Junge Handwerker: Berufe mit Perspektive
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Nr. 192
12. September 2015
www.handwerk-special.deIch lerne ein Handwerk weil...
Nachgefragt: Lehrlinge zu ihren Motiven und Zukunftsplänen
Über 8.600 Jugendliche
lernen im Bezirk der
Handwerkskammer (HwK)
Koblenz ein Handwerk.
2014 wurden über 3.200
neue Lehrverträge ab-
geschlossen und in die
Lehrlingsrolle der HwK
eingetragen. Bis Ende
August 2015 waren 2.900
neue Lehrlinge im Hand-
werk registriert.
Das Handwerk braucht quali-
fizierte Fachkräfte. Darin liegt
dieChance für die Jugendlichen.
EinequalifizierteAusbildung im
Handwerk und die vielseitigen
Weiterbildungs- und Aufstiegs-
möglichkeiten bedeuten auch
sichere Arbeitsplätze.
Handwerk heißt Arbeit auf
hohem technischem Niveau.
GefragtsindaberauchMenschen
mit Kreativität und Fantasie.
Wir haben elf Handwerkslehr-
linge, die im Bauzentrum der
HwK Koblenz überbetriebliche
Lehrgänge besuchen, getroffen.
Offen und selbstbewusst haben
sie uns erzählt, warum sie sich
für eine Lehre im Handwerk
entschieden haben. Sie stehen
erstamAnfangihrerAusbildung,
sind aber fest entschlossen, mit
einem Handwerksberuf ihr Le-
ben zu gestalten. Stolz klingt aus
ihren Worten.
Sie lernen ein Handwerk weil...
… es mich sehr reizt etwas selbst zu
gestalten und später ein Ergebnis zu
sehenvondem,was ich täglichgeleistet
habe. Mein Bruder arbeitet auch im
Straßenbau und hat mich mit seiner
Begeisterung angesteckt.
Doch bin ich eher breit aufgestellt: Ne-
ben dem soliden Handwerk besitze ich
eine starke, soziale Ader und strebe ein
möglichesStudiuminSozialpädagogik
an. Mein zukünftiger Wunsch ist es,
die Möglichkeit zu haben, mein hand-
werkliches Talent mit dem sozialen
Aspekt zu verknüpfen.
... Straßenbau mich schon immer interessiert
hat. Mein Vater arbeitet im Tiefbau und hat
mich dazu angeregt, ein Schülerpraktikum im
BauzentrumderHwKzuabsolvieren.Ichwurde
nicht enttäuscht. Nun habe ich neue Ziele und
strebeinZukunftan,meinenMeisteroderPolier
zumachen. Die körperlicheArbeit ergänzt sich
gut zu dem Fitnesstraining in meiner Freizeit.
… ich von klein auf mit der handwerklichen Arbeit
in meiner Familie groß geworden bin. Mein Vater
ist selbstständig und arbeitet als Subunternehmer im
Baubereich. Er hat mir immer Spaß am Handwerk
vermittelt und das ist bis heute so geblieben. Später
möchte ich den Betrieb meines Vaters übernehmen
und wenn alles gut läuft, meinen Meister machen.
Zielstrebigkeit ist dabei sehr wichtig.
… der Beruf Zimmerer für mich Tradition hat.
Dafür nehme ichzurAusbildungauchgerneden
weiten Weg von Hessen nach Rheinland-Pfalz
auf mich. Ich möchte nach meiner Ausbildung
auf Wanderschaft gehen .Egal, ob ich anschlie-
ßend meinen Meister mache oder doch noch
studiere, mir stehen alle Türen offen.
… ich von Anfang an mit Holz arbeiten wollte. Ich
habemichüberHausbauundFachwerk informiert und
meine Praktika, unter anderem in meinem jetzigen
Ausbildungsbetrieb, haben mich darin bestätigt. Mit
meinem Beruf verbinde ich nicht nur Tradition und
meinen Wunsch, auf die Walz zu gehen, sondern
auch viel Stolz.
Stuckateur Patrick Hoff-
mann, Ausbildungsbetrieb
Franken GmbH in Bendorf.
… ich lange nicht wusste, was
ich werden möchte – wie viele
Jugendliche inder heutigenZeit.
Zweimal musste ich leider fest-
stellen, dass es nicht passte, doch
alle gutenDinge sind ja bekannt-
lich drei. Jetzt mache ich meine
Ausbildung zumStuckateur und
weiß, dass es das Richtige für
mich ist. Früher habe ich schon
beiRenovierungsarbeitenmitge-
holfen und durch ein Praktikum
bei meinemAusbildungsbetrieb
den letztendlichen Entschluss
gefasst. Bei der Franken GmbH
arbeiten zwei Landessieger
im Leistungswettbewerb des
Deutschen Handwerks. Das hat
mich noch mehr motiviert, den
Beruf speziell in diesemAusbil-
dungsbetrieb zu erlernen. Nach
der Fachoberschule möchte ich
meinen Meister machen.
Straßenbauer Karsten Schell,
Ausbildungsbetrieb G. Koch
GmbH & Co. KG in Westerburg.
Straßenbauer Marco Schwabe,
Ausbildungsbetrieb Strabag AG
in Lahnstein.
Straßenbauer Dominik Mimzeck,
Ausbildungsbetrieb Albert Fuß
GmbH in Kleinmaischeid.
Zimmerer Marvin Späth, Ausbil-
dungsbetrieb Mohr Holzbau GmbH
in Rennerod.
Zimmerer Tim Klein, Ausbildungsbetrieb
Life-Holzbau GmbH & Co. KG in
Kastellaun.