Handwerk Special Nr. 150 vom 18. Juni 2011 - page 12-13

Die beschauliche Gemeinde Dickenschied zierte die
118. Ausgabe der Handwerk Special (HS). Doch
Dickenschied ist nicht einfach nur eine kleines Dorf
im Hunsrück, sondern beherbergte 25 Handwerks-
betriebe bei einer Einwohnerzahl von rund 800
Menschen. Anlässlich der sechsten Dickenschieder
„Handwerks- und Gewerbeschau“, die weit mehr
als 1.000 Besucher aus dem Umkreis anlockte, rief
Handwerk Special die gesamte Handwerkerschaft
Dickenschieds zu einem gemeinsamen Gruppenbild
zusammen.
Außerdem sprach HS mit sechs Lehrlingen, die über
ihren Einstieg ins praktische Berufsleben berichte-
ten. Allein 2.435 junge Leute entschieden sich im
Juli 2007 für eine Lehre im Handwerk, ein Anstieg
von 14 Prozent im Vergleich zum Jahr davor.
HandwerkSpecial
118–01.09.2007
Zugegeben, sich die Haare verlängern oder
verdichten zu lassen, ist keine Sache, die man
mal eben sonebenbei erledigenkann. Das gilt für den
Kunden ebenso wie für den Friseur. Wer es aber erwägt,
findet in der Booser Friseurmeisterin Andrea Jax-Nohner
d i e Fachfrau. „Schauen Sie doch einfach mal bei uns
vorbei“,wirbt die 40-Jährige.Vielleicht lassen sichWanderung
und Wellnessberatung bei ihr im Friseursalon verbinden.
„Das Ultraschallverfahren ist zurzeit die schonendste Methode,
um Haare zu verlängern. Die Zusammenführung von Echt- und
FremdhaarerfolgthierdurcheineKeratinverbindung“,erklärtsie.Die
Molekülveränderung ander zusammengeführtenVerbindungsstelle
macht den Einsatz von Chemie und Hitzezufuhr überflüssig. Die
Vorteile der Methode liegen für die Friseurmeisterin in der flachen
Verbindung, die für die entsprechendePersonkaumfühlbar ist.Des
Weiteren ist durch diese sanfte Methode keine Beschädigung der
vorhandenen Haare festzustellen. Andrea Jax-Nohner bietet im
gepflegten Ambiente ihres Booser Salons die gesamte Stylingpalette einschließlich Nagelstudio.
Um in Sachen Mode, Technik und Make-up immer auf dem Laufenden zu sein, sind regel-
mäßige Schulungen für
die Meisterin und
ihre Mitarbeiter
Pflicht.
„Die von Autogas-Fahrzeugen ver-
ursachten Abgaswerte gehören zu den
niedrigsten, die zurzeit in Verbrennungsmotoren
realisiertwerdenkönnen“,sprichtKfz-Technikermeis­
ter Viktor Jegel den Schwerpunkt seiner Kfz-Arbeiten an.
Der 43-jährige Handwerksmeister ist Spezialist für Autoga-
sumrüstungund führtReparaturleistungenanallenAutomarken
und -typen durch. Seit 1991 lebt der aus Kasachstan stammende
Jegel mit seiner Familie in Deutschland. Seit 2003 führt er in
Boos seine Werkstatt. „Es ist notwendig, die vom Straßenver-
kehr verursachten Umweltbelastungen zu reduzieren“, betont
er. „Unsere wunderbare Gegend soll es bleiben.“
„Damit die Vorteile von Autogas genutzt werden können,
ist eine Umrüstung des mit einem Ottomotor ausgestatteten
Fahrzeugs notwendig. Bei der Umrüstung wird die Gasanlage
bestehendauseinemTank,einigenLeitungen,einemVerdampfer
sowie einer elektronisch geregelten Einspritzung mit eigenem
Steuergerät eingebaut“, so der Fachmann. „Der Anschluss zur
Betankung wird an einer unauffälligen Stelle zum Beispiel
an der Heckschürze installiert“, ergänzt er. Er sieht Autogas
als Antriebs-Alternative für Autofahrer, die wirtschaftliche, ökologische und praktische Vorteile
nutzen wollen. Vor allem aber mit Blick auf die Umwelt! Auch mit Blick auf den Traumpfad
„Booser Doppelmaar“.
Handwerk am Wegesrand des Traumpfads „Doppelmaartour“
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18. Juni 2011
AusflugtippvomHandwerk:WunderschöneEiffellandschaft erleben
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18. Juni 2011
Handwerk am Traumpfad Doppelmaartour
Der Eifelturm steht in ... Boos in der Eifel: Auf Wandertour mit dem regionalen Handwerk
Steckbrief: Jegel Autoservice, Boos
Gegr. 2003 | 3 Mitarbeiter (1 Meister, 1 Lehrling) | Autogasumrüs­
tung, Reparaturservice | Tel.: 02656/ 951407 | Fax: -951024
denAufstiegüber 125Stufen auf
sichnimmt,hatvonderPlattform
eine tolle Aussicht über die
Eifellandschaft mit ihren erlo-
schenen Vulkankegeln bis zum
Westerwald und Hunsrück.
FüreinenFototerminimSchatten
dieses Eifelturms haben sich in
BoosansässigeHandwerksmeis­
ter getroffen. Nicht alle sind den
Wanderweg schon gegangen,
alle aber leben und arbeiten gern
in Boos, rund fünf Kilometer
südöstlich des Nürburgrings.
„Gut besuchte Pensio­
neninderGegendsindauch
gut für unser Geschäft“, schätzt
BäckermeisterEdgarSchneiderein.
„Wir kennen die Kunden und merken
sofort, wenn ein Tourist unterwegs ist.
Gäste testen gern das örtlicheAngebot. Da
ist es schon wichtig, dass die Region auch
kulinarisch gut vertreten ist. Über ein Lob aus
Kundenmund freuen wir uns immer wieder“,
betont Schneider. Nussbaguette ist derzeit ein
Renner, aber auchTeilchenmit selbst gekochtem
Pudding und sorgfältig belegt, kommen an. Der Bäckermeister verzichtet weitestgehend auf Stabilisatoren,
Emulgatoren und Geschmacksverstärker. „Zutaten sieht man nicht, aber man schmeckt sie“, ist Schneider
überzeugt. Er setzt auf alte überlieferte und bewährte Rezepte, ist aber auch offen für Neues. „Wir vertreten
Handwerk, das für Geschmack, Bekömmlichkeit und Vertrauen steht“, so der 49-Jährige.
Die Bäckerei Schneider wurde bereits vor mehr als 100 Jahren in Boos gegründet. 1992 hat Edgar
Schneider die Bäckerei übernommen und führt sie in der dritten Generation. Inzwischen gibt es auch
ein Fahrzeug, dass an vier Wochentagen 18 Eifeldörfer mit frischen Backwaren beliefert. „Die
Leute kennen die Uhrzeit und erwarten uns schon“, freut sich Schneider über den Zuspruch.
Zwölf Brot-, acht Brötchen- und zahlreiche Kuchensorten hat er immer im Angebot.
Handwerk steht für Vertrauen
Bäckermeister Edgar Schneider versorgt
mit seinem Bäckermobil auch die nahe Um-
gebung mit seinen frischen Backwaren.
Autogas reduziert Umweltbelastung
Gezimmertwurde der EifelturminBoos durchdieHolzbaufirma
Lehmann aus Bad Kreuznach. „Die äußeren drei Hauptrundholz-
stützen sind 100-jährige Douglasienstämme aus dem Booser Gemein-
dewald“, weiß Diplom-Ingenieur Arnim Lehmann. „Bei Douglasienholz
handelt es sich um sehr witterungsbeständiges Holz, sodass auf Holzschutz
gänzlich verzichtet werden konnte“, erklärt der Geschäftsführer. „Der 25 Meter
hohe Turm wurde im Liegen gezimmert und an seinem Standort auf dem 557 m
hohen Schneeberg durch zwei Kranwagen aufgestellt“, erinnert sich Lehmann. Das
war im Dezember 2003.
„Ungewöhnliche Aufträge vergisst man nicht“, so der Geschäftsführer des mittelstän-
dischen Betriebs. Er ist seit 1987 selbstständig. 2005 wurde das Einzelunternehmen in
eine GmbH umgewandelt. „Drei Mitarbeiter haben zwei Monate daran gearbeitet. Am
Turm gibt es keine rechten Winkel, er wird nach oben schlanker, ein herkömmlicher
Abbund ist dadurch nicht möglich“, erklärt der 53-Jährige. „Sämtliche Stahlteile und
Verstrebungen mussten auf den Durchmesser der Stämme angepasst werden. Die
üblicheEinrüstungentfiel.TreppeundGeländerwurdenimLiegeneingebaut.Beim
Aufstellen musste alles passen. Wir hatten keinen Probelauf“, lacht er.
Tagwerk für die 14 Mitarbeiter der Firma sind
unter anderem Aufstockungen in Holzrah-
menbauweise und Flachdachabde-
c
kungen.
Douglasienholz trotzt Wettern
Steckbrief: Holzbau Lehmann, Bad Kreuznach
Gegr. 2005 | 14Mitarb. | Ingenieur-Holzbau, Flachdachabdeckungen,
Holzrahmenbauweise|Tel.0671/779468950|
„Wir sind jeden Tag für unsere Kunden da“, so Fleischer-
meisterin Petra Waldecker. Die 40-Jährige führt den
vor über 100 Jahren in Boos gegründeten Familienbetrieb.
„Unser Lebensmittelhandel wurde 1972 von meinem Vater um
eine hauseigene Metzgerei erweitert. Bereits 1990 kam der Cate-
ringbereich dazu“, erzählt sie. Seit Erwerb desMeisterbriefes 1999 ist
PetraWaldecker die Chefin. ImCatering vonVIP-Events, Betriebs- und
Familienfesten sieht die Fleischermeisterin ein wichtiges Standbein.
Die Verbundenheit mit dem Heimatort Boos und dem Eifelturm hat die
Meisterin mit dem Kreieren einer Turmwurst gezeigt. „Die Mettwurst kann
man aus der Hand essen. Das ist ideal als Wegzehrung für Wanderer“, meint
sie. Die Nähe zum Nürburgring nutzt Petra Waldecker durch ein breites Ca-
teringangebot bei zahlreichenMotorsportveranstaltungen. „Kalte undwarme
Büffets von rustikal bis exklusiv liefern wir nach dem Motto: Uns ist kein
Kunde zu klein und kaum einer zu groß“, lacht sie. Mit ihren Mitarbeitern
kümmert sie sich nicht nur um das leibliche Wohl, sondern vom Geschirr
über die Deko bis hin zum musikalischen Entertainment.
„UnserBeruföffnetvieleMöglichkeitenundGelegenheiten,
sich auf bestimmte Aufgaben zu spezialisieren. Egal,
welche Bereiche einem ammeisten liegen, man muss
mit Engagement, Verantwortungsbewusstsein
und viel Freude bei der Arbeit sein“, so Petra
Waldecker. Eigenschaften, die sie selbst
täglich unter Beweis stellt.
Turmwurst aus Meisterhand
Keine Automarke, die er nicht
wieder zum Laufen bringt: Kfz-
Technikermeister Viktor Jegel.
Steckbrief: Metzgerei P. Waldecker, Boos
Gegr. vor mehr als 100 Jahren | 3 Mitarbeiter (1 Meister) | Party-
service | Tel.: 02656/ 5231 |
Prokurist Ralf Siebrandt (l.) und Ge-
schäftsführer Arnim Lehmann.
Steckbrief: Bäckerei E. Schneider, Boos
Gegr. vormehr als 100 Jahren | 3Mitarb. (1Meister) | Bäckereifachge-
schäft, Backwagen in 18 Eifeldörfern | Tel.: 02656/ 537 | Fax: 952592
Lange Haare mit Ultraschall
Steckbrief: Haarstudio A. Jax-Nohner, Boos
Gegr. 1996 | 4 Mitarb. (1 Meister) | Ultraschall Haarverlängerung, -
verdichtung,Nagelstudio | Tel.:02656/950065 |
Friseurmeisterin Andrea Jax-
Nohner lässt Langhaarträume
wahr werden.
Freuen sich auf fleißige Wande-
rer an ihrem Eifelturm: Die vor-
gestellten Booser Handwerker.
Mit ihrem Party-
service ist Petra
Waldecker im-
mer unterwegs,
um die nächste
Feier mit lecke-
ren Fleischspe-
zialitäten zu
versorgen.
„Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so
nah“, heißt es in einer Redensart. In der Tat, ein Eifelturm
steht nicht nur in Paris an der Seine, sondern auch in der 680
Seelengemeinde Boos in der Eifel. Boos ist die westlichste
Gemeinde des Kreises Mayen-Koblenz.
Die Booser Doppelmaartour zählt zu den im Sommer 2010 von
derRhein-Mosel-Eifel-Touristik fertiggestellten „Traumpfaden im
Rhein-Mosel-Eifel-Land“. Die insgesamt 26 Rundwandertouren
erfüllen die Kriterien für Premium-Wege und gehören somit zur
ersten Liga der Wanderwege in Deutschland.
Highlight derKratertourmit Start amWanderparkplatz derVulkan-
parkstation „Booser Doppelmaar“ ist der „Booser Eifelturm“. Wer
Alexander Haubrich ist Zimmerermeis­
ter. Er stammt aus Boos und gehört zu den
Handwerkern, die hier ihre berufliche Wirkungs-
stätte aufgebaut haben. Seit 2001 ist der 35-Jährige
in seinem Heimatort selbstständig. „Früher war Boos
in der Hauptsache geprägt von der Landwirtschaft“, so
Haubrich. „Ich komme aus einem solchen Elternhaus. Mein
Berufswunsch ging aber in eine andere Richtung“, betont er.
„Zimmerer ist ein moderner Beruf, der liebenswerte Gewohn-
heiten pflegt“, sagt er und zeigt stolz auf seine Berufskleidung:
Schwarze Cordhose mit ausgestellten Hosenbeinen, schwarze
Cordweste mit auffälligen Knöpfen, weißes Hemd.
Architekten und Privatleute zählen zu seinen Hauptkunden.
„Wir sind Spezialisten für teilweise spektakuläre Holzkons­
truktionen“, weiß er. Häuser in Holzrahmenbauweise,
komplett in seiner Werkhalle vorgefertigt, gehören ebenso zur Angebotspalette des Handwerks-
meisters, wie Vordächer, Carports und Wintergärten „Qualitätsarbeit zu fairem Preis spricht
sich herum. Die beste Werbung ist die von
Mund zu Mund“, so Haubrich. Ein
Lehrlinggehört bereits zu seinem
Team. Ein weiterer stößt
bald dazu.
Schwarze Cordhose und weißes Hemd
Zimmerer­
meister
Alexander
Haubrich
Steckbrief: Zimmerei Haubrich, Boos
Gegr. 2001 | 6 Mitarb. (1 Meister, 1 Lehrling) | Holzrahmenbauwei-
se, Dachstühle, Wintergärten | Tel.: 02656/ 951169 | Fax: 952183
1...,2,3,4,5,6,7,8,9,10,11 14,15,16,17,18,19,20,21,22,23,...24
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