Handwerk Special Nr. 176 vom 25. Januar 2014 - page 22

Spitzenleistungen innovativer Betriebe und junger Handwerker
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Nr. 176
25. Januar 2014
Fit für den Beruf
Zwölf Auszubildende aus verschiedenen Standorten von
Scania Deutschland absolvieren derzeit eine überbetriebliche
Ausbildung bei der Handwerkskammer (HwK) Koblenz.
„Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit der HwK
Koblenz. Die angehenden Automobil- und Bürokaufleute im
dritten Lehrjahr werden hier auf einen einheitlichen Kenntnis-
stand gebracht und erhalten wichtige Tipps für die Prüfung“, so
Manuela Hohlin, Personalleiterin bei Scania Deutschland.
Auf dem Lehrplan standen unter anderem Personalwesen, Ar-
beits- und Sozialrecht sowie effektive Arbeitstechniken in der
Entgeltabrechnung. Ein besonderer Höhepunkt für die jungen
Leute war eine aktive Mittagspause, in der gesunde Burger her-
gestellt und verzehrt wurden. In der aktiven Mittagspause spie-
geln sich die von der HwK aus dem Projekte „Handwerk vital &
demografiefest“ gewonnen Erfahrungen wider.
Die HwK Koblenz bietet spezielle Firmenschulungen in unter-
schiedlichen Bereichen an.
Informationen bei der HwK-Weiterbildung,
Tel. 0261/ 398-321, Fax -990, E-Mail
Internet
HwK-Projekt mit Scania Deutschland
Endspurt für SHK-Lehrlinge
Für 28 Lehrlinge im Aus-
bildungsberuf „Anlagen-
mechaniker für Sanitär-,
Heizungs- und Klimatech-
nik“ bedeutet der Jahres-
start zugleich das Ende
ihrer dreieinhalbjährigen
Lehrzeit.
Bei der praktischen Gesel-
lenprüfung galt es für die 28
Teilnehmer, über fünf Stunden
nachZeichnungsvorgabedurch
den Gesellenprüfungsaus-
schuss eine Sanitär- und Hei-
zungsanlage mit Solaranlage
zur Warmwasserbereitung zu
installieren. Die Montage an
Lochblechwänden simulierte
dabei realitätsnah die beengte
Situation in einer Wohnung.
Anschließend wurde in der
Prüfungsleistung „Fachge-
spräch“ die eigene Umsetzung
gegenüber einem fiktiven
Kunden, dargestellt durch den
Prüfungsausschuss, erläutert.
Geduld zahlt sich aus
Aufträge aus aller Welt
und international renom-
mierte Kunden: Für Dirk
Schumann könnte es
nicht besser laufen. Der
Maschinenbauermeister
möchte deshalb seine Ka-
pazitäten in Höhr-Grenz-
hausen deutlich ausbau-
en. Noch in diesem Jahr
will er die Erweiterung
seines Stammsitzes in der
Rudolf-Diesel-Straße vor-
bereiten – oder vielleicht
sogar auf ein größeres
Areal umziehen.
Es ist unmöglich, die Schwer-
punktedesWesterwäldersgriffig
zu umschreiben. Er arbeitet im
Grenzbereich des Sonderma-
schinenbaus. Ein Großteil seiner
Kunden ist in der Fahrzeugin-
dustrie tätig. So werden derzeit
beispielsweise Prüfstände des
UnternehmensbeinamhaftenFir-
meninDeutschland,Südamerika
undAsien erfolgreich eingesetzt.
DirkSchumann,der1995alsUn-
ternehmer anfing, konnte nicht
damit rechnen, dass sein En-
gagement eine solche Wendung
nehmen könnte. Denn zunächst
arbeitete er nur für die Branche,
in der er selbst sein Handwerk
von der Pike auf gelernt hat: in
der Glas- undKeramikindustrie.
Dabei ging es zunächst um den
Formen- und Vorrichtungsbau
für Produktionsmaschinen. Er
war immer dort zur Stelle, wo
Maschinen für die Herstellung
vonFliesen,Gläsernundanderen
Produkten erforderlich waren.
In seinen frühen Unternehmer-
jahrenlernteDirkSchumann,der
inseinemGeburtsortHilgertlebt,
eine wichtige Lektion: Dass es
viel Energie bedarf, uman lukra-
Dirk Schumanns Prüftechnik wird weltweit eingesetzt
tive Aufträge heranzukommen
– erst die Reparatur, später die
Fertigung von Ersatzteilen und
dann endlichderBaukompletter
Maschinen. Der Durchbruch
folgte 2010: Schumann lieferte
den ersten Fahrzeugprüfstand
an einen deutschen Fahrzeug-
hersteller – eine Pilotanlage, der
weitere folgen sollten.
Schumanns Kunden sind heute
treueKunden,dieallerdingsauch
hohe Ansprüche stellen. Heute
wird die Automobilindustrie
über die Dirk Schumann GmbH
betreut, während die Aufträge
aus der Glas- und Keramikin-
dustrie über ein Einzelunterneh-
men abgewickelt werden. Die
Aufteilung hat auch aus einer
anderen Perspektive einen Sinn:
Die Dirk Schumann GmbH baut
aktuelleinvomBundgefördertes
Forschungszentrum auf. Auch
hierfür ist eine inhaltliche und
räumliche Trennung nötig, was
die Erweiterungsabsichten des
Unternehmens erklärt.
Woher seine Vorliebe für die
Automobilindustrie kommt?
„Ursprünglich wollte ich im
Kfz-Gewerbe arbeiten. Aber als
ich 1974 aus der Schule kam,
also ein Jahr nach der Ölkrise,
herrschte Katerstimmung“, er-
innert sich Dirk Schumann, der
sich schon in seiner Kindheit für
Autos und Flugzeuge interes-
sierte – für Letztere vor allem
deshalb, weil der Vater in den
Junkers-Werkengearbeitethatte.
Dirk Schumann beschäftigt
derzeit zwölf hoch qualifizierte
Mitarbeiter – meist Maschinen-
bauingenieure, Industriemecha-
niker undAusrüstungstechniker.
Dazu kommt ein spezialisiertes
Netz von Partnerunternehmen,
das denTransport undAufbau in
aller Welt realisiert. Dabei legt
DirkSchumanngroßenWert da-
rauf, dass genau dieMitarbeiter,
welche die bestelltenMaschinen
konstruiert und gebaut haben,
auch bei der „schlüsselfertigen“
EndmontageamEinsatzortdabei
sind. Er selbst steigt häufig ins
Flugzeug, um die Inbetriebnah-
me am Bestimmungsort persön-
lich zu überwachen.
Praktischer Teil der
Gesellenprüfung im
HwK-Berufsbildungs-
zentrum Bad Kreuz-
nach.
Dirk Schumann GmbH, Höhr-Grenzhausen
Gegr. 1995 | 13 Mitarbeiter | Prüftechnik, Spezialmaschinenbau | Tel.
02624/ 5185 |
Dirk Schu-
mann an einer
3-D-Zeichnung
seiner Anlagen
und ...
... ganz pra-
xisbezogen
auf dem Mo-
torrad, das auf
einem seiner
Prüfstände
„unterwegs“
ist.
Dirk Schumann und seine Eigenentwicklung, ein
Rollenprüfstand für Motorräder.
Zwölf Auszubildende aus verschiedenen Standorten
von Scania Deutschland absolvieren eine überbe-
triebliche Ausbildung bei der HwK Koblenz.
Foto: privat
Foto: privat
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