Handwerk Special Nr. 95 vom 17. September 2003 - page 17

Ausbildung beim Erfinder
Über BaE zur Lehrstelle gefunden
Chancen mit BaE nutzen / PLW der Friseure
17. September2003
Nr. 95
Stichwort:BerufsausbildunginaußerbetrieblichenEinrichtungen
Die BaE wird als Ergän-
zung zur betrieblichen Aus-
bildung gezielt für Jugend-
liche mit/oder Lern- sowie
sozialen und sprachlichen
Defiziten angeboten. Die
jungen Leute beginnen eine
Lehre bei der HwK in ei-
nem von 9 angebotenen
Handwerksberufen. Ausge-
bildet wird in folgenden
Berufen: Friseur/in, Metall-
bauer/in, Bäckereifach-
verkäufer/in, Maler und
Lackierer, Straßenbauer/in,
Stuckateur/in, Maurer und
Konstruktionstechniker,
Fachrichtung Schweißen.
Ziel der BaE ist die
schnellst mögliche Über-
nahme in eine betriebliche
Ausbildung. Dabei wird ein
neuer Lehrvertrag unter
Anrechnung der Zeit bei
der HwK eingetragen, so
dass der Lehrling keine Zeit
verliert. Die BaE findet
zusätzlich und parallel zu
bereits bewährten Maßnah-
men der HwK zur berufli-
chen Aus- und Weiterbil-
dung für Jugendliche statt.
Voraussetzung für die Teil-
nahme an der BaE ist ein
Beratungsgespräch beim
Berufsberater der Arbeits-
ämter.
Infos unter Tel.: 0261/ 398-
324 bei der HwK Koblenz.
Joanna Steverson aus Kirn
möchte Metallbauerin werden.
Die 19-Jährige ist glücklich,
dass sie bei Metallbauermeister
Hans-Dieter Emrich in Merx-
heim lernen kann. Das junge
Mädchen hat im Rahmen der
Berufsausbildung in außer-
betrieblichen Einrichtungen
(BaE) im Berufsbildungs-
zentrum der Handwerkskam-
mer Koblenz in Bad Kreuz-
nach ihre Ausbildung zur
Metallbauerin begonnen.
Während eines Praktikums in
der Firma Emrich Edelstahlbau
überzeugte sie nicht nur durch
sauberes, genauesArbeiten, son-
dern auch durch ihr umgängli-
ches und freundliches Wesen.
Metallbauermeister Emrich
nahm Joanna deshalb gern in
sein fünfköpfiges Team auf.
Auch in der Berufsschule kann
sie sich als einziges
Mädchen unter 30
Jungenbehaupten.
„WenndieLeis-
tung stimmt,
bleibt der
B e i f a l l
nicht aus“,
sagt sie.
InnovativeTechnik
Hans-Dieter Emrich ist seit acht
Jahren selbstständig. SeineLeis-
tungspalette reicht vom Anla-
gen- und Geräterbau bis zum
Gestalten von Geländern und
dekorativen Konstruktionen aus
Edelstahl und Stahl. Infos gibt
der Entwicklung einer Anlage
für den Weinbau nicht nur bei
den Winzern in der Naheregion
einenNamen gemacht. Reporter
und Fotografen von Fachzeit-
schriften schauten in Merxheim
vorbei, um sich über die neuste
Entwicklung, die Umkehr-Os-
mose-Technik, zu informieren.
„Es ist spannend, hautnah mit-
zuerleben, wiemeinMeister sei-
ne Ideen verwirklicht. Sein En-
gagement springt über“, freut
sich Joanna übe ihren Ausbil-
dungsplatz bei einemErfinder
im Metallbau.
Vorteile für Winzer
Qualitätssteigerung bei gleich-
zeitiger Reduzierung von Über-
produktion, das sind die Vortei-
lederUmkehr-Osmose-Technik.
„Der Most wird vor seiner Vor-
gärungmittels einerHochdruck-
pumpe durch zwei Druckrohre
gepresst. Dabei muss er durch
bis zu acht Membranen fließen,
in denen der umgekehrt osmoti-
sche Vorgang stattfindet. Weil
die Membran so fein porös ist,
könnennurWassermolekülehin-
durch. Das bedeutet, dass dem
Most dasWasser entzogenwird.
Nach der Trennung ist der Most
mit all seinen Inhaltsstoffen auf-
konzentriert. Er hat mehr Farbe,
Volumen und Geschmack. Die
Qualität steigt. Mit eineinhalb
Durchgängen kann man die
Öchslezahl entsprechend stei-
gern“, erklärt Emrich den Vor-
gang. „Einsparung von Zucker
als Zusatz, Einsparung von Per-
sonalkosten, weil das Ausdün-
nen der Rebstöcke entfällt, und
eine Mengeneinsparung von 20
Prozent der Ernte“, bringt der
Metallbauermeister die Vorteile
für den Winzer auf den Punkt.
Mit BaE hat
Joanna zu
ihrer Lehr-
stelle bei
ihrem Mei-
ster Hans-
Dieter
Emrich
gefunden.
Mit Top-Styling
zum Sieg
Wettbewerbe zum 150-jährigen Bestehen
Die Friseur-Innung Koblenz
kann bereits auf 150 Jahre
zurückschauen. Unter dem
Thema „Hair-Tech 2003“
präsentierte sie in der Rhein-
Mosel-Halle nun die ganze
Vielfalt ihres Berufsstandes.
Schminken,Kinderschminken,
Langhaar-Workshop, Kos-
metikberatung, Nageldesign
standen auf dem Programm.
„Wir wollen zeigen, dass aus
dem Barbier von einst, der
serviceorientierteDienstleister
am Kunden geworden ist. Ein
Friseurbesuch wird immer
mehr zum Wohlfühlerlebnis.
Der Friseur ist für den ganzen
Menschen und seine Bedürf-
nisse da“, betonte Hans-Peter
Münch, Obermeister der In-
nung. Zur Schönheitspflege
beim Friseur zählt auch die
Kosmetik. So lag es auf der
Hand, dass bei zahlreichen
Wettbewerben imRahmen des
Jubiläums auch die Sieger in
dieser Sparte gekürt wurden.
Beste Jung-Gesellin gekürt
Pia Truckenbrodt aus Ahr-
weiler setzte sichunter denbes-
ten Friseurgesellen in Rhein-
land-Pfalz durch. Ihre Tages-
frisur am Übungskopf gefiel
den Juroren am besten. Auch
im Fachbereich Kosmetik,
ebenfalls am Übungskopf,
schnitt sie ambesten ab. „Es ist
schon aufregend, unter denkri-
tischen Blicken von so vielen
Leuten zu arbeiten. Aber die
Atmosphäre beflügelt auch“,
schätzt Pia ein. Sie hat ihr
Handwerk imSalon ihrerMut-
terMaria gelernt. Spätermöch-
te sie die Meisterschule besu-
chen und einmal den Salon in
Ahrweiler eigenverantwortlich
leiten.
Mit ihrer Leistung
beim Praktischen
Leistungswettbe-
werb überzeugte
Pia Truckenbrodt
die Jury und
wurde beste
Nachwuchs-
Friseurin in
Rhein-
land-
Pfalz.
Alles Blech!
Ausstellungen in Koblenz und Neuwied
Alte Blechdosen oder historisches Spielzeug aus Blech – bei
passionierten Sammlern heiß begehrte und inzwischen teuer
bezahlte Objekte ihrer Begierde. Nicht nur sie werden bei der
Sonderausstellung „Alles Blech!“ im Landesmuseum Koblenz,
Festung Ehrenbreitstein, auf ihre Kosten kommen. Die Ausstel-
lung ist vom 20. September bis 16. November zu sehen. Ausge-
hend von den Verfahren zur Blechherstellung und –bearbeitung
wird, zunächst im Handwerk, später in der industriellen Produkti-
on, die Vielfalt der Verarbeitungs- und Nutzungsmöglichkeiten
von gewalztem Blech demonstriert. Eine besonders wohltönende
Variante der Blechbearbeitung, nämlich Musikinstrumente aus
Blech, stehen im Mittelpunkt der Ausstellung „Tönet, ihr Pau-
ken! Erschallet Trompeten!”, die noch bis zum 2. November im
Schloß Engers in Neuwied zu sehen ist.
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