Handwerk Special Nr. 95 vom 17. September 2003 - page 19

Köstliches zum Naschen und Genießen aus Meisterhand(werk)
17. September 2003
Nr. 95
Braumeister Michael Jovy verwirklicht seinen Traum
Zum Wohl:
Braumeister
Michael Jovy
und sein Gulden-
bacher Pils
Bitte ein
Guldenbacher
Biergeschichte(n)
Die älteste bildlich überlie-
ferte Darstellung des Bier-
brauens ist ein ägyptisches
Wandgemälde. Als älteste
ägyptische Bierstadt ist
PelusiumanderNilmündung
bekannt. Es wird berichtet,
dass fast alle Völker der Erde
schon sehr früh die Herstel-
lung alkoholischer Getränke
kannten. Die Südamerikaner
tranken schon vor Jahrtau-
sendendasChica- oderMais-
bier, dieSüdsee-Insulaner ihr
Kawabier, die Ostasiaten das
weit verbreitete Reisbier, die
Inder und Perser das Soma-
undHaomabier und die euro-
päischen wie auch afrikani-
schen Völker das Hirsebier.
Es gilt als sicher, dass die
Menschen der Jungsteinzeit
und die Germanen Mitteleu-
ropas auch das Bier kannten.
„Bier zu brauen ist eine Lei-
denschaft. Man hat Feuer
gefangen, es lässt einen nicht
mehr los und man macht es
mit ganzem Herzen“, so Mi-
chael Jovy aus Guldental. Der
30-jährige Braumeister hat
sich jetzt gemeinsam mit sei-
nem Freund, Braumeister
Andreas Dietrich aus Mann-
heim, einen Jugendtraum
verwirklicht. Seit Juli gibt es
das Guldenbacher Pils, ge-
braut in der nach Jovys Aussa-
ge kleinsten privaten Brauerei
in Rheinland-Pfalz, in Windes-
heim.
Der Wunsch ein Bier herzustel-
len, das nicht „totfiltriert“ ist,
sondern seinen ursprünglichen
Geschmack behält, beschäftigte
Jovy undDietrich seit derGesel-
lenprüfung. Dabei haben sich
die beiden, die in unterschiedli-
chen Brauereibetrieben ausge-
bildet wurden, kennen gelernt.
Als sie auf der Suche nach einer
bezahlbaren Brauanlage durch
Zufall in der Schweiz fündig
wurden, stand für beide fest:Wir
wagen es. Sie nahmen einen
Kredit auf und fanden in den
Räumen des Getränkeservices
Bösing inWindesheimeinenge-
eigneten Platz. Jetzt verbringen
sie jede freie Minute, vor allem
das Wochenende, hier.
Untergäriges Naturprodukt
1.200 Liter oder 2.400 Flaschen
untergäriges Pils können pro
Brauvorganghergestelltwerden.
„Das Guldenbacher ist naturbe-
lassen und vor allem unfiltriert.
Kohlehydrate, der Vitamin B-
Komplex, Hefe und Eiweiß ver-
bleiben im Getränk und werden
nicht für die Haltbarmachung
des Bieres geopfert. Daraus er-
gibt sich der ursprüngliche, un-
verfälschteBiergeschmack“, er-
klärt Michael Jovy sein Natur-
produkt. „Bei untergärigemBier
wird dem Sud bei acht Grad
Celsius Hefe zugesetzt. Beim
obergärigen Bier geschieht das
bei 20 Grad“, weiß Jovy. Der
untergärige Brauvorgang führt
zu langsamem gären. Der Ge-
halt an langkettigen Alkoholen
ist dadurch geringer. „Vom
Guldenbacher bekommt keiner
einen schweren Kopf“, lacht der
Braumeister. Der Sudvorgang
beträgt acht Stunden und der
Gärungsprozess drei Wochen.
Haltbarkeitsgarantie gibt es für
drei Monate.
Reine Handarbeit
Das Abfüllen des „Gulden-
bachers“,stilechtinFlaschenmit
Porzellanbügelverschluss, ge-
schieht per Hand, wie auch
das Reinigen der Fla-
schen und das Etiket-
tieren. „Ich begut-
achte sozusagen
jede einzelne Fla-
sche, die unseren
Brauraum ver-
lässt. Das kann
man nur mit
En t hu s i a s -
mus und viel
Engagement. Auf die Uhr sehen
gilt dabei nicht. Glücklicherwei-
se hat meine Frau sehr viel Ver-
ständnis fürmeinHobby“, räumt
Jovy ein. Ausgeliefert wird das
Pils in Spezial-Holzkisten. Ab-
nehmer für das „Guldenbacher“
sind neben Freunden und Be-
kanntenbisjetztGetränkemärkte
aus der Region sowie zwei Bier-
gärten.
In naher Zukunft wollen die bei-
den Braumeister an Samstagen
Brauseminare anbieten. „Wir
wollen interessierten Menschen
zeigen, wieviel Arbeit im Bier
steckt“, so Jovy. Die Freunde
des Gerstensaftes können dabei
auch selbst aktiv werden, Malz
schroten, läutern und abfüllen.
Sie sind sozusagen „Braumeis-
ter“ für einen Tag.
Windows
kompakt
Erlernen des Betriebssy-
stems Windows sowie
Grundlagen der Anwen-
dungsprogramme Word
und Excel .
Beginn: 23. September
Teilzeit: di. & do.,
18.15 - 21.30 Uhr
Dauer: 5 Wochen
Lohnbuchhaltung
mit Lexware
Einführung in die Soft-
ware, Funktionen und
Auswertungsmöglichkei-
ten, Basiswissen in der
Lohnbuchhaltung.
Beginn: 10. Oktober
Teilzeit: freitags,
17 - 22 Uhr
Dauer: 3 Wochen
Weiterbildung BBZ Bad Kreuznach
Tel.: 0671/894013-0 Fax: -888
Berufsbildungszentrum Herrstein
Tel.: 06785/9731-0 Fax: -799
Restaurierung und Denkmalpflege
Herrstein Tel.: 06785/9731-761
Lehrgänge
Türen in der Denkmalpflege
Historische Türkonstruktionen, Verbindungstechniken, Scha-
denserkennung sowie Reparatur und Instandsetzung.
Termin: 10. Oktober, Freitag, 9 - 16 Uhr
Kerbschnitzen undOrnamentik
Einblicke in die Techniken des Kerbschnitzens und Ornament-
schneidens, kunstgeschichtlicher Überblick.
Beginn: 24. Oktober, Teilzeit: Fr.-So. & Fr.-Sa., 9 - 16 Uhr
Dokumentation
Grundlagen der Erfassung des Zustandes und der Gegebenheiten
am Objekt vor, während und nach der Restaurierung.
Beginn: 7. November, Teilzeit: fr. & sa., 9 - 16 Uhr
Dauer: 4 Tage
Lehrgänge
Verkaufsgespräche führen
Wegen des immer umfangreicheren Angebots vergleichbarer
Produkte und Dienstleistungen erhält die Persönlichkeit des Mitar-
beiters als Verkäufer eine große Bedeutung für den Verkaufserfolg
des Betriebes.
Termin: 18. Oktober, Samstag, 8 - 15 Uhr
Telefontraining
Die Teilnehmer lernen in Rollenspielen und durch Übungen,
wie sie ihre Firma am Telefon gut vertreten und welche Fehler zu
vermeiden sind.
Termin: 6. Dezember, Samstag, 8 - 15 Uhr
Access
Funktionen des Datenbanksystems, Eingeben, Bearbeiten und
Verwalten von Datenbeständen.
Beginn: 8. November, Teilzeit:
samstags, 8 - 15 Uhr, Dauer: 5 Wochen
Fachwirtin für kfm. Betriebsführung im Handwerk
Modul „Ausbildung der Ausbilder“,
Beginn: 17. September,
Teilzeit: mi., 18 - 21 Uhr & sa., 9 - 16 Uhr, Dauer: 8 Wochen.
Einbruchmeldetechnik
F
ür Mitarbeiter mit elektrotechnischer Ausbildung, die sich
mit Sicherheitstechnik beschäftigen,
Beginn: 11. November, Teil-
zeit: di. & do., 17.30 - 20.45 Uhr, Dauer: 2 Wochen
Arbeitsrecht
Grundlagen des Arbeitsrechts,
Termin: 15. November, Sams-
tag, 8 - 15 Uhr
1...,9,10,11,12,13,14,15,16,17,18 20,21,22,23
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