Handwerk Special Nr. 123 vom 9. August 2008 - page 13

Praxisseminar am 19./20.
Sept. in Herrstein: Möglich-
keiten der Sicherung, Sanie-
rung u. Modernisierung von
Fachwerkbauten.
Infos beim HwK-Zentrum
für Denkmalpflege:
E-Mail:
Handwerkliche Spitzenleistung aus Holz und Stein
Nr. 123
9. August 2008
Kreative Steinschläge
Säule und Kapitell der
evangelischen Kirche in
Hamm/Sieg waren stark
verwittert.Der 39-jährige
Steinmetz- und Steinbild-
hauermeister Dirk Kent-
nofski aus Pracht begab
sich in schwindelnde
Höhe, um sie zu entfer-
nen und zu ersetzen.
Die neue Säule, die in der Werk-
statt des Familienunternehmens
Kentnofski entstand, stammt aus
einem Basaltstück. „Basalt ist
witterungsbeständig und trotz
seiner Härte relativ leicht zu
bearbeiten. Die ausgewechselte
Säule war aus Grauwacke, einer
porösen Gesteinsart,“ erklärt
Kentnofski. Und: „Es ist ein
gutesGefühl, etwas vonBestand
zu schaffen, das zeitlos ist und
Freude macht.“
DazugehörtaucheinausWester-
wälder Trachyt gefertigterWap-
penstein, der den Ortseingang
von Hamm schmückt. Die 1,70
Meter hohe Stele mit Hammer-
Familienunternehmen schafft Beständiges, das Freude macht
Weiterbildung
Fachwerkbau
Info-Tel.:06785/9731-761
Steckbrief: Kentnofski Steinmetz, Pracht
Gegr. 1949 | zwei Meister, ein Geselle | Grabdenkmäler, Brunnen-
anlagen Skulpturen, Treppen | Tel.: 02682/ 3377 | Fax: -8091
Tradition hat Zukunft
Der Baustoff Holz liegt
Harald Neubauer so-
zusagen im Blut: Der
Betrieb Neubauer exis-
tiert nun schon in der
fünften Generation.
1858 war das Geburtsjahr des
UnternehmensNeubauer, das als
Zimmerei mit angeschlossenem
Sägewerkbegann. „Heute bauen
wir sowohl Häuser als auch
Gewerbeobjekte, die besonders
energiesparend sind“, erzählt
Architekt undDiplom-Ingenieur
fürHolztechnikHaraldNeubau-
er. Ursprünglich in Beltheim
gegründet, verlagerte Großvater
JohannNeubauer zusammenmit
seinen zwei Brüdern Anton und
Josef 1930 den Stammsitz nach
Dörth. Fachwerkhäuser und
klassische Zimmererarbeiten
prägten damals das Auftrags-
bild. Anfang der 90er Jahre
übernahm Harald Neubauer
die Führung des Betriebes von
Hunsrücker Holzbauunternehmen sorgt seit 150 Jahren für Wohnträume
wappen hat
Kentnofski in
Formgebracht
und gestaltet.
Handwerkliche
Spitzenleistung
und spritzige Ideen
-mit diesemRezept ha-
ben die Kentnofskis seit Jah-
ren Erfolg bei ihren Kunden.
Steinmetz- und Steinbildhau-
ermeister Winfried Kentnofski
führt den 1949 gegründeten Be-
trieb in der zweiten Generation.
„Im kommenden Jahr werden
meine Söhne Dirk undMaik den
Betrieb übernehmen“, so der 65-
Jährige. Sohn Beide
arbeiten bereits
im Betrieb mit.
Wer glaubt,
Natursteine
dienen den
Steinmet-
z e n a u s -
schließlich
z u r H e r -
stellung von
Grabsteinen,
der irrt.
möchtennichtimmer
nur zu traurigen An-
lässen gefragt sein“,
begründen sie ihre
Angebotspalette. Die
NatürlichkeitihrerBrun-
nen beispielsweise spricht
die Menschen an. Es scheint,
als erzählen sie eine Geschichte.
Große Bedeutung messen die
Handwerksmeister dem Dialog
mit den Kunden bei.
„Die Gestaltung fängt schon bei
der Beratung an. Zuerst sehe
ich mir an, wo der Brunnen
später stehen soll. Dann folgt
einEntwurf und einModell wird
gebaut“,erklärtDirkKentnofski.
Der Naturstein wird in soge-
nannten Unmaßtafeln bezogen
und zunächst geschnitten und
geschliffen. „Vom Rohling bis
zumfertigenProduktmüssenalle
Bearbeitungsschritte sorgfältig
geplant werden, denn Stein-
schläge sind endgültig“, lacht
Kentnofski. In derWerkstatt ge-
hören deshalb Hightech wie die
vollautomatische Brückensäge,
Handstichsäge und der Kan-
tenschleifautomat ebenso zur
Ausrüstungwie der traditionelle
Meißel oder Knüpfel.
Skulpturen und Brun-
nenanlagen gehören
ebenfalls zum Reper-
toire der Kentnofskis.
Winfried Kentnofski (r.)
mit Sohn Dirk, der den
Betrieb gemeinsam mit
seinem Bruder Maik spä-
ter weiterführen wird.
Vater Hermann. „Bei ihm habe
ich das Zimmererhandwerk von
der Pike auf gelernt“, erzählt er.
Immer neugierig auf technische
Weiterentwicklungen, führte
Harald Neubauers Weg ihn von
der Lehre über ein Holztechnik-
studium inRosenheim, weiteren
Zwischenstationen in ganz
Deutschland bis in den hohen
Norden Skandinaviens.
Mit seinem Einstieg in den vä-
terlichen Betrieb brachte Harald
Neubauer frischen Wind in die
technische Ausrüstung. Der
Betrieb wurde vor kurzem mit
dem höchsten Qualitätssiegel
der deutschen Bauwirtschaft
ausgezeichnet. „Immer die
Augen offen halten”, lautet
noch heute Neubauers Mot-
to. Mit diesemAnspruch hat
er es weit gebracht: Seine
Holzhäuser sorgen durch
ihre ausgereifte Bauweise
Steckbrief: Holzbau Neubauer GmbH, Dörth
Gegr. 1858 | 20 Mitarbeiter, 3 Meister, 2 Lehrl. | Ingenieurholzbau,
Zimmerei | Tel.: 06747/ 7000 |
für eine erhebliche Senkung des
Energieverbrauchs. „Unserer
wärmebrückenfreien Konstruk-
tionsweise ist es zu verdanken,
dass unsere Häuser wahre
Energiesparwunder sind“, ist
der gebürtige Dörther stolz. Mit
Energiekosten von nur rund 30
Euro proMonat fürHeizung und
Warmwasser können die glück-
lichen Besitzer eines Neubauer
Holzhauses rechnen.
Traditionsgemäßstehtbereitsdie
nächste Generation in den Start-
löchern. Der 19-jährige Daniel
studiert nach seiner Lehre an der
Zimmererakademie in Freiburg
und wird zu gegebener Zeit in
das Familienunternehmen mit
einsteigen. Das Holz liegt ihm
eben auch im Blut.
Harald Neubauer
(M.) und seine Mit-
arbeiter planen das
nächste Holzhaus.
Im 19. Jahrhundert wurde
noch im klassisch rhei-
nischen Fachwerkstil ge-
baut. Stall und Scheune
waren unter einem Dach.
Neben den Grabsteinen haben
sichdieHandwerksmeister beim
Anfertigen von Skulpturen,
Brunnenanlagen und Treppen
aus Granit und Marmor einen
Namen gemacht. Zeitlose Ele-
ganz und individuelles Flair
gehen von ihren Kreationen
aus, die überwiegend private
Kunden in Auftrag geben. „Wir
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