Previous Page  21 / 24 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 21 / 24 Next Page
Page Background

Vom Westerwald nach China: Handwerk für die Welt

21

Nr. 199

14. Mai 2016

www.handwerk-special.de

Leidenschaft für Edelstahl

Ein Beiztunnel aus

Höhr-Grenzhausen steht

jetzt in einem Stahlwerk

in China. In ihm werden

alle Oberflächenverunrei-

nigungen von Edelstahlb-

lechen entfernt. Gebaut

wurde er von Metallbauer-

meister Stefan Berendes

und seinem Team.

Der43-Jährigehat seinenBetrieb

im Frühjahr 2014 gegründet

und sich damit den Traum von

der Selbstständigkeit erfüllt. Er

hat sich auf maßgeschneiderte

Sonderanfertigungen aus Edel-

stahl und Stahl im Anlagenbau,

Apparatebau, Behälterbau, Ma-

schinenbau und Rohrleitungs-

bau spezialisiert. An seiner

Seite steht Ehefrau Karina. Die

studierte Betriebswirtin mit

einschlägigen Erfahrungen im

internationalen Management

hat die kaufmännische Leitung

übernommen und ein Vertriebs-

netzwerk aufgebaut.

Aufträge auch aus

der Automobilindustrie

„Den Auftrag für China haben

wir als Zulieferer für einen Kun-

den aus der Industrie ausgeführt.

Bei der Montage waren wir mit

vor Ort. Auch in Thailand sind

wir mit einem Motorenprüf-

stand für einen internationalen

Automobilhersteller präsent“,

so der Handwerksmeister. Er

sagt, dass ihn „solche Anfragen

stolz machen“, weil sie „den

guten Namen, den das junge

Berendes Metalltechnik ist auf Sonderbauteile spezialisiert

Unternehmen in der Branche

genießt“, bestätigen. Zu seinen

wichtigsten Kunden zählen die

Pharma-, Lebensmittel-, Che-

mie-, Kosmetik sowie Automo-

bilindustrie. Von ihm geplante,

gefertigteundmontierteBehälter

für Kühlwasser, Öl und Benzin

haltendieMotorprüfstände in In-

dustrieunternehmenmittlerweile

inDeutschland, China, Brasilien

und Thailand am Laufen.

Stefan Berendes verfügt über

mehr als 20 Jahre Praxiserfah-

rung inderMetall- undBlechver-

arbeitung. Hier knüpfte er auch

Kundenkontakte und gab sein

Wissen alsMeister an denNach-

wuchsweiter. „MeinersterLehr-

ling Christian Ferdinand wurde

auch mein erster Mitarbeiter“,

freut er sich. 2002 hat er sich bei

der Handwerkskammer (HwK)

Koblenz zum Internationalen

Schweißfachmann qualifiziert.

Vom Pipelinebau bis

zur chemischen Industrie

Das Orbitalschweißverfahren

zählt zu den weiteren Schwer-

punkten des Westerwalder Be-

triebes. „Es wird vorzugsweise

imRohrleitungsbauangewendet,

wo unter kontrollierbaren Be-

dingungen gleichbleibend hohe

Nahtqualitäten erzielt werden

müssen. Hauptanwendungsge-

biete sind der Pipelinebau, der

Kesselbau, die Nahrungsmittel-

und die chemische Industrie,

erklärt der Fachmann.

Ehepaar Berendes zieht nach

zwei Jahren Selbstständigkeit

eine positive Bilanz. „Man

muss bodenständig bleiben und

darf nicht zum Wolkentänzer

werden. Enthusiasmus,Herzblut

und Leidenschaft für den Beruf

ist die Basis, um erfolgreich

zu sein“, schätzen sie sein. Für

den Metallbauermeister war die

Spezialisierung ein guter Weg.

„Jedes Bauteil ist ein Unikat.

Wir suchen zusammen mit dem

Kunden die für ihn perfekte Lö-

sung. Knobeln und der Mut zum

Querdenken ist unsere Mission.

Auch unsere Mitarbeiter tragen

diesePhilosophiemit.Dasmacht

uns in der Region auch einzigar-

tig am Markt.“

Das Orbitalschweißverfahren, das vor allem im Rohr-

bau angewendet wird, ist eine Spezialität des Hand-

werksunternehmens Berendes.

Hat eine lange Reise vor sich: Der stabil verpackte Beiztunnel steht bereit für den Transport nach Asien.

Stefan Berendes hat 20 Jahre Praxiserfahrung.

Berendes Metalltechnik, Höhr-Grenzhausen

Gegr. 2014 | 10 Mitarbeiter | Sonderbauteile aus Edelstahl und Stahl

Tel. 02624/ 952 65 78 |

www.berende-metalltechnik.de

Obwohl das Metallbau-

unternehmen erst seit

zwei Jahren besteht,

haben sich die Spezi-

alisten bereits einen

international guten Ruf

erarbeitet.