Handwerk Special Nr. 177 vom 22. Februar 2014 - page 25

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Nr. 177
22. Februar 2014
Grüne loben HwK
Über einen guten und
intensiven Austausch mit
der Handwerkskammer
(HwK) Koblenz freut sich
die Spitze von „Bündnis
90/Die Grünen“ im rhein-
land-pfälzischen Landtag
und lobt, dass es gerade
im Bereich der auf Nach-
haltigkeit ausgerichteten
Wirtschaft als zentralem
politischen Anliegen viele
Berührungspunkte mit
dem Handwerk gibt.
„Handwerk ist auf Grund sei-
ner großen wirtschaftlichen
Bedeutung für unser Land ein
wichtiger Impulsgeber wie auch
Ansprechpartner für die rot-grü-
ne Landesregierung“, heißt es in
einem Schreiben an die HwK
Koblenz.
„Unser Dialog mit allen demo-
kratischlegitimiertenParteienist
intensivundkonstruktiv“, bestä-
tigen Präsident Werner Wittlich
und Hauptgeschäftsführer Ale-
xander Baden. Dabei spielen
wenigerNamenoderFarbeneine
Rolle, „sondern Inhalte der poli-
tischenArbeit undAnsätze einer
gemeinsamen Stärkung unseres
Enger und intensiver Dialog zwischen Handwerk und Politik
Wirtschaftsbereiches“. Mit der
rot-grünen Landesregierung, so
Wittlich und Baden, stehe man
in engem Kontakt, „das grüne
Wirtschaftsressort spielt dabei
natürlich eine wichtige Rolle.“
DorthatmanlängstdieWertedes
Handwerks zu schätzen gelernt
und stellt das auch nach außen
deutlich dar. „Wir werden die
Handwerkskammer unterstüt-
zen, die hohen Standards der
überbetrieblichen Ausbildung
auchkünftigaufrechtzuerhalten,
denndieFachkräftesicherung ist
eine zentrale Herausforderung
der Wirtschaft.“ Dabei, so die
Spitze der Grünen, habe man
mit dem Antrag „Perspekti-
ven des Handwerks in Rhein-
land-Pfalz: Wirtschaft stärken,
Fachkräfte sichern, Energie-
wende gestalten“ und auch den
Entschließungsanträgen zum
Doppelhaushalt 2014/2015 ein
deutliches Zeichen für das An-
liegen der Nachwuchssicherung
im Handwerk gesetzt.
Auch auf Bundesebene, so
die HwK-Spitze, spielt der
wirtschaftspolitische Dialog
Aktion „140g Spaß“
Bäcker- und Fleischerinnungen stellen Fleischwurstbrötchen vor
dann berichtet, wie er aufgrund
von „Konzentrationsschwäche“
mehrere Fleischwurstbrötchen
beim Fotoshooting verputzen
musste, bis schließlich das
richtige Motiv im Kasten war
und bei kritischer Nachfrage
eingesteht, dass so etwas einem
Profi normalerweise nicht pas-
sieren darf, hier aber besonders
widrige Umstände (Appetit und
fleischliche Versuchung einge-
packt in frische Backware ...)
vorlagen, wird die Präsentation
von 140 Gramm Spaß auch zur
Belastung der Lachmuskeln.
Fleischwurst stand bei seinen
Büttenreden schon immer im
Mittelpunkt, erklärtKrämer sein
Motiv, die Aktion „vorbehaltlos
zu unterstützen“. Und außerdem
habe er dank dieser Kost im
vergangenen Jahr einige Kilo
abgespeckt.
Mit einem Augenzwinkern
folgten die Obermeister Heinz
Spaß in Gramm abgewo-
gen – da scheinen 140
eher von untergewichtiger
„Fröhlichkeit light“. Nicht
aber, wenn die Bäcker
und Fleischer aus dem
Rhein-Lahn-Kreis zusam-
men mit Spaßkanone Karl
Krämer ihre neueste ku-
linarische Frohnatur vor-
stellen: Das Fleischwurst-
brötchen, 140 Gramm
(und mehr) schwer und
dennoch eine leichte und
gesunde Kost.
Wenn sich das Bäcker- und
Fleischerhandwerk gemeinsam
entschließt, über eine Aktion
handwerkliche Spitzenleistung
und gemeinsame Außendar-
stellung zu vermitteln, spricht
das für Kreativität und Zusam-
menhalt der Handwerker. Steigt
zusätzlich als Werbefigur ein
Entertainer und Alleinunterhal-
ter mit ein, macht das noch mehr
Appetit. Wenn Karl Krämer
Wirtschaftsministerin Eveline Lemke ist ein direkter
Austausch mit dem Handwerk wichtig – hier in den
HwK-Ausbildungswerkstätten.
zwischenHandwerkundGrünen
eine wichtige Rolle. „Es wäre
vor einigen Jahren sicherlich
nur schwer vorstellbar gewesen,
dass wir aus diesem Bereich
Unterstützung für die Stärkung
des historisch gewachsenen
Meisterbriefeserhalten“,nennen
Wittlich und Baden Entwick-
lungen eines intensiven Austau-
sches zwischen Handwerk und
Politikgrünen, der sich jüngst
in einem Bundesrats-Beschluss
niederschlug.
Mit Unterstützung der Grünen
wurde in einer „Bewertung der
nationalen Reglementierungen
der Berufszugänge“ die Rolle
des deutschen Meisterbriefes
herausgehoben. „Regulierungen
über den Berufszugang liegen
in ihrer Kompetenz bei den
Mitgliedsstaaten“, stellte der
Bundesrat nationales Recht in
der Entscheidungshoheit an die
erste Stelle – und damit über
EU-Kompetenzen. Dabei dürfe
die „gegenseitige Evaluierung
nicht zum Basar für Qualifi-
kationen und Bildungssysteme
werden“, stellte Berlin klar und
beschreibt eine Kettenreaktion,
die man hinter der Schwächung
des Meisterbriefes sieht: Die
handwerklicheAusbildungwür-
desichverringern,dasehrenamt-
liche Engagement im Rahmen
der Dualen Ausbildung zurück-
gehen. In der Folge müssten
140 Gramm, die
Spaß machen
und schmecken:
Fleischwurstbröt-
chen der Bäcker
und Fleischer im
Rhein-Lahn-Kreis.
sondere Fleischwurstbrötchen.
Nach traditioneller Art wird die
Fleischwurst geräuchert, das
Ausgangsmaterial ausschließ-
lich von Bauern oder Händlern
aus der Region bezogen. Der
Fettanteil der Fleischwurst liegt
unter 20 Prozent – und damit
weit unter den gesetzlichen
Höchstgrenzen.
An 22 Verkaufsstellen der In-
nungsbetriebewerden die „140g
Spaß“ nun angeboten, Laufzeit
mindestens ein Jahr. Und auch
beim Preis wird sich ein breites
Grinseneinstellen: Zuzwei Euro
geht die handwerkliche Spitzen-
leistung über dieTheke, „mit der
unsere Kunden nicht nur sich
selbstglücklichmachen,sondern
auchdasregionaleHandwerkun-
terstützen“, wie dieObermeister
und Geschäftsführer Alexander
Zeitler (Kreishandwerkerschaft
Mittelrhein) betonen.
dies staatliche Bildungssysteme
auffangen – und finanzieren.
Das kann mit Blick auf Kosten
und Qualität nicht im Interesse
des Bundes und der öffentlichen
Hand liegen.
Auch die Frage, ob der Abbau
von Berufszugangsregeln zu
mehr Wachstum und Beschäf-
tigung führe, wird durch den
Bundesrat und damit durch die
Vertreter der Grünen eindeutig
beantwortet: Es liegen längst
zahlreiche Beispiele aus der
Praxis vor, die belegen, dass sich
diese Erwartung nicht erfülle.
Die positive Wirtschafts- und
Beschäftigungslage sowie die
geringe Arbeitslosigkeit von
Jugendlichen in Deutschland
sind auf das deutsche markt-
konforme Regelungssystem
zurückzuführen.
„Botschaften, die wir gerne
hören“, so Wittlich und Baden.
„Doch wie heißt es: Klappern
gehört zumHandwerk!Wir ken-
nen die Werte, die sich mit dem
handwerklichen Ausbildungs-
und Qualifizierungssystem ver-
bindenundhaben sie ausdauernd
und mit dem nötigen Durch-
setzungsvermögen vermittelt.“
Ein Dialog, der offensichtlich
auf Bundes- und Landesebene
erfolgreich verläuft „und den
wir weiterhin im Sinne des
Handwerks gestalten werden“.
Kugel (Bäcker) und Wilfried
Wagner (Fleischer) denAusfüh-
rungen von Karl Krämer, erläu-
terten schließlich den fachlichen
Hintergrund ganz seriös.
Nach drei Aktionen, die beide
Innungen in der Vergangenheit
bereits erfolgreich zusammen
durchgeführt hatten, stand auch
zum Jahresauftakt 2014 die
Frage im Raum, wie man sich
gegenseitig unterstützen kann
und mit einem neuen Produkt
nicht nur Nachfrage erzeugt,
sondern auch das Image des
Handwerks fördert.
Ein Grundnahrungsmittel sollte
es sein, das für Heimatverbun-
denheit steht und über ein „sehr
gutes Produkt auch für Wan-
derer, Radfahrer und Touristen
unserer Region interessant ist
als einfache, aber schmackhafte
Zwischenmahlzeit“. Gemein-
sam nachgedacht und dann
umgesetzt, entstand dieses be-
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