Handwerk im Herbst vom 30. Oktober 1999 - page 7

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Rund 12.000 Jugendliche erlernen derzeit
in Handwerksbetrieben im Bereich der
HwK Koblenz in einem von 130 Handwer-
ken ihren Beruf. Damit setzt sich wie in
den Vorjahren der positive Ausbildungs-
trend im nördlichen Rheinland-Pfalz fort.
3.959 Lehrverträge wurden bis zum 31.
August 99 abgeschlossen. Bis zum Jahres-
ende, so die Erfahrungen der HwK, wird
ihre Zahl noch wachsen. Damit sichere das
hiesige Handwerk nicht nur den Jugendli-
chen eine berufliche Zukunft, sondern
sorgt selbst für den fachlichen Nachwuchs.
„Ein anspruchsvoller Beruf, der etwas
mit Berufung zu tun hat“, meint
Jessica Zatryb aus Sinzig, Friseur-
lehrling im ersten Lehrjahr. „Haarfar-
be und Schnitt typgerecht zu gestalten
ist eine Herausforderung an Geschick
und Phantasie“. Friseurmeister Guido
Regnery, erfahrener Ausbilder und
vom Landesverband Rheinland für die
Frisurenmode im Damenfach beauf-
tragter Meister, wählte Jessica aus
einer Vielzahl von BewerberInnen
aus. „Der erste Eindruck beim Bewer-
bungsgespräch ist wichtig. Bewerber-
Innen müssen modisch interessiert
und orientiert, dazu kommunikations-
fähig, höflich und freundlich sein.“
Nehat Aufermann aus Weißenthurm
möchte Glaser werden. Der junge
Mann aus dem Kosovo lebt seit acht
Jahren in Deutschland. „Ich freue mich,
dass es mit dieser Ausbildung geklappt
hat“, sagt Nehat, der seine Aufenthalts-
genehmigung noch halbjährlich erneu-
ern lassen muß. „Wenn ich das Gefühl
habe, der Lehrling hat eine Chance ver-
dient, gebe ich sie ihm“, erklärt Glaser-
meister Josef Anheuser aus Koblenz.
Im übrigen: Das persönliche Kennen-
lernen vor Lehrbeginn, das Arbeitsmo-
ral und Charakter des Bewerbers zeige,
sei ihm wichtiger als das Schulzeugnis.
In der Familie liegt das Mauern bei Igor Meinavievic aus
Vallendar und Eugen Preis aus Koblenz. „Kein monotoner
Beruf, weil jede Baustelle neue Aufgaben stellt“, wissen
beide aus den Erfahrungen von Großvater bzw. Vater. „Um-
steiger“ ist der 33jährige Torsten Fehse, der bereits Einzel-
handelskaufmann gelernt hat („Der Beruf war nicht die
Erfüllung für mich“) und zehn Jahre als Bauwerker gearbei-
tet hat, bevor er sich für eine Maurerlehre entschied. Nor-
bert Segner, Bauingenieur und Geschäftsführer der Firma,
erläutert, dass seit Firmengründung 1925 über 250 Lehrlin-
ge ausgebildet wurden. „Wir bilden jährlich drei Lehrlinge
aus. Ausbildung ist schließlich unser Kapital für morgen.“
„Dieses Mal ziehe ich die Lehre durch“,
sagt Markus Kosalk aus Neuwied. Für den
24jährigen ist es der dritte Versuch als
Lehrling. Aber er weiß auch von diversen
Jobs: „Als Ungelernter geht man bei Ent-
lassungen immer zuerst.“
„Bei Eignung übernehmen wir den Lehr-
ling. Vorurteile gibt es nicht“, so Bäcker-
meister Thore Somnitz aus Neuwied. Er
selbst führt den über 100 Jahre alten Be-
trieb in der vierten Generation.
Daniel Rocker und Andreas Burkowski möchten Kfz-Mechaniker, ihr
Wunschberuf, werden. Beide haben mehrere Bewerbungen geschrieben,
bevor es bei KBM Mercedes in Neuwied klappte. „Hier fühlen wir uns
rundum wohl“. Kfz-Mechanikermeister Horst Stoll arbeitet seit 40 Jahren in
der Firma. „In der Regel werden die Lehrlinge übernommen, weil wir wis-
sen, was sie können. Deshalb schalten wir auch kaum Stellenanzeigen“,
erklärt er. Seit 1930 bildet die Firma in verschiedenen Handwerksberufen
aus, zur Zeit 15 Lehrlinge an vier Standorten.
HwK-Lehrstellenbörse: Mehr als 150 Ausbildungsplätze frei
Die Lehrstellenbörse der HwK Koblenz weist aktuell mehr
als 150 Lehrstellen aus, darunter Ausbildungsplätze für
1999 wie auch bereits für das kommende Ausbildungsjahr.
Die Lehrstellenbörse wird in engem Kontakt mit den Be-
(
Handwerkskammer Koblenz
, Friedrich-Ebert-Ring 33,
56068 Koblenz; Empfänger angeben) abgefragt werden.
Der Lehrstel-
len-Tip:
Durch Dop-
pelbewerbungen
bleiben einige
Lehrstellen
frei. Also:
Nachfragen!
Geselle Matthias Gräf ist Vize-Weltmeister der Dachdecker
Erst gewann er den Landesentscheid im Praktischen Lei-
stungswettbewerb (PLW), dann wurde er zweiter Bundes-
sieger, nun ist er Vizeweltmeister: Dachdeckergeselle Mat-
thias Gräf aus Wiebelsheim im Hunsrück.
PLW ´99: alle
Sieger in
HANDWERK
SPECIAL 72.
HwK-Kombimaßnahme macht 350 Jugendliche fit für die Zukunft
Seit 1. Oktober bereiten sich 350 Jugendliche in den Berufsbil-
dungszentren der HwK Koblenz in einer Kombimaßnahme auf
ihren Start in Ausbildung und Beruf vor. Die berufsvorbereiten-
de Maßnahme veranstaltet die Pädagogische Anlaufstelle der
HwK in Zusammenarbeit und Förderung mit dem Arbeitsamt
seit 1996 . Sie läuft parallel zu weiteren erfolgreichen Ein-
gliederungslehrgängen, die die HwK Koblenz auch in ihren
Berufsbildungszentren Bad Kreuznach und Rheinbrohl anbietet.
Infos zu allen
berufsvorbereitenden Maßnahmen
der
Pädagogi-
schen Anlaufstelle
: Tel.: 0261/398-324, Fax: -989
1,2,3,4,5,6 8,9,10,11,12,13,14
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