Ausbildung im Handwerk / Handwerk hilft Flüchtlingen
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Nr. 192
12. September 2015
www.handwerk-special.deGlas erfordert viel Geschick
Furkan Yalcinkaya
aus Bendorf möchte
Glasveredler in der
Fachrichtung Kanten-
und Flächenveredlung
werden. Der 15-jährige
Türke lernt sein Hand-
werk im Unternehmen
von Robert Opavsky in
Vallendar.
Der Glasveredler führt den 1951
von seinem Opa Albert gegrün-
deten Betrieb in der dritten
Generation. Neben Meisterin
Birgit Marquardt gehören vier
weitere Mitarbeiter zum Team.
„Während eines Schulprakti-
kums habe ich denBeruf kennen
gelernt. DieArbeit hatmir gefal-
len. Nach der Schule habe ich
mich beworben und einweiteres
Praktikum im Betrieb gemacht.
DasHandwerkistabwechslungs-
reich und ich bin sicher, dass ich
eine gute Berufswahl getroffen
habe“, so Furkan.
Furkan Yalcibkaya hat eine ungewöhnliche Lehre gewählt
SeitRobertOpavskydenBetrieb
vor drei Jahrenübernommenhat,
ist Furkander ersteLehrling. „Er
hat mit seinem handwerklichen
Geschick überzeugt und viel
Interesse gezeigt.Das zählt“, be-
tont der Inhaber. Ebensowichtig
sind ihmWerte wie Höflichkeit,
EhrlichkeitundFleiß.„Wirmon-
tierenbeimKundenunsere pass-
genau gefertigten Glasduschen,
Möbel oder Spiegel. Da kommt
es neben sauberer Arbeit auf
das Auftreten an. Jeder Einzelne
steht für das gesamte Team“, so
der 38-Jährige.
Beruf mit zwei Fachrichtungen
Der Beruf des Glasver-
edlers unterteilt sich
in die Fachrichtungen
Glasmalerei und
Kunstverglasung, Kan-
ten- und Flächenver-
edelung sowie Schliff
und Gravur.
Zu den Aufgaben gehört
die Veredelung und Verzie-
rung von Glasoberflächen.
Hierfür sind sowohl krea-
tive als auch handwerkliche
Fähigkeiten gefragt. Neben
zeichnerischer Begabung und
Sinn für Farben und Formen
kommt es außerdem auf Sorg-
faltundFingerfertigkeitan.Die
Lehre dauert drei Jahre.
Infos bei der Ausbildungs-
beratung der Handwerks-
kammer (HwK) Koblenz,
Tel. 0261/ 398-333, aubira@
hwk-koblenz.deArbeit im Team (von links): Meisterin Birgit Mar-
quardt, Robert Opavsky und Furkan Yalcinkaya.
Gesund und fit im Betrieb
Auch Handwerksbe-
triebe stellen sich
zunehmend die Frage,
wie sie ihre Mitarbeiter
gesund und leistungs-
fähig erhalten können.
Die HwK Koblenz un-
terstützt sie dabei.
In der Vortragsveranstaltung
„Gesundheitsförderung im
Handwerk“ am Dienstag, 13.
Oktober,um17.30UhrimZent-
rumfürErnährungundGesund-
heit (ZEG) der Handwerksam-
mer Koblenz, wird aufgezeigt,
wie Gesundheitsförderung in
kleinen und mittelständischen
Unternehmen aussehen kann
undwelcherNutzensichdaraus
ergibt.
Die Veranstaltung informiert
auch über den neuen, achtmo-
natigen Lehrgang, der am 18.
Februar 2016 beginnt.
Informationen und Anmel-
dung: Sieglinde Straeten,
0261/398-321, Fax: -990 oder
per Mail: Sieglinde.Straeten
@hwk-koblenz.de .Hilfe, die ankommt: HwK berät Flüchtlinge
Zweimal wöchentlich,
dienstags und donners-
tags, bieten die „Flücht-
lings-Netzwerker“ der
Handwerkskammer (HwK)
Koblenz am Wallershei-
mer Kreisel in Koblenz
Beratungen für Flücht-
linge an. Mit dem Info-Mo-
bil fahren sie direkt vor
Ort ins Flüchtlingslager.
DieMitarbeiter der HwKKob-
lenz informieren über Mög-
lichkeiten der Ausbildung,
Beschäftigung, Bleiberecht
und weitere praxisrelevante
Themen. Mit im Boot sind die
Arbeitsagentur Koblenz-Ma-
yen und die Caritas. Für die
HwK ist die Arbeit der Flücht-
lings-Netzwerker Herzenssa-
che. Sie gehört zur Willkom-
menskultur des Handwerks. In
das Projekt „Flüchtlings-Netz-
werker“ fließen umfangreiche
Erfahrungen aus unterschied-
lichen Projekten – so „Hand-
werk integriert Migranten“
– ein. Es wird gemeinsam mit
der Landesregierung und der
Agentur für Arbeit realisiert.
Das Angebot der HwK ist
Teil ihres Gesamtpakets, den
Flüchtlingen ihre Integration in
denArbeits- undAusbildungs-
markt zu erleichtern.
Infos zur Arbeit der Flücht-
lings-Netzwerker der HwK
Koblenz: Tel. 0261/ 398-351,
aubira@hwk-koblenz.deSpitzenausbildung
Ein Bauunterneh-
men möchte seine
Außendarstellung
für den Schwerpunkt
Beton- und Pflaster-
steinarbeiten optimie-
ren und wendet sich
damit an einen Profi,
der ein ganzheitliches
Gestaltungs-Paket er-
stellen soll … von der
Überarbeitung des Lo-
gos über den Entwurf
neuer Visitenkarten bis
hin zum neuen Unter-
nehmenskatalog.
So in etwa lautete dieAufgaben-
stellung der Abschlussarbeit für
AdrianaFrey, 19-jährigeAuszu-
bildende als Mediengestalterin
„Digital & Print“ bei der Hand-
werkskammer (HwK) Koblenz.
„Ein Fall, der sich an der Praxis
orientiert und so im Alltag
ganz normal ist“, beschreibt
Diplom-Designer Christoph
Krause, Leiter des Zentrums
für Gestaltung, Fertigung und
Kommunikation der HwK als
Ausbilder. Adriana entwickelte
einen Lösungsansatz und setzte
diesen dann kreativ und hand-
werklich hochwertig um.
Adriana Frey absolviert Lehre als Mediengestalterin bei der HwK
Die Abschlussarbeit wurde im
praktischen Teil mit der Note 1
bewertet. Adriana wird nun im
Leistungswettbewerb antreten
und sich mit den Besten ihres
Faches messen. Als besondere
Herausforderung, die es im
Rahmen der Abschlussarbeit zu
lösen galt, nennt sie die Einbin-
dungauthentischerWerkstoffein
ihre Arbeit, so beim Cover ihres
Katalogs. „Das verwandteMate-
rial wird normalerweise für die
Schalung von Beton verwendet.
Dadurch kann der Kunden nicht
nur sein Endprodukt auf Papier
sehen, sondern auch fühlen.“
Eine kreative Idee, die sehr gut
bei den Prüfern ankam, zudem
für eine enge Bindung zum
Handwerk steht.
Die Ausbildung bei der HwK
wird sie in guter Erinnerung
behalten, „denn nicht nur fach-
lich habe ich hier viel gelernt,
sondern war von Anfang an Teil
eines engagiertenTeams, indem
ich gerne mitgearbeitet habe.“
Für die Zukunft wünscht die
HwK „ihrer“ Auszubildenden
alles Gute und zunächst viel Er-
folgbeimLeistungswettbewerb!
Adriana Frey mit ihren Arbeitsproben.
Mit dem Info-Mobil berät die HwK im Koblenzer
Flüchtlingslager wöchentlich zweimal direkt vor Ort.