Malermeister im Einsatz für die Lehre – Unternehmerfrauen
Nr. 123
9. August 2008
Wie hilft ein Lehrlingswart?
Lehrlingswarte sind
Mitglieder einer Hand-
werksinnung.
Sie werden von ihrer Mitglie-
derversammlung gewählt und
betreuen die in ihrer Region
beschäftigten Lehrlinge.
Zu den ehrenamtlichen Auf-
gaben eines Lehrlingswarts
zählen die Kontakte zu den
Lehrlingen und Berufsschulen
sowie das Prüfungswesen (Ab-
lauf und Ergebnisse der Zwi-
schen- und Gesellenprüfung).
Außerdem sind die Lehrlings-
Beruf und Ehrenamt
„Wir Maler und Lackierer
verschönern und schüt-
zen. Ich sehe darin eine
doppelte Bedeutung“,
ist Maler- und Lackie
rermeister Horst Christ-
mann aus Heistenbach
bei Diez überzeugt.
Als Lehrlingswart der Maler-
Innung Rhein-Lahn kümmert er
sich deshalb auch darum, dass
dieChemiezwischenLehrherren
und Lehrlingen stimmt. „Ich
stehe beratend und vermittelnd
zur Seite.“ Der 60-Jährige
sagt: „Für triste Farben und
Malermeister Christmann bringt Farbe ins Leben
ner Innung mit. „Ein Ehrenamt
kannmannichtlernen,manmuss
es mit demHerzen ausüben“, ist
er sicher.
In solider Ausbildung sieht der
Handwerksmeister „das Funda-
ment für den Fortbestand des
Handwerks“. Seit Christmann
den Betrieb 1971 von seinem
Vater übernommen hat, bildet
er Lehrlinge aus. Auch Sohn
Philipp, inzwischen selbst Ma-
ler- und Lackierermeister, hat
bei ihm gelernt. Der 27-Jährige
hat sichauchzumRestaurator im
Handwerk qualifiziert und ist im
Familienbetrieb unter anderem
für die Denkmalpflege und Res-
taurierung verantwortlich.
Sanieren und
Farbgestaltung
DieNähe zu Limburgmit seinen
altenFachwerkhäusernbietetein
großes Auftragsfeld für denMa-
lerbetrieb. „Kulturerbe wird oft
mit Füßen getreten. Nicht fach-
gerechtes Sanieren alterGemäu-
er bedeutet deren Ende. Gerade
unserem Berufsstand kommt
dabei eine wichtige Rolle zu“,
betont Philipp Christmann.
Die breite Palette der Arbeiten
umfasst die Altbausanierung,
Fassadengestaltung,
Wärmedämmung so-
wie die Raum- und
Wandgestaltung. Hier
zeichnet sich der Hand-
werksbetriebauchdurch
hochwertige Techniken
wie Glättetechnik, Mar-
morieren,
Dekor- und
Lehmputze
aus. Neben
Vater und
Sohn küm-
mern sich
ein weiterer
Meister, fünf Gesellen und ein
Lehrling um die Auftragsab-
wicklung. Ehefrau IngridChrist-
mann managt das Büro.
I
nfos
Altes bewahren
Restaurator im Handwerk
Das HwK-Zentrum für Restaurierung und Denkmalpflege in
Herrstein bietet die Zusatzqualifizierung zum Restaurator im
Handwerk für Maurer, Maler und Lackierer,Tischler sowie Gold-
und Silberschmiede an. Voraussetzung für die Teilnahme ist der
Meistertitel.
Neben alten Handwerkstechniken stehen auch moderne Techno-
logien und deren Einsatzmöglichkeiten auf dem Lehrplan. Die
staatlich anerkannte Prüfung setzt sich aus einem schriftlichen
Teil und einer Fachdokumentation mit anschließendem Gespräch
zusammen. Am 25. September findet um 18 Uhr in Herrstein eine
kostenlose Infoveranstaltung statt.
... beim HwK-Zentrum für Restaurierung
und Denkmalpflege, Tel.: 06785/ 9731-761
Schwarz-Weiß-Malerei habe
ich kein Verständnis.“ Christ-
mann spricht von so manchem
Schlichtungsgespräch, das er in
über 20 Jahren ehrenamtlicher
Arbeit erfolgreich geführt hat.
Parallel zu seiner Aufgabe als
Lehrlingswartarbeiteterauchim
Gesellenprüfungsausschuss sei-
Lehrling Andreas
Neuser, lernt wie
man Wänden mehr
Pep verleiht.
Horst Christmann (r.)
mit Sohn Philipp (l.)
und dem neuen Lehr-
ling Andreas
.
Für Maler und Lackierer
beginnt am 26. Sept. ein
Teilzeitmeisterkurs in Ko-
blenz, freitags, 16.00 bis
20.15 Uhr, und samstags,
8.00 bis 14.15 Uhr. Der
nächste Vollzeitkurs startet
am 13. Okt. in Koblenz.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
E-Mail:
Meisterkurs
Maler u. Lackierer
Info-Tel.: 0261/ 398-415
warteAnsprechpartnerfüralle,
die einen Ausbildungsplatz
in einem Handwerk suchen.
Gesellenprüfungsausschüsse
nehmendieZwischen-undGe-
sellenprüfung ab. Sie bestehen
aus demPrüfungsvorsitzenden
und mindestens zwei Mit-
gliedern. Im Bezirk der HwK
Koblenz sind190Gesellenprü-
fungsausschüsse aktiv.
Aufgrund der Vielzahl von
Lehrlingen in einem Beruf
existieren manchmal mehrere
Ausschüsse für ein Hand-
werk.
Steckbrief: Horst Christmann, Heistenbach
Gegr.1957 | 3 Meister, 5 Ges., 1 Lehrl. | Denkmal-, Fassaden-
schutz, Sanierung, | Tel. 06432/ 81854 |
Vorgestellt
Starke Frauen im Handwerk
Gründung eines Arbeitskreises
„Unternehmerfrauen im Handwerk”
„Kannst du mal eben ...“ - mehrmals amTag pendeln dieseWorte
imRaumzwischen derWerkstatt desHandwerksmeisters und sei-
ner Ehefrau imBüro. Die Unternehmerfrau imHandwerk betreut
die Kunden, verhandelt mit Lieferanten, schreibt Rechnungen,
führt aber auch Mitarbeiter. Der oftmals schwierige Balanceakt
der Unternehmerfrauen zwischen Familie und Beruf erfordert ein
hohes Maß an Engagement und Energie.
Wichtigste Aufgabe des Bundesverbandes Unternehmerfrauen
im Handwerk (UFH) e.V. ist es, Unternehmerinnen und mit-
arbeitende Ehefrauen im Betrieb als Führungskraft zu stärken,
ihre Aus- und Weiterbildung zu fördern und einen regelmäßigen
Erfahrungsaustausch mit Frauen in ähnlichen Lebenssituationen
zu ermöglichen. Die Handwerkskammer Koblenz und der UFH-
Landesverband Rheinland-Pfalz laden alle Unternehmerfrauen
zu der Informationsveranstaltung „Starke Frauen – starkes Hand-
werk“ am 28. August, 18.30 Uhr, in die Westerwald-Akademie
der HwK Koblenz in Wissen ein. Ziel der Infoveranstaltung ist
die Gründung eines neuen Arbeitskreises für Unternehmerfrauen
im Westerwald.
In Wissen dabei ist auch Ursula Jachnik, UFH-Bundesvorsit-
zende. Das Impulsreferat zum Thema „Soziale Absicherung der
mitarbeitenden Ehefrau im Betrieb“ hält Hugo Keck, Versiche-
rungskaufmann bei der Signal Iduna. Weitere Infos Tel.: 02742/
7911-157, E-Mail:
Bereits am Dienstag, den 12. August, 18.30 Uhr, findet in der
Akademie Handwerk, Friedrich-Ebert-Ring 33, Koblenz eine
Veranstaltung der UFH Koblenz statt. Renate Vosskul referiert
im Rahmen der Seminarreihe „Kommunikative Lösungen für
Probleme im Betrieb“ zum Thema „Schlagfertigkeit“. Weitere
Infos Tel.: 06772/ 6191 Astrid Hermes, Pressesprecherin UFH
Koblenz
Informationen zum Arbeitskreis UFH bei der Handwerkskam-
Ursula
Jachnik, die
UFH-Bun-
desvorsit-
zende, traf
sich beim
Girls’Day
mit jungen
Teilneh-
merinnen.
