Wissenschaftliche Betrachtung ferner Galaxien und des Erdinneren
Blick in ferne Galaxien
Seine bunten Bilder hän-
gen in Arztpraxen und
schmücken Desktop-Hin-
tergründe. Das Welt-
raumteleskop „Hubble“,
das vor 25 Jahren ins All
gestartet ist und in 600 Ki-
lometer Höhe seine Bah-
nen dreht, hat das Wissen
über die Vorgänge im
Universum grundlegend
verändert.
Wie das Hubble-Teleskop die Welt verändert hat
Vulkan vor der Haustür: Zeugnisse einer lebendigen Erde
Vor rund 13.000 Jahren
sprengte in der Eifel eine
gewaltige Eruption die
Erddecke weg. Asche
schoss bis zu 20 Kilome-
ter in den Himmel, gewal-
tige Lavaströme wälzten
sich von dem Eifelberg
hinab in Richtung Rhein.
Der Vulkan, der heute so
friedlich als Laacher See da-
liegt, verwüstete mit seinem
Ausbruch weite Teile des
heutigen Westdeutschlands.
Sein Ascheregen verteilte sich
bis nach Italienundhinauf nach
Südschweden.
Aktiven Vulkanismus gibt es
heute beispielsweise inSüdita-
lienbeiNeapel. Es handelt sich
um den Vesuv und die Phele-
gräischen Felder bei Pozzuoli.
Immer wieder hebt und senkt
sich die Erde in der Region.
Deshalb wird die Gegend mit
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Nr. 194
4. November 2015
www.handwerk-special.deProfessor Dr. Jochen Liske,
Universität Hamburg, erklärt
die Funktion von „Hubble“ und
spricht über die interessantesten
Ergebnisse, die das Teleskop
geliefert hat. Der Professor
für Beobachtende Astronomie
schaut auch in die Zukunft des
berühmten technischen Instru-
ments.
Dabei ist „Hubble“ – verglichen
mit den großen erdgebundenen
Teleskopen – eigentlich ein
Winzling. Es hat dieGröße eines
Busses: ein Hauptspiegel misst
lediglich2,4Meter, dasGewicht
liegt insgesamt bei elf Tonnen.
Wettgemacht wird dieser ver-
meintliche Nachteil durch die
Lage in der Umlaufbahn. „Hub-
ble“ kann tagelang auf dieselbe
Region des Himmels starren,
das Licht extrem schwacher
Galaxien einfangen und somit
weit in die Vergangenheit zu-
rückzublicken.
Astronomen hoffen, dass das
fliegende Superauge vielleicht
sogar noch seinen 30. Jahrestag
feiern wird, sofern die Technik
mitspielt. Ein Nachfolger steht
aber bereits fest: 2018 soll das
James Webb Space Telescope
ins All fliegen.
Professor Jochen Liske spricht
über die spektakulärstenKapitel
der modernen Wissenschafts-
und Technikgeschichte rund
um „Hubble“ auf der „Nacht
der Technik“ ab 22.15 Uhr im
Raum 2.01. des Metall- und
Technologiezentrums.
Seit 25 Jahren umrundet uns das Weltraumteleskop
„Hubble“ und „schießt“ spektakuläre Fotos vom All.
Foto: European Space Agency
!
Vor 13.000 Jahren als Vulkan letztmals aktiv: Der Laa-
cher See (vom Kloster Maria Laach gesehen).
geophysikalischen Instrumenten
überwacht. Aber auch in der Ei-
fel werden detaillierte Untersu-
chungen durchgeführt.
Prof. Dr. Gerhard Jentzsch vom
Institut für Geowissenschaften
der Friedrich-Schiller-Universi-
tät Jena stellt in seinemVortrag
sowohl diewissenschaftlichen
Messmethoden zur Abschät-
zungder vulkanischenGefähr-
dung als auch dieResultate der
Untersuchungen in Süditalien
und in der Eifel um 21.30 Uhr
im Raum 2.08 vor.
!