisse aus der Lehre zugute“, so
Krischer. Zukünftig möchten die
Krischers auch eine eigene, „nicht
uniformierte“ Kollektion erstellen
und diese in Boutiquen anbieten.
HwK-Lehrerinfotage
11. bis 15. November
Vom 11. bis 15. November fin-
den die 26. Lehrerinformations-
tage bei der HwK Koblenz statt.
Wichtigstes An-
liegen der in
ihrer Art in
Deutschland
einzigartigen
Veranstaltung ist
die Berufs-
orientierung in
Handwerk und
Wirtschaft für
Schüler. Die
Lehrerinfotage
sind ein Angebot
für Lehrer aller
allgemeinbilden-
den Schulen, von
der Sonderschule
bis zum Gymnasium.
Infos bei der HwK Koblenz,
Tel.: 0261/398-342
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