Handwerk Special Nr. 64 vom 29. Oktober 1998 - page 21

HwK undArbeitsamt konzipieren Maßnahmen zur beruflichen Qualifizierung
Besondere Chancen:
Die HwK startete mit dem
Arbeitsamt Koblenz eine Quali-
fizierungsmaßnahme zur indivi-
duellen Anpassung von Malern
und Lackierern sowie Maurern
an den Arbeitsmarkt. Das Semi-
nar dauert sechs Monate und
beinhaltet einbetrieblichesPrak-
tikum. Ziel ist es, Arbeit suchen-
den Facharbeitern den berufli-
chen Wiedereinstieg zu erleich-
tern und ihre Chancen auf dem
Arbeitsmarkt zu erhöhen.
In der Maßnahme geht es umdie
fachspezischeAuffrischung von
Kenntnissen und darum, kun-
denorientiertes, kommunikati-
vesVerhaltenzu trainieren. „Der
Handwerker leistet Dienst am
Kunden. Beratende und gestal-
terische Fähigkeiten werden in
immerstärkeremUmfangerwar-
tet“, erklärt Karl-Heinz Huth,
Abteilungsleiter der Arbeitsver-
mittlung und -beratung beimAr-
beitsamt Koblenz. „Die Arbeit-
suchendenwerdenüberdasprak-
tischeTunhinaus fit gemacht und
folgen somit dem Trend ‘mit
Dienen Geld verdienen’.“
Eine Neuauflage des Projekts
von HwK und Arbeitsamt für
Arbeitsuchende Gesellen aus
demmetallverarbeitendenHand-
werk ist für das Frühjahr 1999
geplant.
Neues HwK-Projekt qualifiziert Facharbeiter
Eine wichtige Rolle spielt das
Motivations- und Verhaltens-
training. Unter Leitung eines
Persönlichkeitstrainers erstellen
die Teilnehmer eine individuel-
le Situationsanalyse und legen
ihre Qualifizierungsstrategie
fest. Ein Bewerbertraining
schließt sich an. Darüber hinaus
werden Kenntnisse in Marke-
tingundVerkauf, Arbeitssicher-
heit, Unfallverhütung und Um-
weltschutz am Arbeitsplatz ver-
mittelt. Informationen zum
Computereinsatz im Handwerk
sowie EDV-Übungen stehen
ebenso auf dem Plan. Im HwK-
Bauzentrum erweitern die Teil-
nehmer ihr praktisches Qualifi-
kationsprofil. Soerhalten siebei-
spielsweise auch einen Einblick
in neue, ökologische Bau-
techniken.
Michael Schwarze, 31-jähriger
Tiefbaufachwerker, seit zwei
Jahren Arbeitsuchend, faßt die
Meinung der 17 Teilnehmer zu-
sammen: „Wirmöchtenallewie-
der in unserem Beruf arbeiten
und sind froh, auf diese Weise
wieder Anschluß zu bekommen.
Ohne Qualifikation wird es im-
mer schwerer, einen Dauerar-
beitsplatz zu finden. Wichtig ist
der Motivationsschub. Man be-
ginnt wieder, Ziele zu stecken.“
Informationen
Auf dem Arbeitsmarkt zählen fachliche Qualifikation und die Selbstdarstellung des
Bewerbers. Deshalb sind Präsentationstechniken in die neue Maßnahme integriert.
HwK-Weiterbildung,
Tel.: 0261/398-112,
Fax: -398, e-mail:
Internet:
In einer in ihrerKomplexität
bundesweit einzigartigen Bil-
dungsmaßnahme bereitet die
HwK derzeit 73 junge Leute im
Alter von 16 bis 20 Jahren auf
ihren Start in eine Berufsausbil-
dung und in die Arbeitswelt vor.
PartnerbeidieserQualifizierung,
die zusätzlich und parallel zu
bereits langfristig bewährten
Lehrgängen zum beruflichen
Ein- bzw. Wiedereinstieg läuft,
ist das Arbeitsamt Koblenz.
HwKmacht 73 Jugendliche fit für Lehre undArbeitswelt
Informationen
Pädagogische
Anlaufstelle der HwK,
Tel.: 0261/398-324,
Fax: -989, e-mail:
Internet:
„Angesprochen sind Jugendli-
che, die auf der Suche nach ei-
nemAusbildungs- oder Arbeits-
platzsind,aberaufGrundsprach-
licher oder persönlicher Proble-
me unzureichende Vorausset-
zungen für einen erfolgreichen
Start vorweisen können. Wir
holen die jungen Leute da ab,
wo sie gerade stehen. Sie wer-
den entsprechend ihrer Neigung
und ihrer Fähigkeiten motiviert,
eine Ausbildung aufzunehmen
und die dafür notwendigen
bildungsmäßigenGrundlagenzu
erarbeiten. Die modular aufge-
baute Kombimaßnahme ist
durchlässigundmiteinanderver-
zahnt, so daß eine wirklich indi-
viduelleFörderungmöglich ist“,
erklärt IlkaWilbert, Leiterin der
Pädagogischen Anlaufstelle der
HwK Koblenz. So nehmen 45
Jugendliche die gebotene Her-
ausforderung an und holen den
Hauptschulabschluß nach. Da-
mit verbessern sie entscheidend
ihreberuflichenEingliederungs-
chancen. 17 Jugendliche wer-
den in einemeigens eingerichte-
ten Sprachlabor ihre Sprach-
kenntnisse vervollkommnen.
Alle nutzen die Möglichkeit, in
die Berufsfelder zu schnuppern:
Metall, Holz, Farbe und Raum-
gestaltung, Bau, Haar- und Kör-
perflege ... Je nach Interesse er-
werben die Teilnehmer nach der
Orientierungsphase fachprak-
tische und -theoretische Grund-
kenntnisse und -fertigkeiten, auf
denen sie in Lehre und Arbeit
aufbauen. Dazu zählt auch die
Vermittlung von EDV-Kennt-
nissen. Die Jugendlichen erstel-
len ihre Bewerbung selbst am
Computer. Darüber hinaus wer-
den Schlüsselqualifikationen,
wieVerantwortungsbewußtsein,
Flexibilität, Teamfähigkeit und
Pünktlichkeit trainiert, um die
Vermittlungschancen auf dem
Arbeitsmarkt zu verbessern.
Während eines Praktikums wer-
den die erworbenen Fertigkei-
ten dann zunächst getestet. Eine
spätere Übernahme im Prak-
tikumsbetrieb ist bei Eignung
durchaus möglich.
Ein umfangreiches Angebot an
Arbeitsgemeinschaften rundet
die HwK-Bildungsmaßnahme
ab. Die Kreativität der Jugendli-
chen wird gefördert, sei es beim
Gestalten einer Zeitung oder
beim Surfen im Internet.
Die 73 Teilnehmer lernen zu Beginn der neuen
„Kombimaßnahme“ verschiedene Handwerksberufe
in der eigenen Erprobung kennen.
Die HwK-Ausbildungsmeister zeigen Griffe und
Kniffe, die in der Bearbeitung verschiedener Materia-
lien notwendig oder hilfreich sind.
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