Handwerk Special Nr. 123 vom 9. August 2008 - page 14

Nr. 123
9. August 2008
SPS in Wissen
Lebenslanges Lernen erweist sich sowohl für den be-
ruflichen Erfolg wie auch für die Wettbewerbsfähigkeit
eines Unternehmens angesichts des rasanten tech-
nischen Fortschritts als unbedingt erforderlich.
Dem trägt die HwK mit zahlreichen technischen Weiterbildungen
in der Westerwald-Akademie Wissen Rechnung. Fachkräfte aus
den Metall- und Elektrogewerken schult sie in Grund- oder Auf-
baulehrgängen inderAutomatisierungstechnikund imUmgangmit
der SpeicherprogrammierbarenSteuerungen (SPS) SimaticS7. Der
nächsteEinführungskursstartetam11.August,derFolgekursIIam8.
September. – Infos undAnmeldungbei derWesterwald-Akademie,
Tel.:02742/911157,Fax:-967129,E-Mail:westerwald-akademie@
hwk-koblenz.de, Internet:
Lehrgänge in der Westerwald-Akademie
Fleißige „Holzwürmer“
Das Klopfen auf Holz
soll ja bekanntlich Glück
bringen. „Mit Glück allein
ist es nicht getan, um sich
am Markt zu etablieren“,
lacht Lutz Hellmann aus
Hamm/Sieg, Inhaber der
Tischlerei Paul GmbH.
In der „Vielseitigkeit und Kre-
ativität“ sieht er den Erfolg des
traditionsreichen Familienun-
ternehmens. Der fachgeprüfte
Bestatter führt den 1903 ge-
gründeten Betrieb in der vierten
Generation. „Es ist ein stolzes
Gefühl, wenn ein Familienun-
ternehmen sich über einen so
langen Zeitraumbehauptet hat“,
sagt Hellmann.
Vor zehn Jahren hat der 41-
Jährige den Betrieb von seinem
Schwiegervater,Tischlermeister
Friedel Paul, übernommen.
„Mein Großvater hat in einer
ehemaligen Scheune angefan-
gen. 1917 hat er den Betrieb
vergrößert und erste Maschi-
nen, Kreissäge, Abrichthobel,
Dickenhobel, Fräsmaschine
und Bohrmaschine angeschafft.
Damit galt die Schreinerei als
modernste im damaligen Amt
Hamm/Sieg und darüber hinaus.
Viele Schreiner aus der Umge-
bung brachten ihm ihr Holz zum
Schneiden“, erinnert
sich der 73-Jährige.
„Qualitätsarbeit und
Termintreue sind
die beste Werbung.
Das war schon vor
100Jahrenso
und hat
sichbis
heu-
Tischlerei Paul klopft seit 1903 glücklich auf Holz
Maßgefertigtes aus Holz – Qualität durch Qualifizierung
Tischlermeister Friedel Paul (M.) genießt sonnige
Tage am liebsten auf seiner selbstgebauten Holly-
woodschaukel. Klaus-Dieter Frühling (l.) und Lutz
Hellmann (r.) gesellen sich in den Pausen dazu.
te nicht geändert“, so Hellmann.
„Wir bieten dem Kunden die
gesamte Produktpalette des
Tischlerhandwerks. Dabei ist
jeder Auftrag wichtig, vom
Handlauf an der Wand, dem
Einbau von Insektenschutzgit-
tern bis zum Carport und dem
Bau einer Hollywoodschaukel“,
unterstreicht er.
„Es ist heute allerdings stärker
als früher erforderlich, auf ver-
änderte wirtschaftliche Verhält-
nisse flexibel zu reagieren. Aber
cleverer Ideen, technischem
Verständnis und geschickter
Hände bedarf es im Tischler-
handwerk gestern wie heute.“
Und: „Wir setzen nach wie vor
auf mehrere Standbeine.“ So
stellt seit der Firmengründung
das Bestattungsunterneh-
men einen eigenen Ge-
schäftszweig dar. Schwager
Klaus-Die­ter Frühling, Tischler-
meister, leitet den Kunststoffbe-
reich. Bereits seit 1984 werden
im Betrieb Kunststofffenster
produziert.MatthiasAhrle,eben-
falls Tischlermeister, ist Chef
in der Holzabteilung. Ehefrau
Bettina, geborene Paul, managt
das Büro und sorgt in stressigen
Zeiten für einen geregelten Ab-
lauf. Seit Au-
gust ergänzt
einLehrling
das Team.
Steckbrief: Tischlerei Paul GmbH, Hamm/Sieg
Gegr. 1903 | 5 Mitarbeiter, 2 Meister, 1 Lehrl. | Fenster-, Möbel-
tischlerei, Wintergärten | Tel.: 02682/ 4366 |
Johannes Loch,
14-jähriger
Gymnasiast
aus Kobern-
Gondorf, hat
kurz vor Be-
ginn seiner
Ferien
in
der HwK-
Pressestel-
le hinter die
Kulissen
unseres
Magazins
geschaut und
schildert seine
Eindrücke:
Stellen wir uns
einmal die Be-
rufswelt als ein
Hochhausvor,
wo jeder im
Kelleranfan-
gen muss.
Da j e d e r
möglichst
s c h n e l l
hoch hinaus
m ö c h t e ,
würde ich
den Fahrstuhl
emp f e h l e n .
DochjedeStufe,
die man erklim-
men muss, ist mit
Schwierigkeiten
verbunden.
Im Rahmen meines Schulpraktikums durfte ich zum ersten Mal
einen Fuß in dieses Hochhaus setzen. Ich entschied mich für ein
Praktikum bei der Pressestelle der Handwerkskammer. In diesen
neun Tagen lernte ich sehr viel über das Handwerk. Mein neu
erworbenes Wissen reicht von Edelsteingraveuren über Kondi-
toren bis hin zur Meisterprüfung. Egal ob in Idar-Oberstein oder
in Vallendar, überall, wo etwas Besonderes in Sachen Handwerk
in meinen Praktikumstagen stattfand, war ich zur Stelle.
Schon amerstenTag durfte ich die Pressekonferenz der Fleischer-
Innung Ahrweiler miterleben, die ihre neue Ahrtaler Rotwein-
krakauer vorstellte. Sicher der Geheimtipp für jede Diät. Am 4.
Tag des Praktikums war ich dann bei den Meisterprüfungen in
der Rhein-Mosel-Halle dabei. Während 204 Gesellen ihre Mei-
sterprüfungen ablegten, spazierte ich mit einer Kamera durch die
Reihen und fotografierte alles, was mir vor die Linse kam. Vor
den angehenden Meistern besuchte ich Schüler, die bei der HwK
ihren Hauptschulabschluss nachmachten. Sehr beeindruckt war
ich auch, als ich gegen Ende meines Praktikums die Graveurfa-
milie Peuster in Idar-Oberstein kennen lernte, die sogar für den
thailändischen König eine Büste angefertigt hat.
Letztlich kann ich sagen, dass sich dass Praktikum in der Presse-
stelle der HwK Koblenz gelohnt hat. Übrigens kommt man zur
Pressestelle im 1. Stock mit dem Fahrstuhl!
In den letzten Jahren verstärkten sechs Praktikanten von unter-
schiedlichen Schulen der Region das Team der HwK-Presse.
Bewerbungen müssen in schriftlicher Form an das Personalbüro
der HwK erfolgen. Beste Vorbereitung für die interessierten
Praktikanten ist ein intensives Studium der HwK-Internetseiten.
Johannes schaut Graveurmeis-
ter Peuster über die Schulter.
Praktikum
bei Handwerk Special
Für Tischler beginnt am 9.
Oktober ein Vollzeitmeis­
terkurs in Koblenz (mo-fr,
8.00-15.30 Uhr).
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
E-Mail:
Meisterkurs
Tischler
Info-Tel.: 0261/ 398-415
Tischlermeister Klaus-Dieter
Frühling und Lutz Hellmann,
Inhaber der Tischlerei Paul
(r.), arbeiten gemeinsam an
einem neuen Auftrag.
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