Handwerk Special Nr. 108 vom 17. Dezember 2005 - page 27

17. Dezember 2005
Nr. 108
Junge Handwerker international auf der Erfolgsspur
Millionenpublikum und
Nr.-1-Hit in Down Under
Daniel Boist: Pfiffige Ideen im Kopf und Handwerker im Herzen
Gedanken zur Weihnachtszeit
Tobias Seul (19)
Bäckerlehrling
Ausbilder: Bäckerei Both,
Ochtendung
Ich lerne einen Beruf, der mir
Spaß macht, auf dem ich
aufbauen will. Ich möchte
das Fachabitur machen und
vielleicht Lebensmitteltech-
nologie studieren.
Wir haben sehr enge Fa-
milienbande, unternehmen zu
jeder Jahreszeit viel zusam-
men. Sonntag ist immer Familientag. Weihnachten verleben wir
natürlich auch gemeinsam, gehen zur Kirche und feiern zu Hau-
se. Ich wünsche mir, dass alle Familienmitglieder gesund blei-
ben, zufrieden sind und Freude am Leben haben, natürlich nicht
nur zu Weihnachten. Zu dieser Zeit ist man allerdings etwas
nachdenklicher als sonst.
Unternehmen dbSonic/Mac-Pro-Audio Media-Produktion von
Musik bis Video gegr. 1996 Internet:
Steckbrief: Daniel Boist, Lehmen
Eine Lehre als Radio- und
Fernsehtechniker hat der jun-
ge Lehmener absolviert. „Das
klingt normal“, sagt Daniel
Boist, erzählt aber auch, wel-
che Türen sich mit einer „soli-
den Handwerksausbildung“
öffnen lassen, „wenn man
wirklich will“ und die richtigen
Ideen zur richtigen Zeit hat.
Das geht dann allerdings weit
über „normal“ hinaus
...
Das Interesse des heute 30-jäh-
rigen Moselaners galt schon im-
mer „Musik, Tönen und Tech-
nik“. Bereits mit 16 Jahren ge-
wann Boist den bedeutenden
MusikwettbewerbeinerCompu-
ter-Zeitschrift,1993unterschreibt
er seinen ersten Plattenvertrag.
Bis heute hat er über 80 Schall-
platten und CDs mit einer Ge-
samtauflage vonmehr als 2Mio.
Stück auf den Markt gebracht!
Pfiffige Ideen imKopf, den rich-
tigen Rhythmus im Blut, im
HerzenHandwerker – das ist Da-
niel Boist, der nach dem Gym-
nasium seine Lehre in Lehmen
begann. Seinem Ausbildungs-
betrieb, der Elektro Gail GmbH,
ist er noch heute, fast 10 Jahre
nachderGesellenprüfung, dank-
bar. „Hier erhielt ich jede Unter-
stützung, die ich brauchte, um
weiter an meinen Musikprojek-
ten zu arbeiten, um mich aber
auch technisch weiter zu ent-
wickeln.“ Bereits 1996 macht
sichBoist selbstständigundbaut
ein Tonstudio auf.
Mit der Musik um die Welt
Die Erfolge, geboren in langen
Nächten zwischen Mischpult
und Computern, können sich
sehen lassen. 1999 entsteht in
Lehmen ein Hit, der es in den
australischen Musik-Charts auf
Platz 1 schafft. Was folgt, ist
eine zweimonatige Australien-
Tour. „Ich spielte in allen größe-
ren Klubs, auf zig Veranstaltun-
gen und reiste quer durchs Land.
Wahnsinn!“DochzurMusikvon
Daniel Boist tanzen die Men-
schen nicht nur in Down Under,
auch in Österreich, der Schweiz
und selbst den USA tritt er auf.
Highlight ist der mehrfache Ein-
satz als DJ und Live-Act in New
York.
Niemals stehen bleiben, auch im
Erfolg immer nach Perspekti-
ven suchen, lautet seine Bot-
schaft. Neue Bereiche wurden
erschlossen: die Realisation von
Radiospots und Jingles, später
kamenVideoproduktionendazu.
Für Fernsehsender produziert er
Hintergrund-Grafiken, die das
Erscheinungsbild mit prägen.
Seit 2002 betreibt er außerdem
Verkauf und Service vonApple-
Computer-Systemen für Audio-
und Videoprofis. Dazu zählt
auch die Betreuung von Sen-
dern und Studios - dank seiner
handwerklichen Ausbildung ist
er hier ein gefragter Partner.
Kunden in ganz Europa
Kunden hat Handwerker Boist
heute in ganz Europa bis nach
Portugal. Mit demAufbau eines
eigenen Labels ist er 2005 wie-
der verstärkt in die Musikpro-
duktionen eingestiegen - mit Er-
folg, denn das langfristige Ziel,
auch die Märkte in Asien und
denUSAzubedienen,wirdStück
für Stückumgesetzt.Getreudem
Motto des 30-Jährigen: „Jeder
Mensch hat große Fähigkeiten -
man muss sie bloß entdecken!“
Das gilt für ihn selbst wie auch
seine Kunden am Mikrofon.
Ein Arbeitsplatz, an dem in langen Nächten unter
anderem Nummer-1-Hits entstanden: Daniel Boist in
seinem Lehmener Studio.
Daten einer Erfolgsgeschichte: Handwerksgeselle Daniel Boist
- Geboren am 3.12.1975
- 1991 überraschend
Musikwettbewerb einer
Computer-Zeitschrift gewon-
nen
- 1993 erster Plattenvertrag
(bis heute über 80 Platten- und
CD-Veröffentlichungen, auf
über 2 Million Tonträgern
erschienen)
- nach der Schule (Hilda-
Gymnasium) 1993 - 97
Ausbildung zum Radio- und
Fernsehtechniker; Ausbil-
dungsbetrieb Elektro Gail ,
Lehmen
- parallel seit 1996 selbst-
ständig; Aufbau eines Ton-
studiobetriebes (2. Standbein
neben der Musik: Radio-Spots
und Beiträge)
- 1999 Nr.-1-Hit in den
australischen Charts mit dem
Titel „Sungate“
- anschließend zweimonati-
ge Australien-Tour
- 2000-2001 Touren durch
Österreich, Schweiz, USA
- 2001-2002 Aufbau einer
Videoproduktion (Image-
Filme, Spots, Trailer etc.)
- 2002 Aufbau eines Un-
ternehmens zum Verkauf und
Service von Apple- Computer-
Systemen für Audio- &
Videoprofis, Betreuung von
Sendern und Studios
- 2005 Aufbau eines eigenen
Labels; Musik-Produktionen
mit dem Ziel der internationa-
len Lizenzierungen, Schwer-
punkt Amerika und Asien
gegründet 1981 Verkauf, Installation, Wartung + Reparatur von
Klimasystemen 9 Mitarbeiter Internet:
Steckbrief: Fa. Jacobi, Mülheim-Kärlich
Als Landesbester hat er die
Gesellenprüfung abgelegt,
dann beim Praktischen Leis-
tungswettbewerb auf Landes-
und Bundesebene überzeugt:
Marcel Maus krönte seine
handwerkliche Spitzenleistung
jetzt mit einem 2. Platz bei den
Europameisterschaften seines
Handwerks.
KeinWunder, dass Klaus Jacobi
auf seinen jüngsten Mitarbeiter
besonders stolz ist: „Bei uns hat
er seinHandwerk vonGrund auf
gelernt. Wenn ich sehe, was er
daraus gemacht hat - Kompli-
ment!“ „DerWeg in die europäi-
scheSpitzenklassewar eineHer-
ausforderung“, so Marcel Maus
über den Wettbewerb, der im
Einer von
Europas Besten
Erfolgreich: Kälteanlagenbauer Marcel Maus
Im Unterneh-
men von
Kälteanlagen-
bauermeister
Klaus Jabobi
(links) wurde
Marcel Maus
ausgebildet.
Jetzt hat er bei
den Europa-
meisterschaften
einen hervorra-
genden 2. Platz
belegt.
Rahmen der Kälte- Klima-Mes-
se inHannover stattfand. „Tech-
nisch sehr anspruchsvoll in ei-
nem zeitlich engen Rahmen
mussten eine Reihe von Aufga-
bengelöstwerden.UnddieKon-
kurrenz war ja nicht irgendwer ,
sonderndiebestenKälteanlagen-
bauer aus ganz Europa!“
Für Klaus Jacobi soll dieser Er-
folg kein Einzelfall bleiben.
„Voraussetzung für eine Aus-
bildung bei uns sind gute schuli-
sche Leistungen, gerade in den
Naturwissenschaften.“.Wer hier
dieNote 2 und dieMittlereReife
mitbringt,fürdenstehtdieWerk-
statt für ein Betriebspraktikum
und eine eventuelle Lehre im
Anschluss offen.
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