Handwerk Special Nr. 95 vom 17. September 2003 - page 16

Meisterhandwerk gestaltet Wohn- und Lebens(t)räume
17. September 2003
Nr. 95
Die Hausfassade im Koblenzer Brenderweg 42 fällt ins Auge. Sie
zeigt überlebensgroß das verschleierte Gesicht einer jungen
Frau. Ihre Augen scheinen zu sprechen. Wie gebannt schaut
man sie an, versucht den Blick zu ergründen, dabei Geheimnis-
volles aufzuspüren und Spannendes zu entdecken. Die Frage
nach den Menschen in dem Haus drängt sich nahezu auf.
Handwerk und Handel
unter einem Dach
„Das Staunen der Vorbeigehen-
den ist beabsichtigt, sie bleiben
stehen, treten näher“, erklärt der
Hauseigentümer. Es ist der
Kaufmann Paul Scheid. Seit
1983 führt er das Stoffhaus
„Paul Scheid Raumausstattung
- Zubehör“. Seit März diesen
Jahres steht der Name Scheid
auch für Handwerk. Tobias
Scheid legte dieMeisterprüfung
imRaumausstatterhandwerk ab
und ist mit seinem Vater Chef
der „Paul u. Tobias Scheid
Raumausstattung GbR“.
Die Schaufenstergestaltung ist
einAbbild derMeisterarbeit des
jungenMannes. Man sieht Stof-
fe, raffiniert als Wandbespan-
nung oder Gardinendekoration
verarbeitet, und als besonderen
Eyecatcher einen Polstersessel
mit Aluminium kombiniert.
„Ungewöhnliches macht die
Menschen neugierig, verrät Ide-
enreichtum, regt zur Diskussi-
on an“, erklärt Tobias dieGestal-
tung. Hausfassade und Schau-
fenster sind gleichermaßen fas-
zinierend, bilden eine Einheit.
Beruf ist Berufung
„Für mich gibt es keinen viel-
seitigeren und schöneren Beruf
und ich bin stolz, Meister zu
sein. Ich empfinde meinen Be-
ruf als Berufung“, betont der
24-jährige Tobias Scheid. Für
ihn stand früh fest, einen hand-
werklich kreativen Beruf zu er-
Raumausstattermeister mit glänzenden Ideen
Nach Lehre und Gesellenzeit
bei Raumausstattermeister Pe-
ter Alfter ist er fest entschlos-
sen, seine eigenen Ideen zu ver-
wirklichen. ImStoffhaus seines
Vaters und in der angrenzenden
Werkstatt findet er den entspre-
chenden Platz. Ein Mitarbeiter
Raumausstatter Sept.2004
Info-Tel.: 0261/ 398-400
HwK-Meisterkurs
Der fachpraktische und fach-
theoretischeTeil derMeister-
vorbereitung für Raum-
ausstatter beginnt wieder am
10. September 2004.
Er wird in Teilzeit, freitags,
16 bis 20.15 Uhr, und sams-
tags, 8 bis 15.30 Uhr, durch-
geführt.
Informationen und
Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
Tel.: 0261/ 398-400
Fax: 0261/ 398-990
E-Mail:
lernen. „Ich war schon immer
interessiert an der Material-
vielfalt, die ich beim Vater im
Lager vorfand. Mit Farben und
Formen Räume zu stylen und
Atmosphäre zu zaubern, hat
mich schon immer interessiert“,
erzählt er.
unterstützt ihn derzeit. Im kom-
menden Jahr plant Scheid, ei-
nen Lehrling einzustellen. Man
nimmt dem jungen Mann ab,
dass er für seine Arbeit brennt,
dass er sein Handwerk mit sehr
viel Herz und Liebe betreibt. Er
weiß, dass nur Qualitätsarbeit
„Für mich gibt es keinen
vielseitigerenund schöne-
ren Beruf als den des
Raumausstatters. Ich bin
stolz, Meister zu sein. Ich
empfinde meinen Beruf
als Berufung.”
Raumausstattermeister
Tobias Scheid, Koblenz
überdauert sowieumfangreicher
Service und kompetente Bera-
tung. Hier hat er in seinem Va-
ter einen guten Beistand.
Komposition aus
Material und Muster
Vom Fußbodenbelag über das
Restaurieren und Aufarbeiten
von Polstermöbeln und an-
spruchsvollenDekorationen bis
zur kompletten Raumausstat-
tung reicht die Leistungspalette
des jungen Unternehmers. Be-
trachtet man die vielfältigen
Möglichkeiten der heutigen
Raumgestaltung, das fast gren-
zenlose Angebot an Materiali-
en und Farben, versteht man,
dass es gerade imRaumausstat-
terhandwerk auf Beratung an-
kommt.
„Eine Gardine ist mehr als nur
Sichtschutz, sie platziert sich
im Raum. Stoffe machen Räu-
me“, weißScheid. „Glatte Stoff-
bahnen wirken anders, wenn sie
zu einem fließenden Vorhang
verarbeitet werden. Glänzende
Materialien reflektieren Licht,
lassen also einen Raum größer
erscheinen. Matte Oberflächen
erzeugen eine ruhigeAtmosphä-
re, strahlen Behaglichkeit aus“,
erklärt er.
Links: Vater Paul
Scheid nimmt im
Meisterstück sei-
nes Sohnes Tobias
Platz.
Rechts: Raumausstattermeister Tobias
Scheid arbeitet einen alten Sessel auf
und bezieht ihn neu.
Oben: Die Fassade des Raumausstatter-
betriebes weist eindrucksvoll auf die
Welt der Stoffe hin.
Schöner wohnen mit Scheid
Ob Rechtsformen, Bilanz-
analyse, Rechnungswesen oder
Betriebsorganisation, ob Tech-
nologie, EDV, Export, Denk-
malpflege, Qualitätsmanage-
ment, Umwelt und Arbeitssi-
cherheit - die HwK-Betriebs-
berater kennen sich aus und ste-
hen als kompetente Ansprech-
partner zur Verfügung. Bei-
spielsweise auch imMarketing:
Ein alteingesessener Raumaus-
stattermeister ist seit vielen Jah-
ren erfolgreich mit dem Ver-
Aus der Praxis der HwK-Betriebsberatung: Kunden kommen nicht von alleine
kauf von hochwertigen Gardi-
nen. Mit einem umfangreichen
Angebot und bester Qualität
konnte er in den letzten zehn
Jahren seine Kunden überzeu-
gen. Seit einiger Zeit bleiben
neue Kunden aus. Die hoch-
wertige Ware hat natürlich ih-
ren Preis. Die schlechte Wirt-
schaftslage macht auch ihm zu
schaffen. Derzeit ist der Um-
satzrückgang noch aufzu-
fangen, aber wie lange noch? Er
bittet die HwK-Betriebsbera-
tung um Rat.
Ein Betriebsberater analysiert
gemeinsam mit dem Betriebs-
inhaber Ursachen, die dauerhaft
seine Existenz gefährden könn-
ten. So ist beispielsweise der
BereichWerbung/Marketing in
den letzten Jahren völlig außer
acht geblieben. Aufgrund der
schlechten Wirtschaftslage ist
der Raumausstattermeister nun
gezwungen, seine Präsenz in der
Öffentlichkeit zu verstärken. Ob
Eintrag in die „Gelben Seiten“
line-Branchenverzeichnissse
von Stadt oder Händlern - dies
sind wichtige und zeitgemäße
Marketinginstrumentewie auch
eine eigene Homepage. Im vor-
liegenden Fall erarbeitete der
Betriebsberater mit dem Hand-
werker ein individuelles Kon-
zept, in dem speziell das Thema
Marketing aufgegriffen wurde.
Informationen bei der HwK-
Betriebsberatung, Tel.: 0261/
398-251, Fax: -994, E-Mail:
1...,6,7,8,9,10,11,12,13,14,15 17,18,19,20,21,22,23
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