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Auf Umwegen zum Handwerksunternehmer
18
9. April 2016
www.handwerk-special.deZurück zum Handwerk
Wer will fleißige Handwer-
ker sehn, der muss in die
Kindertagesstätte nach
Waldesch oder in die
Tischlerei Specht gehen.
Hier werkeln die Kinder
der Wackelzahngruppen
fleißig an einer alten
Kindereckbank. Schon
im Kindergarten mit der
Nachwuchswerbung für
das Handwerk zu be-
ginnen, ist nur eine von
vielen Ideen, die Tischler
Mario Specht umsetzt.
Der 41-Jährige ist seit über
einem Jahr Geschäftsführer der
Tischlerei. „Als ich die Kids mit
meinemLogo auf ihren T-Shirts
auf demFußballplatzbolzen sah,
wurde mir warm ums Herz“,
freut er sich.
Ungewöhnlicher
Lebenslauf
Er hat den1933von seinemOpa,
TischlermeisterWilhelmSpecht,
gegründeten Handwerksbetrieb
von seinem Vater Walter über-
nommen. Bei ihm ist er auch
in die Lehre gegangen. Danach
arbeitete er ein Jahr als Geselle,
bevor andere Pläne seinen wei-
teren beruflichen Werdegang
bestimmten. Er schloss ein
Schauspielstudium erfolgreich
ab, spielte an mehreren Bühnen
und arbeitete neun Jahre alsMo-
derator und Redakteur für einen
regionalen Fernsehsender. „An
Tischlergeselle übernimmt elterlichen Betrieb in Waldesch
meinem40. Geburtstag habe ich
einenCut gemacht und eine neue
Herausforderung angenommen.
Eigentlich habe ich mich auf
meine handwerklichenWurzeln
besonnen und so gleichzeitig
verhindert, dass inunsererTisch-
lerei aus Altersgründen langsam
dasLicht ausgeht“, reflektiert er.
Der Vater arbeitet
weiter im Betrieb
Mario Specht erzählt, dass sein
Vater als Meister immer noch
täglich an der Hobelbank in der
Werkstatt steht, die Neuausrich-
tung der inzwischen in die Jahre
gekommenen Tischlerei seine
Sache aber nicht ist. „Hier setze
ich an undmöchte die Tischlerei
Specht zu neuer, alter Bekannt-
heit zurückführen“, betontMario
Specht.
Mario Specht nutzt dabei auch
sein Netzwerk, um Kundenauf-
träge zu akquirieren. So hat sein
Team deutschlandweit 11 Bou-
tiquen einer großen Modekette
ausgestattet. „Der Ladenbau
ist eine besondere Stärke von
uns, wir gehen aber auch zum
Kunden, wenn sein Rollladen
nur noch am seidenen Faden
hängt under uns umHilfebittet“,
sagt er.
Zur Leistungspallette des Mei-
sterbetriebes inWaldeschzählen
neben Innenausbau und der An-
fertigung individuell gefertigter
Möbel natürlikchauchHaus-und
Zimmertüren sowie Holzfenster
„made in Germany“.
Der Tischler möchte seine
Werkstatt auch für besondere
Begegnungen öffnen. Aktuell
findet ein Kindergeburtstag bei
Specht statt. Die „Kunden von
Morgen“ werden dann auch ei-
nenHalter fürBuntstifteausHolz
anfertigen. Im Herbst sind The-
ateraufführungen und weitere
kulturelle Veranstaltungen in
seinen Räumlichkeiten geplant,
derenErlös karitativenZwecken
zugutekommen soll.
Im Netzwerk
Strategien entwickeln
„Das Wichtigste ist natürlich
die Arbeit mit Holz. Die Leute
müssen aber sehen, was wir
leisten können. Deshalb nutze
ich verschieden Strategien, um
Aufmerksamkeit zu erreichen.
Geplant sind auch Koopera-
tionen mit Partnern aus der
Region. Synergien müssen
gebündelt werden“, sagt er. Er
denkt an ausgefallene Möbel,
die er zusammen mit einem
Metallbauer aus Holz und Stahl
kreierenmöchte. „Allesgeht step
by step. EinGenerationswechsel
ist nicht einfach. Die Abläufe
müssen neu organisiert werden
und vieles mehr“, resümiert er.
Seine Persönlichkeit und sein
Gesicht färbendieArbeit undden
Betrieb. Er steht für die Firma.
Dessen ist er sichbewusst.Mario
Spechtmöchte, dass dasKlopfen
des Spechts wieder in größerem
Maße wahrgenommen wird.
Mario Specht will mit frischen Ideen den Nachwuchs fürs Handwerk begeistern.
Tischlerei Specht, Waldesch
Gegr. 1933 | 5 Mitarbeiter | Innenausbau, Ladenbau, Fenster, Türen |
Tel. 02628/ 2309 |
www.specht-tischlerei.deAnzeigen machen automobil
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