Handwerk Special Nr. 108 vom 17. Dezember 2005 - page 20

17. Dezember 2005
Nr. 108
Politik trifft Handwerk / Neues zum HwK-Gestaltungszentrum
Umweltministerin Conrad
beim Handwerk zu Gast
Ministerin holt sich bei der HwK Koblenz Informationen aus erster Hand
Informationen aus erster
Hand holte sich bei einem
Besuch aktuell Margit Conrad,
rheinland-pfälzische Ministe-
rin für Umwelt und Forsten.
Dabei ging es nicht nur um die
Verbindung von Handwerk
und Umwelt.
Die Ministerin suchte bei einem
Rundgang durch die Aus- und
Weiterbildungswerkstätten des
Metall- und Technologiezen-
trums der HwK auch das Ge-
sprächmit Lehrlingen, angehen-
den Meistern und Ausbildungs-
meistern und informierte sich
über technologische Entwick-
lungen im Handwerk genauso
wieüber InhaltederAusbildung.
Begleitet wurde sie von Minis-
terialdirigent Dr.-Ing. Arnold
HeerdvomUmweltministerium,
Abteilungsdirektor Bernhard
Drabner sowie Dipl.-Ing. Peter
Schulte-Hubbert, beide von der
Struktur- und Genehmigungsdi-
rektion Nord.
„Wir suchen ganz bewusst den
Dialog mit der Politik und sehen
den Informationsaustausch als
Chance, dieHandwerkskammer
und ihren breiten Dienstleis-
tungsservice für die Unterneh-
men zu erläutern, aber auch mit
unserem Wissen um den Alltag
der Betriebe gezielt auf die Stel-
len hinzuweisen, wo der Schuh
drückt, was besonders gut und
was weniger gut läuft“, machte
Dr. h.c. mult. Karl-Jürgen Wil-
bert, Hauptgeschäftsführer der
HwK, deutlich. Ein Austausch,
den die Ministerin gerne sucht.
„Wer mitreden will, muss die
Praxis kennen. Mit ihren Erfah-
rungen und Kontakten zu den
Unternehmen istdieHandwerks-
kammer Koblenz hierbei eine
gute Adresse.“
Die unmittelbare Verbindung
von Handwerk und Umwelt er-
gab der Besuch des HwK-Zen-
trums für Umwelt und Arbeits-
sicherheit. Ein Zentrum, das
Handwerker in umwelt-
relevanten Fragen berät, ein
umfangreiches Weiterbildungs-
programm anbietet, aber auch
mit Fachtagungen und Informa-
tionsveranstaltungen für das
Handwerk wie auch seine Kun-
den da ist. Mehr als 800-mal
wurde der Beratungsservice der
HwK-Experten bisher in diesem
Jahr in Anspruch genommen, in
vielen Fällen vor Ort in den Un-
ternehmen.
Ein wichtiges Thema, so die
Ministerin, wird in Zukunft dem
Bereich Altbausanierung und
Modernisierungzukommen - ein
Spektrum, das sowohl bei der
Bundes- wie auch Landespolitik
imFocus steht. Hier sprachMar-
git Conrad von den Chancen,
die sich für das Handwerk erge-
ben. „Gerade der Baubereich
wird zu den Profiteuren zählen,
aber auch der gesamte Bereich
der Haustechnik.“
Mit dem zum 1. Oktober aufge-
legten Förderprogramm zur
Energieeinsparung unterstützt
das Land über das rheinland-
pfälzischeWirtschaftsministeri-
um bereits Modernisierungsar-
beiten an Heizung und Däm-
mung von Wohnhäusern. „Das
kommt über die Kosteneinspa-
rung im Verbrauch dem Haus-
herren zugute, dem ausführen-
den Handwerker und über eine
Emissionsverringerung auchder
Umwelt“, so Conrad und ver-
weist darauf, dasUmweltthemen
längst in viele andere Bereiche
der Wirtschaft hineinreichen.
„Das lässt sich nicht mehr tren-
nen, insofern ist der Dialog wie
heute mit dem Handwerk abso-
lut sinnvoll. Davon profitieren
beide Seiten.“
Beeindruckt zeigte sich die Mi-
nisterin vom breiten Dienstleis-
tungsangebot der Handwerks-
kammer Koblenz und sagte für
ihr Ressort Unterstützung zu,
wenn sie gebraucht wird. „Ich
habe Umwelt-Experten kennen
gelernt, die ganz genau auf die
Belange derHandwerksbetriebe
reagieren können und eine ziel-
orientierte Beratung bieten.“
Informationen zu Umwelt-
schutz und Arbeitssicherheit
gibt die HwK Koblenz,
Tel.: 0261/398-655, Fax: -992,
E-Mail:
Internet:
Das neue Kompetenzzentrum
für Gestaltung, Fertigung und
Kommunikation der Hand-
werkskammer Koblenz nimmt
deutlich Formen an – nicht
nur die Inhalte, die vermittelt
werden sollen, sondern auch
das Gebäude selbst.
Der schlanke Bau auf Säulen
zwischendemMetall- undTech-
nologiezentrumundBauzentrum
der HwK steht mit seiner For-
mensprache fürmoderneGestal-
tung im Handwerk und wird
bundesweit neue Maßstäbe in
Sachen Handwerk und Gestal-
tung setzen. Ende Oktober 2006
soll der Hightech-Bau eröffnet
werden. Damit geht ein einzig-
artiges Berufsbildungszentrum
in Betrieb, in dem von der Ge-
staltung über die Fertigung und
Vermarktung handwerklicher
Produkte das nötige Know-how
unter einem Dach bereit gehal-
ten wird.
„Das moderne Gebäude aus Be-
ton, Edelstahl und Glas verkör-
pert über seine moderne Archi-
tektur den hohen Anspruch an
die Gestaltung. Es wird ein Ort
im Spannungsfeld von Traditi-
on und Moderne, von Idee und
Verwirklichung, von reiner
Handarbeit und Laser- oder
CNC-Fertigung“,machenHwK-
Präsident Karl-Heinz Scherhag
und Hauptgeschäftsführer Dr.
h.c. mult. Karl-Jürgen Wilbert
deutlich. „Wir wollen die For-
mensprache stärker indenFocus
rücken. Handwerkliche Produk-
te definieren sich heute nicht nur
über ihre Qualität, sondern auch
über das Design. Diesen Gedan-
ken greifen wir auf und wollen
Handwerker in die Lage verset-
zen, neue gestalterische Wege
zu gehen.“
Eine Philosophie, die sich bei
der Gestaltung des Kompetenz-
zentrums fortsetzt – innen wie
außen. Im Rahmen von zwei
Gestaltungswettbewerben hat
die HwK Koblenz Handwerker
eingeladen, sich mit ihren Ideen
in das innere Erscheinungsbild
einzubringen.
Ein Schwerpunkt fiel dabei auf
die Ausgestaltung des Treppen-
hauses. Die Jury unter Vorsitz
von Heiko Bartels, Professor für
Design an der Bauhaus Univer-
sität Weimar, wählte von sieben
eingereichten Vorschlägen die
Arbeit vonMetallgestalter Gün-
ter Matten, mehrfacher Staats-
preisträger aus Niederrossbach
imWesterwald. Matten entwarf
ein Lichtband aus Stahl, LED-
Leuchten und beschriftetem
Glas. Eine Kombination ver-
schiedener Materialien, die sich
hervorragend in die räumliche
Situation einfügt und darüber
hinaus demhohenAnspruch des
Kompetenzzentrums in puncto
innovative Technologien und
Neue Medien gerecht wird.
Die Handwerkskammer wird
Anfang 2006 die Ergebnisse des
Wettbewerbs in einer Ausstel-
lung der Öffentlichkeit präsen-
tieren.
Mehr Infos zum Gestaltungs-
zentrum gibt die HwK, Tel.:
0261/ 398-602, Fax: -991, E-
Mail:
Kompetent in
Sachen Gestaltung
HwK-Zentrum wird im Oktober 2006 eröffnet
Die Jury an den für die Treppenhausgestaltung einge-
reichten Entwürfen (v.l.): Günter Heinrich (Architekt),
Dr. Beate Reifenscheid (Direktorin Ludwig Museum
Koblenz), Prof. Heiko Bartels (Bauhaus Universität
Weimar), Jörg Sabrowski (Wirtschaftsministerium)
und Präsident Karl-Heinz Scherhag (HwK Koblenz).
Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Margit
Conrad und HwK-Hauptgeschäftsführer Dr. h.c. mult.
Karl-Jürgen Wilbert im Gespräch mit Lehrlingen.
Gedanken zur Weihnachtszeit
Matthias Krautkrämer (20)
Zimmererlehrling
Ausbilder: Jochen Lau,
Kempenich (Landkreis AW)
Die Zimmererlehre ist sehr
anspruchsvoll. Ich merke,
dass Realschulabschluss eine
notwendige Voraussetzung
ist. Ob ich den Meister ma-
che, weiß ich noch nicht. Ich
will erst einmal als
Zimmerergeselle Erfahrun-
gen sammeln. Weihnachten
werde ich zum ersten Mal
den Baum für die Familie aussuchen und selbst schlagen. Darauf
freue ich mich. Sonst läuft bisher für mich alles sehr gut.
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