Handwerk Special Nr. 95 vom 17. September 2003 - page 23

7. KOBLENZER KUNSTHANDWERKERMARKT 2003
auf dem SchängelMarkt in der Koblenzer Schlossstrasse – 19. bis 21. September 2003 – Fr+Sa 11–20 Uhr, So 11–19 Uhr
ÜBER 100 KUNSTHANDWERKER AUS DER REGION,
aus Deutschland und ganz Europa mit dem Schwerpunkt Ungarn.
MODERNES UND TRADITIONELLES aus Keramik, Schmuck, Leder, Holz, Stein, Textilem, Metall, Glas
LEBENDE WERKSTÄTTEN
WALKING ACTS
ATTRAKTIONEN FÜR KINDER
LECKERES VON BÄCKERN & FLEISCHERN
... und vieles mehr
Im Gespräch mit HwK-Präsident Karl-Heinz Scherhag
Deutscher Bundestag und Bundesrat werden schon
bald über die von der Bundesregierung gewollte
weitreichende Änderung der Handwerksordnung
entscheiden. HANDWERK SPECIAL sprach mit
HwK-Präsident Karl-Heinz Scherhag über die
aktuelle Diskussion.
Herr Präsident Scherhag,
wie schätzen Sie den aktu-
ellen Stand in der Diskus-
sion um die Novellierung
der Handwerksordnung
ein?
Das Handwerk hat immer be-
tont, dass die Handwerks-
ordnung kontinuierlich und dy-
namisch fortgeschrieben wer-
den muss und sich gleichzeitig
selbst diesemAnspruch gestellt.
Bereits im Frühjahr des Jahres
hatte der Zentralverband des
Deutschen Handwerks ein ei-
genes Konzept vorgelegt, das
vomBundeswirtschaftsministe-
rium - vielleicht auch bewusst -
ignoriert worden ist. Die breite
öffentliche Diskussion über das
Meisterprinzip, die das Hand-
werk in den vergangenen Mo-
naten geführt hat, zeigt partei-
übergreifend Wirkung. In den
konkreten und praktikablen
Vorschlägen, andenendasWirt-
schaftsministerium unseres
Bundeslandes in enger Abstim-
mung mit dem rheinland-pfäl-
zischenHandwerk federführend
terbrief: für lebenslanges Ler-
nen, für Leistungsbereitschaft
und Leistungsvermögen. Der
Meisterbrief ist nicht nur eine
Urkunde, die dieWerkstatt ziert,
sondern Ausweis für den Leis-
tungswillen des Handwerks.
Über diesen persönlichen
Anspruch hinaus fordert
das Handwerk die Beibe-
haltung der Meisterquali-
fikation als Voraussetzung
für die Selbstständigkeit...
„Jetzt erst recht Meister werden!“
mitgearbeitet hat, sehe ichChan-
cen für eine zukunftsorientierte
Fortschreibung der deutschen
Handwerksordnung, in der das
Meisterprinzip in seiner Sub-
stanz gestärkt wird.
Sie sind seit mehr als 40
Jahren als Kfz-Meister
selbstständig. Wofür steht
für Sie persönlich die
Meisterqualifikation?
Ich bin stolz auf meinen Meis-
terbrief, darauf, dass ich mich
1959 der auch schon damals
anspruchsvollen und umfassen-
den Prüfung erfolgreich unter-
zogen habe. Sie war und ist die
Grundlage für den Bestand un-
seres Familienbetriebes, den
inzwischenmein Sohn alsMeis-
ter weiterführt. So wie sich die
Berufsbilder im Kfz- und ande-
renHandwerken beständigwei-
terentwickeln, müssen Meister
ihre einmal im Meisterkurs er-
worbenen Kenntnisse und Fer-
tigkeiten natürlich kontinuier-
lich auffrischen und vertiefen.
Aber genaudafür steht derMeis-
Ja und aus gutem Grund. Wäh-
rend das Meisterprinzip in
Deutschland zerredet wird, uns
gleichzeitig aber viele unserer
europäischen Nachbarn um das
dreistufige Qualifizierungssys-
tem Lehrling – Geselle – Meis-
ter beneiden, sage ich unseren
Junghandwerkern: Jetzt erst
recht Meister werden! Nur wer
in seine eigeneQualifikation in-
vestiert, baut sich damit eine
tragfähige Basis für sein Be-
rufsleben auf. Nur wer fachlich
mehr kann und weiß als seine
Mitbewerber auf dem Arbeits-
markt, wird sich behaupten kön-
nen. Trotz anhaltend hoher Ar-
beitslosigkeit fehlenzunehmend
auch in den kleinen und mittle-
ren Betrieben Fach- und Füh-
rungskräfte.
Und für Unternehmer gilt: Ohne
die fundiertenKenntnisse in be-
triebswirtschaftlichenund recht-
lichen Zusammenhängen, wie
sie die der dritte Teil der Meis-
terprüfung vermittelt, werden
sie sich nicht imMarkt behaup-
ten können. Zahlreiche Studien
haben die langfristige Bestän-
digkeit vonMeisterbetrieben im
Gegensatz zu freien Unterneh-
men ohne vergleichbare Zu-
gangsvoraussetzung nachge-
wiesen. Hinzukommt, dass auch
die Ausbildereignung, die inte-
grativer Bestandteil in derMeis-
terqualifikation ist, zu den Be-
triebsfaktorengehört, die erstens
erlernbar und zweitens für das
Funktionieren einer nachhalti-
gen Wirtschaft unerlässlich sind.
Letztlich geht es deshalb bei der
Diskussion um die Handwerks-
ordnung nicht um liebgewonne-
ne Traditionen des Handwerks,
sondern vielmehr umdie grund-
sätzliche Ausrichtung unserer
Volkswirtschaft. Um die Frage,
ob wir uns auch in Zukunft zu
einer Wirtschaftsordnung be-
kennen, die auf Kompetenz und
Leistungsfähigkeit setzt.
Informationen bei der
Messe am Rhein GmbH
Tel.: 0261/ 398-130
Fax: 0261/ 398-997
E-Mail:
Meister werden – jetzt erst recht!
Im Mittelpunkt der HwK-Stände
steht die „MorgenMeister!“-Kam-
pagne, die Lust auf die Meis-
terqualifikation machen möchte.
Außerdemstellt dieHwKKoblenz
ihr Aus- und Weiterbildungsan-
gebot und ihre Dienstleistungen
in der Beratung vor.
ENTDECKEN
STÖBERN
GÜNSTIG
KAUFEN
HwK-Präsident Karl-Heinz Scherhag nimmt Alltags-
geschäfte in seinem Kfz-Meisterbetrieb wahr.
1...,13,14,15,16,17,18,19,20,21,22 23
Powered by FlippingBook